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Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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nicht alles hineinstopfen.
    Ich beschloß, aus den Zügen drei und vier eine äußere Verteidigungslinie aufzubauen, und ließ sie die Gräben rings um den Perimeter des Stützpunkts besetzen. Alle anderen blieben unter der Erde, bis sie gebraucht würden.
    Sollte sich herausstellen, daß die Taurier, entweder durch zahlenmäßige oder technologische Überlegenheit, eine unaufhaltsame Streitmacht ins Feld führen konnten, so wollte ich alle im Stasisfeld konzentrieren. Es gab einen Tunnel von den Quartieren zur Blase, so daß die Leute im Stützpunkt die Sicherheit des Felds erreichen konnten, ohne sich gegnerischem Feuer auszusetzen. Die Leute in den Gräben würden sich unter Beschuß zurückziehen müssen – wenn noch jemand von ihnen am Leben wäre, wenn ich den Rückzugsbefehl erteilte.
    Ich rief Hilleboe in die Zentrale und ließ sie und Charlie Moore über die Laser wachen. Sobald die Feuerleitgeräte wieder arbeiteten, könnte ich die Leute aus der äußeren Verteidigungslinie abziehen, wieder das automatische System einschalten und den Feuerzauber aus dem Sessel beobachten. Doch selbst in ihrer gegenwärtigen Unbeweglichkeit konnten die Laserkanonen nützlich sein. Sie ließen sich manuell abfeuern, wann immer etwas in die Schußlinie geriet.
    Wir hatten ungefähr zwanzig Minuten Zeit, und nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren, blieb uns nicht viel mehr als zu warten. Ich beauftragte Charlie Moore, den Vormarsch des Gegners zu überwachen und mich auf dem laufenden zu halten, dann setzte ich mich an den Schreibtisch, nahm mir ein Blatt Papier vor und versuchte herauszufinden, ob sich die Verteilung der Granatwerfer in der äußeren Linie so einrichten ließ, daß die angreifenden Gegner in die Schußbahnen der Laserkanonen kanalisiert würden.
    Die Katze sprang mir auf den Schoß und miaute jämmerlich. Anscheinend hatte sie uns nicht mehr voneinander unterscheiden können, nachdem wir die Anzüge angelegt hatten. Aber an diesem Schreibtisch saß nie ein anderer als ich. Ich wollte sie streicheln, doch sie sauste erschrocken davon.
    Die erste Linie, die ich zog, zerriß das Papier. Es war einige Zeit her, seit ich in einem Anzug Feinarbeit getan hatte. Ich erinnerte mich, wie sie uns in der Ausbildung rohe Eier gegeben hatten, die wir von Person zu Person hatten weitergeben müssen, um die richtige Steuerung der Kraftverstärkung zu üben, eine verdammt klebrige, schleimige Angelegenheit. Ich fragte mich, ob es auf der Erde noch Eier geben mochte.
    Als die Zeichnung fertig war, sah ich keine Möglichkeit, etwas zu verbessern. All diese Berge von militärischer Theorie, die sie mir ins Gehirn gepreßt hatten. Es gab jede Menge taktischer Ratschläge über Entwicklungen und Einkreisungen, aber vom falschen Gesichtspunkt aus. Wenn man derjenige war, der eingekreist wurde, blieben einem nicht viele Optionen offen. Eingraben und kämpfen. Rasch auf feindliche Kräftekonzentrationen reagieren und beweglich bleiben, damit der Gegner an erfolgreichen Ablenkungsangriffen gehindert wird. Verstärkte Luftunterstützung, immer ein guter Ratschlag. Kopf einziehen und beten, daß Entsatz kommt. Die Stellung halten und nicht an Dien Bien Phu, Stalingrad, die Schlacht von Hastings denken.
    »Acht weitere Transporter«, sagte Charlie Moore. »Die ersten acht werden in fünf Minuten da sein.«
    Also griff der Gegner in zwei Wellen an. In mindestens zwei Wellen. Was würde ich anstelle des taurischen Kommandeurs tun? Das war nicht allzu weit hergeholt; den Tauriern mangelte es an taktischer Fantasie, und sie neigten dazu, menschliche Verhaltensweisen nachzuahmen.
    Die erste Welle könnte ein Himmelfahrtskommando sein, ein Kamikazeunternehmen, um uns weichzumachen und unsere Verteidigung zu erkunden. Dann würde die zweite Welle mehr methodisch nachstoßen und die Sache zu einem Ende bringen. Oder umgekehrt: Die erste Welle würde etwa zwanzig Minuten Zeit haben, um sich einzugraben; dann könnte die zweite im Feuerschutz der ersten angreifen, unseren Verteidigungsring an einer Stelle durchbrechen und den Stützpunkt überrennen.
    Vielleicht hatten sie die beiden getrennten Wellen auch nur auf den Weg gebracht, weil zwei für sie eine magische Zahl bedeutete. Oder sie konnten nur acht Transporter zur Zeit abfertigen; das wäre schlecht, wenn es bedeutete, daß die Transporter groß waren; in anderen Fällen hatten sie Transporter verwendet, die nur vier Soldaten enthalten hatten, aber auch solche, die

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