Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
Vom Netzwerk:
das alles wie ein Märchen klang, versprach aber, vorsichtige Erkundigungen einzuziehen.
    Er organisierte außerdem zwei ausrangierte Fahrzeuge, die noch am gleichen Nachmittag zum Heim gebracht wurden: einen Kleinlaster und einen Schulbus. Sie spritzten das schmutzige Armee-Grün in ein frommes Himmelblau um und brachten auf beiden Fahrzeugen den Schriftzug ›St. Bartholomäus-Heim‹ an.
    Das Verladen der Nanoschmiede war kein Kinderspiel. Die Leute, die sie vor langer Zeit geliefert hatten, waren mit zwei robusten Transportkarren, einer Rampe und einer Winde ausgerüstet gewesen, um sie in den Keller zu schaffen. Nun wurde die Maschine dazu benutzt, diese Hilfsmittel zu duplizieren. Nachdem man sie auf die Karren gehievt und drei Türen verbreitert hatte, gelang es, sie innerhalb eines schweißtreibenden Tages in die Garage zu befördern. Dort blieb sie, bis es dunkel war und man sie mit Hilfe der Winde in den Kleinlaster laden konnte.
    Während der Wartezeit wurde der Schulbus so verändert, dass Ingram und Jefferson ununterbrochen mit zwei der Zwanzig oder mit Julian in Kontakt bleiben konnten. Das bedeutete, dass man Sitze aus- und Liegen einbauen musste, zusammen mit den Vorrichtungen für Infusionen und Entleerungsschläuche. Die Kontaktpersonen sollten sich in Vier-Stunden-Schichten abwechseln.
    Julian und Amelia hatten sich als ungelernte Hilfskräfte zur Verfügung gestellt. Schwitzend und von Mücken geplagt, die von dem gleißenden Licht angezogen wurden, rissen sie die letzten vier Sitzreihen aus dem Bus und improvisierten einen stabilen Rahmen für die Liegen, als Mendez in den Bus gepoltert kam und die Ärmel hochkrempelte. »Julian, ich mache hier weiter. Die Zwanzig brauchen dich für eine Sitzung.«
    »Mit Vergnügen.« Julian stand auf und streckte sich, bis seine Schulterblätter knirschten. »Was gibt es? Ich hoffe, Ingram hat einen Herzanfall erlitten?«
    »Nein. Sie brauchen praktische Tipps für Portobello. Kommunikation in eine Richtung, aus Sicherheitsgründen.«
    Amelia schaute Julian nach. »Ich habe Angst um ihn.«
    »Ich habe Angst um uns alle.« Er holte einen Schraubbehälter aus der Hosentasche, öffnete ihn und schüttelte eine Kapsel auf die Handfläche. Seine Finger zitterten leicht, als er ihr das Mittel reichte.
    Sie warf einen Blick auf das kleine silberne Oval. »Das Gift?«
    »Nach Martys Auskunft wirkt es sofort und unwiderruflich. Ein Enzym, das direkt ins Gehirn geht.«
    »Fühlt sich wie Glas an.«
    »Eine Art Kunststoff. Wenn der Notfall eintritt, sollen wir die Kapsel im Mund zerbeißen.«
    »Was ist, wenn man sie schluckt?«
    »Dann dauert es länger. Der Grundgedanke ist…«
    »Ich kenne den Grundgedanken.« Sie verstaute die Kapsel in ihrer Blusentasche und knöpfte diese sorgfältig zu. »Was wollten die Zwanzig über Portobello wissen?«
    »Es ging genau genommen um Panama City. Um das dortige Kriegsgefangenen-Lager und ob es von Portobello irgendwelche Verbindungen dorthin gibt.«
    »Was wollen sie mit Tausenden von feindlichen Gefangenen anfangen?«
    »Sie zu Verbündeten machen. Sie alle zusammen zwei Wochen lang einklinken und humanisieren.«
    »Und sie freilassen?«
    »Das nicht.« Mendez lächelte und warf einen letzten Blick auf das Haus. »Aber selbst hinter einem Gitterzaun werden sie keine Gefangenen mehr sein.«

ich löste den kontakt und starrte minutenlang auf die Blumenwiese. Irgendwie wünschte ich mir, die Kommunikation wäre in beiden Richtungen erfolgt – irgendwie aber auch nicht. Schließlich erhob ich mich stolpernd und ging zu Marty, der allein an einem der Picknicktische saß und Zitronen schnitt – eine Tätigkeit, die mir in diesem Moment widersinnig erschien. Er hatte drei Krüge und eine Handpresse vor sich stehen, dazu eine große Plastiktüte mit den Früchten.
    »Und was denkst du?«
    »Du machst Zitronenlimonade.«
    »Meine Spezialität.« Auf dem Boden jedes Kruges lag ein Häufchen Zucker. Wenn er eine Zitrone aufschnitt, nahm er eine dünne Scheibe aus der Mitte und warf sie auf den Zucker. Dann presste er den Saft aus den beiden Hälften. Ich zählte sechs Zitronen pro Krug.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Es ist ein riskanter Plan. Ich habe meine Zweifel, dass er gelingt.«
    »Okay.«
    »Möchtest du dich einklinken?« Ich deutete mit dem Kinn auf den Tisch mit der Anschluss-Box, die den Transfer in eine Richtung ermöglichte.
    »Nein. Erzähl mir das Wesentliche zuerst so. Mit deinen eigenen Worten.«
    Ich nahm ihm

Weitere Kostenlose Bücher