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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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Energie zu übertragen. Nachdem sie dem Defekt auf die Spur gekommen waren, ließ er sich ohne weiteres beheben, da man die Umschalt-Parameter auch manuell einstellen konnte. Sie mussten das alle zehn bis fünfzehn Minuten tun, da der Bus nicht für eine so große Zuladung ausgelegt war und ständig überkompensierte. Aber sie legten tausend Meilen pro Tag in Richtung Süden zurück und schmiedeten unterwegs Pläne.
    Ehe sie Texas erreichten, hatte Marty ein paar Unke Absprachen mit Dr. Spencer getroffen, dem Besitzer jener Klinik in Guadalajara, in der Amelia operiert worden war. Er verriet nicht, dass er eine Nanoschmiede besaß, ließ aber durchblicken, dass er begrenzten und unbewachten Zugang zu einer hatte und bereit war, dem Doktor in einem angemessenen Rahmen alles zu liefern, was die Maschine innerhalb von sechs Stunden herstellen konnte. Zum Beweis dafür schickte er einen 2200-karätigen Diamant-Briefbeschwerer mit, in dessen oberste Facette mit einem Laser Spencers Name eingraviert war.
    Im Austausch für die sechs Nanoschmieden-Stunden jonglierte Dr. Spencer ein wenig mit seinen Terminen und seinem Personal, sodass Martys Leute eine Woche lang über einen Flügel des Hauses und einige seiner Spezialisten verfügen konnten. Notfalls ließ sich dieses Arrangement bei entsprechender Vergütung verlängern.
    Eine Woche war alles, was Marty brauchte, um Julians Gedächtnis zu verändern und die Humanisierung seiner beiden Gefangenen abzuschließen.
    Der Grenzübertritt nach Mexiko erwies sich als einfache finanzielle Transaktion. Die Rückkehr würde sich allerdings kaum in der gleichen Weise bewerkstelligen lassen; die Wachtposten auf der amerikanischen Seite waren langsam, gründlich und schwer zu bestechen, da es sich um Roboter handelte. Aber sie hatten auch nicht die Absicht zurückzufahren, es sei denn, die Sache lief völlig aus dem Ruder. Sie wollten vielmehr mit einer Militärmaschine nach Washington fliegen – und vorzugsweise nicht als Gefangene.
    Es dauerte einen weiteren Tag, bis sie Guadalajara erreichten. Die Fahrt durch Guadalajara nahm allein zwei Stunden in Anspruch. Sämtliche Straßen, die gerade nicht aufgerissen waren, schienen seit dem 20. Jahrhundert nicht mehr repariert worden zu sein. Irgendwie schlugen sie sich schließlich bis zur Klinik durch und ließen den Bus und den Kleinlaster in der Tiefgarage des Gebäudekomplexes, bewacht von einem alten Mann mit einer Maschinenpistole. Mendez blieb ebenfalls beim Laster und hatte ein Auge auf den Wachtposten.
    Spencer hatte alles vorbereitet und darüber hinaus ein nahe gelegenes Gästehaus, La Florida, für die Businsassen angemietet. Es gab keine Fragen, nur die üblichen Erkundigungen nach ihren Wünschen. Jefferson und Ingram wurden zusammen mit zwei Leuten der Zwanzig in der Klinik selbst untergebracht.
    Die Vorbereitung der Portobello-Phase erfolgte von La Florida aus. Das sie den lokalen Telefonen nicht trauten, bauten sie eine abhörsichere Verbindung zu einem Militärsatelliten auf, die über General Rosers Leitung lief.
    Es bereitete keine Probleme, Julian ein Praktikum als Führungskraft in Haus 31 zu verschaffen, da er in den strategischen Plänen des Militärs keine Rolle mehr spielte. Aber der zweite Punkt ihres Plans – ein Vorstoß, die Trainingszeit seiner Einheit in den Soldierboys um eine Woche zu verlängern – wurde auf Bataillons-Ebene abgeschmettert, mit der knappen Begründung, die ›Jungs‹ hätten während der letzten zwei Schichten schon genug unter Stress gelitten.
    Das stimmte. Sie hatten drei Wochen ohne Kontakt verbracht, eine lange Zeit, um über die Liberia-Katastrophe nachzudenken, und einige waren in schlechter Verfassung zum Dienst zurückgekommen. Dort erwartete sie das Training mit Eileen Zakim, die Julian ersetzen sollte. Das bedeutete neun Tage Eingesperrtsein in Portobello – ›Pedroville‹ – und das öde Einüben ständig gleicher Manöver, bis ihre Zusammenarbeit mit Eileen ungefähr so klappte, wie sie mit Julian geklappt hatte.
    (Zumindest Eileen sollte dabei eine angenehme Überraschung erleben. Sie hatte mit Ablehnung gerechnet, weil sie nicht aus den Reihen der Einheit, sondern von außen kam. Aber genau das Gegenteil war der Fall: Alle hatten Julians Job sehr genau gekannt und keiner wollte ihn haben.)
    Es war ein Glücksfall, aber nicht gerade ungewöhnlich, dass der Oberst, der den Antrag um Verlängerung des Trainings so brüsk abgelehnt hatte, selbst ein Versetzungsgesuch

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