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Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Titel: Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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sodass wir uns immer zum Lunch trafen, sobald sie frei hatte. Meist machten wir uns eine Kleinigkeit daheim, anstatt nach unten in den »Zoo« – so hieß die Cafeteria bei uns – zu gehen. Manchmal luden wir auch Gäste ein. Daheim auf Mittelfinger hatten wir uns immer dienstags mit Charlie und Diana zum Lunch getroffen, und wir sahen keinen Grund, dieses Ritual zu ändern.
    Als wir die zweite Woche unterwegs waren, machte ich einen Kartoffel-Lauch-Eintopf, zum ersten, aber nicht zum letzten Mal, denn wir würden uns noch ein paar Monate auf die Gemüsesorten beschränken müssen, die Teresa und ihr Team unter Null-Ge-Bedingungen gezogen hatten. Das hieß, dass wir in nächster Zeit weder mit Tomaten noch mit Salat rechnen konnten.
    Charlie kam als Erster, und wir vertrieben uns die Zeit mit unserem Dauer-Schachspiel. Ein Zug pro Mann, dann tauchten Marygay und Diana gemeinsam auf.
    Marygay warf einen Blick auf das Schachbrett. »Du könntest das Ding hin und wieder abstauben.«
    Ich begrüßte Diana mit einem Kuss. »Was macht die Medizin?«
    »Himmel, das willst du doch nicht im Ernst wissen. Ich war fast den ganzen Vormittag beschäftigt, in die finsteren Kanäle eines guten Bekannten von dir vorzudringen.«
    »Eloy?« Ich wusste, dass er in diesem Bereich ein Problem hatte.
    Sie hob strafend den Zeigefinger und schüttelte den Kopf. »Vertraulich. Mir ist allerdings aufgefallen, dass sein Name fast nur aus Vokalen besteht.«
    Eloy Macabee war ein seltsam aggressiver Typ, der mich fast jeden Nachmittag mit irgendwelchen Beschwerden oder Verbesserungsvorschlägen nervte. Da er jedoch der Hüter unserer Hühnerschar war, musste man sich mit ihm einigermaßen gut stellen. (Fische und Hühner waren die einzigen Tiere, die wir bereits bei Null-Ge an Bord genommen hatten. Fische merken den Unterschied nicht, und Hühner sind zu dämlich, um sich darüber Sorgen zu machen.)
    »Eigentlich muss ich euch ohnehin ins Vertrauen ziehen – alle beide«, sagte sie zu Marygay, als sie am Tisch Platz nahmen. »Wir haben eine kleine Epidemie an Bord.«
    Ich stellte die Heizplatte eine Stufe höher und rührte die Suppe um. »Ein Virus?«
    »Schön wär’s. Das hätten wir schnell im Griff.« Marygay schenkte Kaffee ein. »Danke. Es handelt sich um Depressionen. Ich hatte in den letzten drei Tagen mehr als zwanzig Leute im Sprechzimmer. Alle mit den gleichen Symptomen.«
    »Das ist eine Epidemie«, stellte Charlie fest.
    »Nun ja, das stimmt. Einer steckt den anderen an. Und die Sache kann tödlich enden. Mit Selbstmord.«
    »Aber das hatten wir erwartet«, meinte Marygay. »Und sogar einkalkuliert.«
    »Allerdings nicht so früh. Und nicht in diesem Ausmaß.« Sie zuckte die Achseln. »Noch bin ich nicht besorgt. Eher erstaunt.«
    Ich verteilte die Suppe in die Schalen. »Gibt es bei den Betroffenen irgendwelche Gemeinsamkeiten?«
    »Meist handelt es sich um Leute, die keine echte Aufgabe haben und nicht in den regelmäßigen Arbeitsablauf eingebunden sind. Das ist nicht weiter erstaunlich.« Sie zog ein Notebook aus der Tasche und gab ein paar Zahlen ein. »Und – der Gedanke kam mir jetzt erst – es sind keine Veteranen darunter.«
    »Auch das überrascht mich nicht«, sagte Charlie. »Wir wissen zumindest, was es bedeutet, längere Zeit zusammengepfercht auf einem Schiff zu leben.«
    »Ja«, wandte ich ein, »aber keine zehn Jahre! Wetten, dass auch einige von uns bald in deiner Sprechstunde aufkreuzen?«
    »Gut, die Suppe«, sagte Marygay. »Ich weiß nicht. Ich fühle mich zunehmend wohler, seit ich darüber weg bin, dass…«
    »… Bill nicht mitgekommen ist«, ergänzte ich.
    »Ja. Das Leben an Bord war nicht das Schlimmste an diesem Krieg. ›Heimatwoche‹, wie wir zu sagen pflegten. Aber ohne die ständige Bedrohung durch die Taurier.«
    »Schlimmstenfalls einen«, stellte Diana fest. »Aber der ist bis jetzt kein echtes Problem.«
    »Lebt sehr zurückgezogen.« Ich war ihm noch keine fünf Mal begegnet.
    »Er muss einsam sein«, sagte Marygay. »Abgeschnitten von seinem Gruppen-Bewusstsein.«
    »Wer kann schon sagen, was dem durch den Kopf geht.«
    »Durch die Kehle«, korrigierte Diana.
    Das wusste ich selbst. »Nur so eine Redensart.« Ich machte mich mit einem Schnalzen beim Schiffscomputer bemerkbar. »Spiel noch etwas Mozart!« Eine sanfte Flötenmelodie, dann das Echo der Holzbläser.
    »Ein Deutscher?«, fragte Diana.
    Ich nickte. »Vielleicht Preuße.«
    »Er wurde in meiner Zeit immer noch gespielt. Für

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