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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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genutzt, und er sog gierig unsere Erfahrungen auf.«
    Jefferson nickte. »Er hatte einen lebhaften Wunschtraum, der wohl eine Extrapolation seiner Sitzungen in Jack-Schuppen war. Er wollte jemanden zu Tode quälen, während er mit ihm in Kontakt war.«
    »Oder mit ihr«, sagte Amelia. »Wie diese arme Frau, die er vergewaltigte und dann aufschlitzte.«
    »Sein Wunschtraum beschäftigte sich immer mit Männern«, widersprach Ellie. »Für ihn sind Frauen keine würdigen Gegner. Und sein Geschlechtstrieb ist nicht sonderlich stark ausgeprägt. Als er diese Frau vergewaltigte, war sein Penis ein Werkzeug, eine seiner Waffen.«
    »Eine Erweiterung seines Ichs wie alle seine Waffen«, sagte Jefferson. »Er ist ein größerer Waffennarr als sämtliche Soldaten, mit denen ich je Kontakt hatte.«
    »Dann hat er seinen Beruf verfehlt. Ich kenne ein paar Typen, mit denen er sich großartig verstehen würde.«
    »Das bezweifle ich nicht«, sagte Marty. »Und gerade deshalb ist es wichtig, dass wir ihn genau studieren. Manche Leute in den Jäger- und Killer-Teams weisen ähnliche Charakterzüge auf wie er. Wir müssen einen Weg finden, solche Zwischenfälle zu verhindern.«
    Ich fand, dass der Mann gut aufgehoben war, aber das sagte ich nicht laut. »Dann begleitest du mich morgen nicht?«
    »Doch, ich komme mit nach Portobello. Dr. Jefferson wird sich weiter mit Ingram befassen. Vielleicht kann er ihn mit einer Kombination aus Medikamenten und Therapie aus seinem Zustand zurückholen.«
    »Ich überlege noch, ob ich ihm dazu viel Glück wünschen soll. Mich stört sein jetziger Zustand nicht.« Es konnte Einbildung sein, aber ich hatte das Gefühl, in den Augen des Kerls ein schwaches Aufblitzen zu sehen. Vielleicht sollten wir Marty allein nach Portobello schicken, während ich hierblieb und den Typen so lange schwach anredete, bis er sich aus seiner Katatonie löste.

julian und marty verfehlten am Flughafen von Guadalajara nur um wenige Minuten die Frau, die gekommen war, um Amelia zu töten. Sie bestiegen eine Militärmaschine nach Portobello, während sie mit einem Taxi zu dem Hotel gegenüber der Klinik fuhr. Jefferson wohnte dort, was kein Zufall war, ebenso Ellie und der Exsoldat Cameron.
    Jefferson und Cameron saßen im Frühstücksraum des Hotels, als sie hereinkam, um eine Tasse Kaffee mit auf ihr Zimmer zu nehmen.
    Die beiden sahen sie flüchtig an, wie es Männer zu tun pflegen, wenn eine schöne Frau den Raum betritt, aber Cameron schaffte es nicht mehr, den Blick von ihr zu lösen.
    Jefferson lachte und meinte im gedehnten Tonfall eines Filmhelden: »Jim, wenn du sie noch lange so anstarrst, kommt sie rüber und klebt dir eine!« Die beiden Männer hatten sich angefreundet, nachdem sie festgestellt hatten, dass sie beide aus den schwarzen Armenvierteln von Los Angeles stammten.
    Er wandte sich mit betont gleichgültiger Miene ab und sagte ruhig: »Zam, die würde mir keine kleben, sondern mich gleich umlegen. Nur so zur Übung.«
    »Was?«
    »Wetten, dass die mehr Menschen auf dem Gewissen hat als ich? Diese Frau hat den Heckenschützen-Blick: Jeder ist ein potenzielles Ziel.«
    »Sie hält sich zumindest so aufrecht wie ein Soldat.« Er musterte sie unauffällig. »Oder wie eine bestimmte Sorte von Patienten, die unter Zwangsneurosen leiden.«
    »Dann schlage ich vor, wir laden sie besser nicht zum Frühstück ein.«
    »Gute Idee.«
    Aber als sie den Frühstücksraum ein paar Minuten später verließen, begegneten sie ihr erneut. Sie versuchte mit dem Mädchen am Empfang zu verhandeln, einem schüchternen Teenager, dessen Englisch nicht besonders gut war. Gavrilas Spanisch war noch schlechter.
    Jefferson trat neben sie. »Kann ich etwas für Sie tun?« fragte er in Spanisch.
    »Sie sind Amerikaner«, sagte Gavrila. »Könnten Sie das Mädchen fragen, ob sie diese Frau kennt?« Sie deutete auf ein Foto von Blaze Harding.
    »Sie verstehen die Frage?« erkundigte er sich bei der Angestellten.
    »Sí, claro.« Das Mädchen spreizte beide Hände. »Ich habe die Frau gesehen. Sie hat ein paarmal hier gegessen. Aber sie wohnt nicht hier.«
    »Sie meint, sie sei nicht sicher«, übersetzte Jefferson. »Für sie sehen die meisten Amerikaner ziemlich gleich aus.«
    »Sind Sie ihr schon begegnet?«
    Jefferson betrachtete das Foto. »Nicht dass ich wüsste. Jim?« Cameron schlenderte herüber. »Kennst du diese Frau?«
    »Ich glaube nicht. Viele Amerikaner gehen hier ein und aus.«
    »Sind Sie hier in der

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