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Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Titel: Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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meine Gedanken. »Noch eine Tasse Tee?«
    »Lieber nicht. Wir müssen weiter.« Sie lächelte. »Sonst fangen die Leute noch über uns zu reden an.«
    *
    Auf dem Gemeinschaftsdeck eine Etage tiefer gab es Sicherheitsmängel, die wir im freien Fall nicht bemerkt hatten. Der Teppichboden in der Cafeteria war alt und warf an manchen Stellen Falten, über die man mit einem Tablett in der Hand wunderbar stolpern konnte. Natürlich hatte niemand daran gedacht, ein paar Ersatzrollen mitzunehmen. Wir lösten den Belag in einer Ecke und kamen zu dem Schluss, dass der blanke Metallboden die bessere Lösung war. Der getrocknete Kleber ließ sich leicht abziehen. Ich notierte, dass ich in den nächsten Tagen einen Arbeitstrupp zusammenstellen musste.
    Wir überprüften die meisten Geräte im Fitnessraum, die Kraft- und Rudermaschinen, Ergometer und Langlauf-Simulatoren. Wir sahen uns die Ringe, Seile und Barren an und beschlossen abzuwarten, bis sich andere die Glieder verrenkten.
    Im Pool tummelten sich bereits eine Menge Leute, darunter neun der Kinder. Ich wusste, dass die Anlage Tag und Nacht vom Schiff überwacht wurde. Die Einzigen, die auf dem Gemeinschaftsdeck wohnten, waren Lucio und Elena Monet, beides Rettungsschwimmer mit einem Apartment in unmittelbarer Nähe des Wasserbeckens. Einer von ihnen hatte immer Bereitschaftsdienst und konnte Sekunden nach dem Schiffsalarm den Pool erreichen.
    Das Zweier- und Einserdeck waren weniger feuchte Versionen des Viererdecks: 95 Prozent Felder, gesäumt von Apartments. Die einzige Gefahr durch Wasser ging von einem Bassin mit Austernbänken aus: es war allerdings so seicht, dass man sich schon platt auf den Bauch legen musste, um zu ertrinken. (Ich hätte das Ding niemals aktiviert, da es ein halbes Jahr dauerte, eine »Ernte« zu produzieren, wurde jedoch von Leuten überstimmt, die es fertigbringen, eine Auster zu betrachten, ohne dass ihnen schlecht wird.) Im Gegensatz zum Viererdeck lagen alle Apartments auf einer Ebene, sodass wir uns nicht einmal über Treppen den Kopf zerbrechen mussten.
    Die Zone unter dem Einserdeck barg die größten Gefahren, lag aber zum Glück nicht im Kompetenzbereich des Sicherheitsbeauftragten und seiner tüchtigen Assistentin. Sieben Tonnen Antiprotonen brodelten dort in einem glühenden Ball, zusammengehalten von einem gigantischen Pressorfeld. Wenn irgendetwas mit den Pressoren passierte, hatten wir ungefähr eine Nanosekunde Zeit, uns auf eine neue Existenz als hochenergetische Gammastrahlen vorzubereiten.
    Cat bot an, das Teppichbeseitigungsprojekt zu beaufsichtigen, und ich überließ ihr den Job, obwohl ich solche Aufgaben im Allgemeinen lieber selbst erledigte. Zehn Monate lang hatte ich im Mittelpunkt gestanden – egal, ob wir diskutierten, planten oder Entscheidungen trafen – und nun war ich plötzlich ein Passagier unter vielen. Mit einem Titel und einer vagen Jobbeschreibung, jedoch nicht mehr in leitender Position. Ich musste mich erst daran gewöhnen, anderen Leuten die Verantwortung abzutreten.

fünfzehn
    Marygay war theoretisch immer im Dienst, verbrachte aber praktisch nur eine Achtstundenschicht täglich im Kontrollraum’. Die beiden anderen Schichten übernahmen Jerrod und Puül.
    Ihre persönliche Anwesenheit im Kontrollraum war mehr eine psychologische oder soziale denn eine echte Notwendigkeit. Das Schiff wusste immer, wo sich alle drei befanden – und wenn es eine rasche Entscheidung treffen musste, würde es sie nicht einmal zu Rate ziehen, da das menschliche Denken für Notfälle einfach zu langsam war. Die meisten von uns Passagieren wussten das, aber es war doch tröstlich, Menschen da oben zu haben.
    Es machte Marygay Spaß, das Kontrollpult zu studieren, dieses komplexe Labyrinth aus Schaltern, Knöpfen und blinkenden Anzeigen, das sich über eine vier Meter breite und zwei Meter lange, U-förmige Konsole erstreckte. Sie wusste durch ihr COBAL-Training, was jedes einzelne Bedienungselement bedeutete und konnte, so wie ich wusste, wo ich was im Cockpit einer Raumfähre fand, aber es war gut, die ins Gehirn gestopfte Theorie durch Beobachtung und Erfahrung in Echtzeit zu unterstützen.
    (Eines Abends fragte ich sie, wie viele Summ-, Klingel- und Pfeifsignale ihrer Ansicht nach auf diesen acht Metern Konsole zusammenkämen. Sie schloss die Augen etwa fünf Minuten lang und sagte dann: »Eintausendzweihundertachtunddreißig.«)
    Sie hatte sich für die Schicht von vier Uhr morgens bis 12 Uhr mittags entschieden,

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