Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
Vom Netzwerk:
davon aus, dass sie Bewohner von St. Bartholomäus keine Alarmanlage hatten, weil sie selbst vermeiden wollten, dass unvermutet irgendwelche Ordnungshüter auftauchten, aber darauf konnte sie nicht unbedingt zählen.
    Die Räume zu beiden Seiten des Korridors brachten eine Enttäuschung – zwei Besprechungszimmer und eine Reihe von Schlafkammern oder Zellen.
    Im Lichthof mit seinen hoch aufragenden Bäumen und dem sprudelnden Bach blieb sie jedoch stehen und sah sich genauer um. In einer Abfalltonne entdeckte sie sechs leere Flaschen Dom Perignon. Jenseits des Lichthofs stieß sie auf einen großen Konferenzraum mit dem ringförmig um eine riesige Hologramm-Mulde angelegten Beratungstisch. Sie fand die Bedientasten und schaltete die friedliche Waldlandschaft ein.
    Anfangs wusste sie nicht, was die elektronischen Module an den einzelnen Plätzen zu bedeuten hatten – bis ihr schließlich dämmerte, dass in diesem Raum zwei Dutzend Sünder gleichzeitig Gedankenkontakt aufnehmen konnten!
    Sie hatte noch nie von der Existenz solcher Anlagen außerhalb der Streitkräfte gehört. Aber vielleicht war das die Verbindung zum Militär: ein streng geheimes Soldierboy-Experiment. Hinter dieser Sache konnte tatsächlich die Abteilung für Personal- und Verwaltungswesen stecken.
    Sie war unschlüssig, wie sie weiter vorgehen sollte. Blaisdell war ihr spiritueller Führer und Zellen-Vorgesetzter, und normalerweise befolgte sie jeden seiner Befehle, ohne auch nur eine Frage zu stellen. Aber nun schien sich immer deutlicher herauszukristallisieren, dass es in dieser Angelegenheit Aspekte gab, die selbst ihm unbekannt waren. Sie beschloss, ins Hotel zurückzukehren und ihn auf einer abhörsicheren Leitung anzurufen.
    Sie schaltete das Hologramm ab und wollte in den Lichthof hinaustreten, aber die Tür war verschlossen.
    »Sie halten sich unbefugt in diesen Räumen auf«, sagte eine Stimme. »Haben Sie dafür eine Erklärung?« Es war die Stimme von Mendez, der sie von Guadalajara aus beobachtete.
    »Ich bin FBI-Agentin Audrey Simone. Wir haben Grund zu der Annahme…«
    »Besitzen Sie einen Durchsuchungsbefehl für dieses Gebäude?«
    »Er befindet sich in den Akten der hiesigen Behörden.«
    »Sie vergaßen allerdings, eine Abschrift mitzubringen, als Sie hier eindrangen.«
    »Ich muss mich vor niemandem rechtfertigen. Zeigen Sie sich! Und öffnen Sie diese Tür!«
    »Nennen Sie mir zuerst den Namen Ihres Vorgesetzten und den Sitz Ihrer Abteilung. Sobald ich mich vergewissert habe, dass Ihre Angaben stimmen, können wir uns über den fehlenden Durchsuchungsbefehl unterhalten.«
    Mit der Linken holte sie ihre Brieftasche hervor, klappte sie so auf, dass man die Dienstmarke erkennen konnte, und drehte sich im Kreis. »Sie täten gut daran, mir keine…« Der Unsichtbare unterbrach sie mit einem Lachen.
    »Vergessen Sie das gefälschte Blech und schießen Sie sich Ihren Weg frei. Die Polizei müsste inzwischen eingetroffen sein. Erklären Sie den Beamten die Sache mit dem Durchsuchungsbefehl!«
    Sie musste drei Riegel und beide Scharniere mit Schüssen zertrümmern. Als sie im Laufschritt den Bach überquert hatte, entdeckte sie, dass der Ausgang des Lichthofs nun ähnlich gesichert war wie der Konferenzraum. Sie lud nach, zählte automatisch nach, wie viele Luftdruck-Patronen sie noch hatte, und versuchte die Tür mit drei Schüssen zu öffnen. Sie benötigte insgesamt sieben.

ich stand hinter mendez und beobachtete sie auf dem Monitor. Endlich hatte sie es geschafft, die Tür mit der Schulter aus dem Weg zu rammen. Er betätigte zwei Knöpfe und schaltete auf die Gang-Kamera um. Sie rannte den Korridor entlang, die Pistole mit beiden Händen vor sich haltend.
    »Sieht das nach einer Agentin aus, die sich auf eine Diskussion mit der Ortspolizei vorbereitet?«
    »Vielleicht hättest du die Leute wirklich verständigen sollen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Unnötiges Blutvergießen. Kennst du sie?«
    »Tut mir Leid – nein.« Mendez hatte mich gerufen, als sie das Portal demolierte, in der vagen Hoffnung, dass ich ihr Gesicht schon mal in Portobello gesehen hatte.
    Ehe sie den Haupteingang erreichte, verstaute sie die Pistole in einem Taillenholster und öffnete die Kostümjacke bis auf den obersten Knopf, sodass sie ihre Hüften wie ein Cape umspielte. Dann schlenderte sie lässig nach draußen.
    »Das macht die nicht zum ersten Mal«, sagte ich. »Nicht unbedingt in offizieller Mission. Eher eine Profi-Killerin, die jemand

Weitere Kostenlose Bücher