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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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Befehl von oben auszuschalten hatte.) Die Verbrechen hatten sich immer weit weg von Chicago ereignet und waren meist als Todesfälle mit natürlichen Ursachen durchgegangen. Einmal hatte er das Opfer vergewaltigt und den Leichnam in einer ganz bestimmten Weise verstümmelt, um den Verdacht auf einen Serientäter zu lenken.
    Seine Taten bereiteten ihm alle Genugtuung. Gefährliche Sünder, die er zur Hölle geschickt hatte. Besonders gefallen hatte ihm jedoch die Verstümmelung, wegen der starken Gefühle, die sie bei ihm hervorrief, und er hoffte immer noch, dass Ezekiel ihm einen weiteren Auftrag dieser Art erteilen würde.
    Er hatte sich den Anschluss vor drei Jahren implantieren lassen. Die Endzeit-Jünger hätten das missbilligt, und auch er missbilligte, dass sie so oft für hedonistische Praktiken zweckentfremdet wurden. Er benutzte ihn nur in Jack-Tempeln oder hin und wieder bei Schnupf-Parties, die für ihn so etwas wie religiöse Erleuchtungen waren.
    Einer der Leute, die er umgebracht hatte, war ein Operator, der dienstfrei hatte, ein Stabilisator-Typ wie Candi. Das erinnerte Julian an die Männer, die Arly vergewaltigt und halb tot liegen gelassen hatten. Vielleicht Endies. Und an den Typen mit dem Messer, der ihm vor dem Getränkeladen begegnet war. Waren sie einfach durchgeknallt oder Teil eines großen Plans? Oder waren sie beides?

am nächsten vormittag klinkte ich mich eine Stunde bei dem Bastard ein. Das war gut fünfundfünfzig Minuten zu lang. Neben Ingram wirkte Scoville wie ein Chorknabe.
    Ich brauchte dringend frische Luft. Amelia und ich organisierten Badezeug und radelten zum Strand. In der Herren-Umkleidekabine warfen mir zwei Männer feindselige Blicke zu. Wahrscheinlich waren Schwarze hier droben eher die Ausnahme. Oder Radfahrer.
    Wir schwammen nicht sehr weit. Das Wasser war zu salzig, mit einem ölig-metallischen Geschmack, und überraschend kalt. Aus irgendeinem Grund roch es nach Räucherspeck. Wir wateten zurück ans Ufer, trockneten uns fröstelnd ab und schlenderten eine Weile über den merkwürdigen Strand.
    Der weiße Sand kam offensichtlich nicht aus dieser Gegend. Wir waren mit den Rädern die echte Krateroberfläche entlang gefahren, die aus einer dunkelbraunen, glasartigen Masse bestand. Der Sand fühlte sich zu pulverig an und quietschte unter unseren Füßen.
    Er hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit den Stränden in Texas, wo wir unseren Urlaub verbracht hatten, Padre Island und Matagorda. Keine Seevögel, Muscheln, Krebse. Nur ein kreisrunder, künstlicher See, gefüllt mit alkalischem Wasser. Erschaffen von einem Gott mit schlichtem Gemüt, sagte Amelia.
    »Ich weiß, wo er auf Anhieb ein paar tausend Anhänger finden könnte«, sagte ich.
    »Ich habe von ihm geträumt«, erwiderte sie. »Ich habe geträumt, dass ich von ihm ähnlich zugerichtet wurde wie diese Frau aus deiner Einheit.«
    Ich zögerte. »Willst du darüber sprechen?« Er hatte dem Opfer die Kehle durchgeschnitten und dann ein Kreuz in den Leib geschlitzt – vom Bauchnabel bis zur Vagina und quer durch die Gebärmutter.
    Sie machte eine abwehrende Geste. »Die Wirklichkeit macht mir mehr Angst als der Traum. Falls sie mit seinem Bild der Realität übereinstimmt…«
    »Ja.« Wir hatten die Möglichkeit diskutiert, dass es nur wenige von ihnen gab; eine Handvoll wirrer Verschwörer. Aber er schien über grenzenlose Hilfsmittel zu verfügen – Informationen, Geld und Rationskarten, dazu technische Neuheiten wie die AK 101. Marty wollte sich noch an diesem Vormittag mit seinem General unterhalten.
    »Es ist schaurig, wie krass sich ihre Situation von der unseren unterscheidet. Wir könnten Tausende von ihnen ausfindig machen und verhören, ohne auf jemanden zu stoßen, der mit der eigentlichen Planung zu tun hat. Wenn sie dagegen mit einem von euch Kontakt aufnehmen, wissen sie alles.«
    Ich nickte. »Deshalb müssen wir schnell weg von hier.«
    »Weg von hier. Punkt. Sobald sie ihn oder Jefferson hier aufstöbern, sind wir tot.« Sie verlangsamte ihre Schritte. »Komm, setzen wir uns und genießen wir ein paar Minuten die Ruhe. Es könnte unsere letzte Gelegenheit sein, das zu tun.«
    Sie überkreuzte die Knöchel und nahm eine Art Lotossitz ein. Ich ließ mich weniger elegant neben sie fallen. Hand in Hand sahen wir zu, wie sich der Morgennebel über dem toten grauen Wasser auflöste.

marty gab an den general weiter, was Ingram über den Hammer Gottes verraten hatte. Der General fand zwar, dass

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