Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
Vom Netzwerk:
sagte er langsam. »Ich würde lieber … Da, sehen Sie sich das an!«
    Der Kreuzer hatte einen weiteren roten Punkt ausgesandt, der den anderen im Abstand von einigen Minuten folgte. Die Zeichenerklärung des Hologramms identifizierte ihn als eine weitere Sonde. »Das ist komisch«, murmelte ich kopfschüttelnd.
    »Abergläubische Bastarde«, sagte er ohne Gefühl.
    Es stellte sich heraus, daß nur elf Personen sich den fünfzig anschließen wollten, die ins Stasisfeld befohlen worden waren. Das hätte mich nicht überraschen sollen, tat es aber.
    Als die Sonden näher kamen, starrten Moore und ich in die Monitore und vermieden es sorgfältig, die holographische Darstellung zu beobachten. Wir stimmten stillschweigend darin überein, daß es besser wäre, nicht zu wissen, wann sie eine Minute entfernt wären, wann dreißig Sekunden … Und dann, wie schon bei den vorausgegangenen Angriffen, war es vorüber, noch ehe wir wußten, daß es begonnen hatte. Die Bildschirme der Monitore strahlten grellweiß, und es gab ein Krachen und Jaulen von atmosphärischen Störungen, und wir waren noch am Leben.
    Aber diesmal gab es fünfzehn neue Krater am Horizont oder näher, und die Temperatur stieg so rasch, daß die letzte Digitalziffer der Ablesung als ein verschwommenes Durcheinander erschien. Der Gipfelpunkt lag weit über achthundert, dann begann die Temperatur langsam abzusinken.
    Wir hatten keine der Sonden gesehen, nicht während jenes Sekundenbruchteils, den die Laserkanonen brauchten, um zu zielen und zu feuern. Aber dann schoß die siebzehnte über den Horizont, steuerte einen verrückten Zickzackkurs und hielt direkt über uns. Einen Augenblick lang schien sie zu schweben, dann begann sie zu fallen. Die meisten Laser hatten sie geortet und feuerten unaufhörlich, aber die Zielgeräte waren ausgefallen; die Laserkanonen waren alle in ihrer letzten Feuerposition steckengeblieben.
    Das Ding glitzerte wie ein Juwel, als es auf uns herabstürzte. Sein glänzender schlanker Rumpf spiegelte die Weißglut der Krater und das unheimliche Flackern des andauernden, wirkungslosen Laserfeuers wider. Ich hörte Charlie Moore tief einatmen, und die Sonde kam so nahe, daß man spinnenhafte taurische Zahlen auf dem Rumpf und ein Fensterloch im Bug sehen konnte – dann schoß ein Feuerstrahl aus der Nachbrenneröffnung im Heck, und es war plötzlich verschwunden.
    »Was zum Teufel?« sagte Charlie Moore mit halblauter Stimme.
    Das Fensterloch. »Vielleicht ein Aufklärer.«
    »Richtig. Wir können ihnen nichts anhaben, und sie wissen es.«
    »Es sei denn, die Laser erholen sich.« Es schien nicht wahrscheinlich. »Wir sollten alle unter die Blase.«
    Er sagte ein Wort, dessen Vokal sich mit den Jahrhunderten verändert hatte, dessen Bedeutung gleichwohl klar war. »Das eilt nicht. Sehen wir zuerst, was sie machen.«
    Wir warteten mehrere Stunden. Die Außentemperatur stabilisierte sich bei 690 Grad – knapp unter dem Schmelzpunkt von Zink, erinnerte ich mich ohne besonderen Anlaß – , und ich versuchte es mit den manuellen Steuerungen der Laserkanonen, aber sie waren ein gutes Stück über dem heißen Boden und noch immer gefroren.
    »Da kommen sie«, sagte Charlie Moore. »Wieder acht.«
    Ich wandte mich zum Hologramm. »Ich denke, wir sollten …«
    »Warten Sie! Das sind keine fliegenden Bomben!«
    Die Bilderklärung identifizierte alle acht mit der Bezeichnung ›Truppentransporte‹.
    »Anscheinend wollen sie den Stützpunkt im Sturm nehmen«, meinte er. »Intakt.«
    Das, und vielleicht neue Waffen und Techniken erproben. »Es ist kein großes Risiko für sie. Sie können sich jederzeit zurückziehen und uns eine Novabombe in den Schoß werfen.«
    Ich ließ das Stasisfeld räumen und die Züge drei und vier eine Verteidigungslinie um die nordöstlichen und nordwestlichen Quadranten bilden. Den Rest der Kompanie wollte ich um den südlichen Halbkreis postieren.
    »Ich frage mich, ob das gut ist«, meinte Charlie Moore. »Vielleicht sollten wir nicht alle Leute auf einmal nach oben bringen. Solange wir nicht wissen, wie viele Taurier uns gegenüberstehen.«
    Das war ein Argument. Eine Reserve zurückbehalten, den Gegner unsere Stärke unterschätzen lassen. »Das ist eine Idee … Vielleicht haben sie bloß vierundsechzig Soldaten in den acht Transportern.« Oder 128, oder 256. Ich wünschte, unsere Beobachtungssatelliten hätten ein feineres Unterscheidungsvermögen. Aber man kann in ein Gerät von der Größe einer Orange

Weitere Kostenlose Bücher