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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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weiß.«
    »Sie haben Peter umgebracht«, murmelte sie.
    Reza sah sie einen Moment lang verständnislos an und erinnerte sich dann. »Der Mann, mit dem du zusammengearbeitet hast? Wer hat ihn umgebracht?«
    »Die gleiche Gruppe, die mir diesen Typen vom militärischen Prüfamt für neue Technologien auf den Hals hetzte.« Sie schüttelte den Kopf. »Es stimmt, dass er von dort kam – und doch wieder nicht.«
    »Ein Betrüger?«
    »Schlimmer als das.« Ich erklärte ihm die Geschichte mit dem Hammer Gottes.
    »Aber warum geht ihr nicht einfach an die Öffentlichkeit?« fragte er. »Das war doch sicher ohnehin eure Absicht.«
    »Wir werden an die Öffentlichkeit gehen«, sagte ich, »aber je später, desto besser. Im Idealfall erst, wenn wir sämtliche Operatoren auf unserer Seite haben. Nicht nur in Portobello, sondern überall.«
    »Das wird anderthalb Monate dauern«, erklärte Amelia, »wenn alles nach Plan verläuft. Du kannst dir vorstellen, wie groß das Fragezeichen hinter diesem wenn ist.«
    »Das schafft ihr nie«, sagte Reza. »All diese Leute, die Gedanken lesen können? Ich verwette meine Monatsration an Alkohol, dass ihr mit eurem Vorhaben baden geht, noch bevor die erste Einheit konvertiert ist.«
    »Wette abgelehnt«, sagte ich. »Schon deshalb, weil ich auf deine Ration nicht angewiesen bin. Die einzige Chance, die wir haben, besteht darin, dass wir den anderen immer eine Nasenlänge voraus bleiben. Dass wir vorbereitet sind, wenn es wirklich zur Katastrophe kommen sollte.«
    Ein Fremder setzte sich zu uns und nach einem kurzem Zögern erkannte ich Ray – oder den schmalen Rest von ihm, der nach der Fettabsaugung noch übrig war. »Ich war in Kontakt mit Marty.« Er lachte. »Herrgott, was für ein verrückter Plan! Kaum wendet man euch für ein paar Wochen den Rücken zu, und ihr dreht alle durch!«
    »Bei manchen ist der Wahnsinn angeboren«, sagte Amelia. »Andere erwischt er im Lauf der Zeit. Uns wurde er von außen aufgezwungen.«
    »Klingt verdammt nach Zitat«, meinte Ray und biss in eine Karotte. Er hatte auf seinem Teller einen Berg rohes Gemüse liegen. »Aber es stimmt natürlich. Einen Toten haben wir bereits – und wie viele von uns wird es noch erwischen? Für den nahezu hoffnungslosen Versuch, die menschliche Natur zu verbessern.«
    »Noch hast du die Möglichkeit zum Aussteigen«, sagte ich.
    Ray stellte seinen Teller ab und schenkte sich ein Glas Wein ein. »Kommt nicht in Frage. Ich war wie Marty als einer der ersten Wissenschaftler an der Entwicklung der Cyberlinks beteiligt. Wir spielen mit diesem Gedanken schon länger, als du mit Mädchen spielst.« Er lächelte Amelia an und senkte dann den Blick auf seinen Teller.
    In diesem Moment schlug Marty mit einem Löffel an ein Wasserglas und rettete ihn damit aus seiner Verlegenheit. »Wir haben hier ein großes Spektrum an Erfahrung und Fachwissen versammelt, und es wird nicht oft vorkommen, dass wir uns alle in einem Raum einfinden. Dennoch möchte ich mich zunächst darauf beschränken, denen unter euch, die keinen Kontakt besitzen, kurz unseren Zeitplan zu erläutern und all die Dinge zu erklären, die ihr bis jetzt nur als Stückwerk und aus Andeutungen kennt.«
    »Rollen wir die Geschichte doch von hinten auf«, sagte Ray. »Wir erobern die Welt. Was kommt kurz davor?«
    Marty strich sich übers Kinn. »Der erste September.«
    »Der Tag der Arbeit?«
    »Und die große Parade der Streitkräfte. Der einzige Tag im Jahr, an dem tausend Soldierboys durch die Straßen von Washington marschieren. Friedlich.«
    »Einer der wenigen Tage«, fügte ich hinzu, »an denen sich die meisten Politiker ebenfalls in Washington aufhalten. Und mehr oder weniger dicht beisammen – auf der Ehrentribüne, um sich die Parade anzusehen.«
    »Davor geht es vor allem darum, die Medien zu steuern. Zwei Wochen vor dem Stichtag soll die Humanisierung des gesamten Kriegsgefangenen-Lagers drunten in Panama City abgeschlossen sein. Es wird wie ein Wunder sein – all die widerspenstigen, feindseligen Rebellen in eine versöhnungswillige, kooperative Nation verwandelt, bereit, ihre neu gefundene Harmonie ganz für die Beendigung des Krieges einzusetzen.«
    »Ich begreife die Taktik«, sagte Reza. »Aber damit kommen wir niemals durch.«
    »Okay.« Marty nickte ihm zu. »Und wie sieht diese Taktik deiner Meinung nach aus?«
    »Ihr wartet, bis die ganze Welt fassungslos ist, weil die bösen Ngumi-Soldaten plötzlich in Engel verwandelt sind, und dann zieht ihr

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