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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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Klinik?«
    »Ambulant.« Jefferson merkte, dass er einen Moment zu lange gezögert hatte. »Ist sie Patientin?«
    »Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass sie hier sein muss.«
    »Eine wichtige Angelegenheit?« fragte Cameron.
    »Nur ein paar Fragen. Eine Regierungsangelegenheit.«
    »Nun, wir werden die Augen offen halten. Sie sind…?«
    »Francine Gaines. Zimmer 126. Ich wäre Ihnen sehr zu Dank verpflichtet, wenn Sie mir helfen könnten.«
    »Wir werden sehen, was wir tun können.« Sie schauten ihr nach, als sie den Empfang verließ. »Vom Regen unter Umgehung der Traufe mitten in die Scheiße«, wisperte Cameron.
    »Wir müssen uns ein Bild von ihr beschaffen«, sagte Jefferson, »und es an Martys General durchgeben. Wenn das Militär hinter Blaze her ist, kann er sie vermutlich kaltstellen.«
    »Aber du glaubst nicht, dass sie zum Militär gehört.«
    »Du?«
    Er zögerte. »Schwer zu sagen. Als sie dich und mich ansah, fiel ihr Blick zuerst auf die Brust und dann zwischen die Augen. Zielsicher. Ich würde in ihrer Nähe keine plötzliche Bewegung machen.«
    »Wenn sie beim Militär ist, dann bei einer Jäger- und Killer-Einheit.«
    »Den Begriff gab es noch nicht, als ich beim Militär war. Aber ein Killer erkennt den anderen, und ich weiß, dass sie viele Menschen getötet hat.«
    »Ein weiblicher Ingram.«
    »Sie könnte noch gefährlicher als Ingram sein. Ingram sieht man in etwa an, was er ist. Diese Frau dagegen…«
    »Tja.« Jefferson starrte die Aufzugtür an, hinter der die schöne Fremde verschwunden war, und schüttelte den Kopf. »Besorgen wir uns möglichst rasch ein Foto von ihr, damit wir es Mendez zeigen können, sobald er eintrifft.« Mendez war in Mexico City, um Rohmaterial für die Nanoschmiede zu organisieren. »Da war doch diese Verrückte, die in St. Bartholomäus einzubrechen versuchte.«
    »Keinerlei Ähnlichkeit«, sagte Cameron. »Die Frau war hässlich und hatte krauses rotes Haar.«
    Tatsächlich hatte sie eine Perücke und eine Druckmaske getragen.

wir gelangten problemlos in die Kommandozentrale. Der Computer von Haus 31 identifizierte Marty als einen Brigadegeneral, der in seiner Laufbahn größtenteils akademische Posten besetzt hatte. Ich war mehr oder weniger der, der ich immer gewesen war.
    Eher weniger. Die Gedächtnis-Modifikation war nahtlos, aber wenn ich mit den Kameraden aus meiner alten Einheit Kontakt aufgenommen hätte (zum Glück kam niemand auf die Idee, mich diesem Sicherheitstest zu unterziehen), hätten sie wohl sofort gewusst, dass mit mir etwas nicht stimmte. Ich war zu gesund. Sie alle hatten mein Problem gespürt und waren, in einer Art und Weise, die man Außenstehenden kaum erklären kann, für mich ›da gewesen‹, immer bereit, mir von einem Tag zum nächsten zu helfen. Es wäre so offensichtlich gewesen wie das Auftauchen eines alten Freundes, der sein Leben lang ein Bein nachgezogen hatte und nun plötzlich nicht mehr humpelte.
    Leutnant Newton Thurman, der den Auftrag erhielt, eine Stelle für mich zu finden, an der ich mich nützlich machen konnte, war eine Rarität. Er hatte als Operator begonnen, aber eine Art Allergie gegen die Gruppenkontakte entwickelt. Er bekam davon rasende Kopfschmerzen, die weder für ihn noch für seine Einheit besonders lustig waren. Ich fragte mich, warum man ihn ins Hauptquartier gesteckt hatte, anstatt ihn einfach in den Ruhestand zu schicken, und mir war klar, dass er sich die gleiche Frage stellte. Bei meiner Ankunft befand er sich erst seit zwei Wochen in Haus 31. Rückwirkend betrachtet, hatte man ihn dort eingeschleust, weil man glaubte, das passe gut in den Gesamtplan. Ein verhängnisvoller Irrtum!
    Die Kommandozentrale in Haus 31 war hochrangig besetzt: acht Generäle und zwölf Oberste, zwanzig Majore und Hauptleute, dazu vierundzwanzig Leutnants. Das ergab insgesamt vierundsechzig Offiziere, die ihre Befehle an fünfzig Unteroffiziere und Soldaten erteilten. Zehn der letzteren waren Wachtposten und spielten deshalb keine Rolle in der Befehlskette, es sei denn, es käme zu einer besonderen Notsituation.
    Meine Erinnerung an jene vier Tage vor der Wiederherstellung meiner wahren Persönlichkeit ist verschwommen und konfus. Man wies mir einen zeitaufwändigen, aber wenig anspruchsvollen Posten zu, auf dem ich im wesentlichen die Entscheidungen des Logistik-Computers zu überprüfen hatte – wie viele Eier oder Patronen an welche Einheit geliefert wurden. Ich fand zu meiner Überraschung nie einen Fehler.
    Zu

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