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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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Kriegführung verkünden, die es erforderlich machte, dass bestimmte Einheiten ihre Schicht um eine oder zwei Wochen verlängerten.
    Obwohl es nur fünf zusätzliche Tage dauerte, einen Operator ›umzudrehen‹, konnte man ihn danach nicht einfach heimschicken. Sein verändertes Verhalten würde auffallen und der erste Kontakt alles ans Licht bringen. Aber wenn die Operatoren erst einmal eingeklinkt waren, würden sie die Notwendigkeit der Quarantäne begreifen, sodass es sicher keine Schwierigkeiten bereitete, sie auf dem Stützpunkt festzuhalten. (Das Problem, so viele zusätzliche Leute unterzubringen und zu versorgen, konnte der General zum Bestandteil der ›Übung‹ machen. Es hatte noch keinem Soldaten geschadet, eine oder zwei Wochen im Zeltlager zu leben.)
    Inzwischen würde sich die Nachricht über die wundersame ›Wandlung‹ der Kriegsgefangenen verbreiten und die Öffentlichkeit auf den nächsten Schritt vorbereiten.
    Das Nonplusultra eines gewaltlosen Coups: Pazifisten, die das Militär übernahmen, und das Militär, das die Regierung übernahm. Später das Volk – welch radikaler Gedanke! –, das sich selbst regierte.
    »Aber der ganze Erfolg hängt vom Einfluss dieses großen Unbekannten ab«, sagte ich. »Krankenakten türken und ein paar Leute versetzen oder befördern, okay. Einen Lastwagen und einen Bus bereitstellen. Alles Kleinkram angesichts der Organisation einer weltweiten Wehrübung der psychologischen Kriegführung. Einem Manöver, das praktisch nichts anderes als eine Übernahme des Militärs ist.«
    Er nickte wortlos.
    »Tust du kein Wasser in die Limonade?«
    »Erst morgen. Das ist das Geheimnis.« Er verschränkte die Arme. »Was das große Geheimnis betrifft, die Identität unseres Helfers, so bist du gefährlich nahe daran, es zu lösen.«
    »Präsident?« Er lachte. »Verteidigungsminister? Vorsitzender der Generalstabschef-Vereinigung?«
    »Du könntest es mit dem, was du bereits weißt, herausfinden, wenn du einen Organisationsplan hättest. Und das ist ein Problem. Wir sind von jetzt an bis zu deiner Gedächtnis-Manipulation extrem verwundbar.«
    Ich zuckte die Achseln. »Die Zwanzig berichteten mir von den Selbstmord-Pillen.«
    Er schraubte vorsichtig den Deckel von einem braunen Glas und ließ drei Pillen in meine Hand rollen. »Wenn du eine davon zerbeißt, tritt binnen weniger Sekunden der Hirntod ein. Wir beide sollten die Dinger eigentlich in einem gläsernen Zahn bei uns tragen.«
    »In einem Zahn?«
    »Spionage-Latein. Aber wenn sie dich oder mich lebendig erwischen und einen Kontakt erzwingen, ist der General ein toter Mann und die Mission zu Ende.«
    »Aber dein Anschluss funktioniert nur in einer Richtung.«
    Er ruckte. »Mich müssten sie ein wenig foltern. Was dich betrifft… nun, es schadet nichts, wenn ich dir seinen Namen verrate.«
    »Senator Dietz? Der Papst?«
    Er nahm mich am Ellbogen und führte mich zum Bus. »Es ist GeneralMajor Stanton Roser, Stellvertreter des Verwaltungs- und Personalchefs bei den Streitkräften. Er war einer der Zwanzig, der angeblich starb, allerdings mit einem anderen Namen und anderen Gesichtszügen. Sein Anschluss ist unterbrochen, aber ansonsten verfügt er über hervorragende Verbindungen.«
    »Und keiner der Zwanzig weiß Bescheid?«
    Er schüttelte den Kopf. »Von mir werden sie es nicht erfahren. Und von dir auch nicht mehr, denn du nimmst mit niemandem mehr Kontakt auf, bis wir Mexiko erreicht und dein Gedächtnis verändert haben.«

ihre fahrt nach mexiko hinunter war ein Abenteuer. Die Brennstoffzellen im Laster verbrauchten so viel Energie, dass sie alle zwei Stunden nachgeladen werden mussten. Noch ehe sie South Dakota verließen, beschlossen sie, einen halben Tag Pause zu machen und den Motor direkt an den Warmfusionsgenerator der Nanoschmiede anzuschließen.
    Dann gab das Busgetriebe seinen Geist auf. Das Problem lag im Wesentlichen bei einem luftdichten Zylinder mit Eisenpulver, der von einem Magnetfeld versteift wurde. Zwei der Zwanzig, Hanover und Lamb, hatten früher Autos repariert und knobelten nun gemeinsam aus, dass die Schwachstelle das Schaltprogramm war. Wenn die Drehzahl eine bestimmte Schwelle erreichte, wurde das Feld einen Moment lang außer Kraft gesetzt, um das Umschalten in einen niedrigeren oder höheren Gang zu ermöglichen. Aber das Programm war hoffnungslos durcheinander geraten und versuchte, hundertmal pro Sekunde umzuschalten, sodass der Zylinder nicht lange genug starr blieb, um viel

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