Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges
gestaltete sich das Ganze mühsam. Mit einem Kran und einem Frontlader wäre die Arbeit ein Kinderspiel gewesen, doch der Mensch war so stolz auf seine Erfindung der Fertigbausätze, die als Gemeinschaftsprojekte von Hand aufgestellt werden konnten, dass er nur im äußersten Notfall große Maschinen einsetzte.
(Tatsächlich war es das Gegenteil eines Notfalls: Die Larsons würden heuer nicht sehr viel in ihrer Scheune lagern, da der starke Regen ihre Traubenernte mehr oder weniger ruiniert hatte.)
Jede vierte Platte hatte an den beiden Enden einen kastenförmigen Schuh zur Aufnahme der senkrechten Stützen. Also baute man dort jeweils zwei Längsstützen und einen Querträger zusammen, goss eine Menge Kleber in die Aufnahmekästen und richtete die Stützen langsam auf. Wenn sie sich fast in der Vertikalen befanden und das Pressorfeld eingeschaltet war, rasteten sie von selbst ein.
Nachdem der erste Rahmen stand, ging der Rest etwas leichter, da man drei oder vier Seile an der Konstruktion befestigen und mit ihrer Hilfe die nächsten vormontierten Stützen hochziehen konnte.
Als Nächstes waren geschickte junge Leute ohne Höhenangst gefragt. Bill und Sara erklommen zusammen mit Matt Anderson und Carey Talos die seitlichen Stützen – keine allzu große Kunst, da es Kletterhilfen gab –, stellten sich auf Brettergerüste und zogen die dreieckigen Dachsparren hoch. Sie bestrichen die Kontaktflächen mit Kleber und schoben die Dreiecke hin und her, bis das Pressorfeld sie einrasten ließ. Nachdem das erledigt war, gingen sie an die leichtere Aufgabe, die Dachplatten mit Heftmaschinen und Kleber zu befestigen. Wir anderen errichteten und verklebten inzwischen die Außenwände, rollten ein dickes Dämm-Material zwischen den Seitenstützen aus und passten die Innenwände so exakt ein, dass sie die Isolierung festhielten. Die Fenstermodule bereiteten anfangs Schwierigkeiten, aber Marygay und Cat lösten das Problem, indem sie die Rahmen gleichzeitig von innen und außen einsetzten.
Das Innere schafften wir ruckzuck, da Wände, Boden und Dachbalken bereits mit Aussparungen für die vorgefertigten Module versehen waren. Tische, Vorratskästen, Gestelle und Regale – mich packte fast der Neid. Unser Geräte- und Arbeitsraum war dagegen ein windschiefer Schuppen Marke Eigenbau.
Eloi Casi, der gern schreinerte, brachte ein Weingestell mit, das Platz für hundert Flaschen bot, damit die Larsons von den besseren Jahrgängen jeweils ein paar Kostproben aufheben konnten. Die meisten anderen leisteten einen Beitrag zur Party. Ich hatte für den Anlass dreißig Fische aufgetaut und ausgenommen. Gegrillt und mit einer scharfen Sauce serviert schmeckten sie gar nicht übel. Die Bertrams hatten ihren großen Grill angeschleppt, zusammen mit einer Ladung Holzscheite. Sie setzten ihn in Gang, als wir mit der Inneneinrichtung begannen, und bis wir fertig waren, hatte er genau die richtige Hitze. Außer unseren Fischen gab es Hähnchen, Kaninchen und die großen einheimischen Pilze.
Ich fühlte mich zu müde und verdreckt zum Feiern, aber es gab warmes Wasser zum Waschen, und Ami holte ein paar Liter selbst destillierten Skag hervor, den sie mit Beeren angesetzt hatte, um ihm etwas von seiner Schärfe zu nehmen. Er brannte immer noch wie Feuer und machte mich wieder munter.
Einige Leute hatten ihre Instrumente mitgebracht, und die Musik, die sie machten, klang in der großen leeren Scheune nicht schlecht. Wer noch einen Rest von Energie hatte, tanzte auf dem neuen Marmorboden. Ich kümmerte mich um den Fisch, briet Pilze und Zwiebeln und trank so viel Skag, dass ich um ein Haar ebenfalls getanzt hätte.
Der Mensch, weiblich, lehnte unser Essen höflich ab, nahm noch ein paar Messungen vor und erklärte, dass die Scheune den Sicherheitsbestimmungen genüge. Dann zog sie sich zurück, um den Abend nach ihrem eigenen Geschmack zu verbringen, wie immer der aussehen mochte.
Charlie und Diana kamen zu mir an den Grill und legten die Hähnchenteile auf, während ich die Fische vom Rost nahm.
»Du möchtest also kämpfen?«, fragte sie leise. Charlie hatte ihr wohl von unserem Gespräch berichtet.
»Und was brächte das? Was hättest du erreicht, wenn du sie alle töten würdest?«
»Oh, ich will keinen Einzigen von ihnen töten. Sie sind Wesen wie du und ich, auch wenn sie etwas anderes behaupten. Aber mir spukt da eine Idee im Kopf herum. Ich werde sie bei einem unserer nächsten Treffen diskutieren, wenn wir die Schwachstellen
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