Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede
gehörst du zu den Opfern. Aber der Teil von dir, der starb – nur ein Teil, wohlgemerkt – starb, um deine Einheit zu schützen, um sie sicher in Position zu bringen.«
Anstatt auf ihn loszugehen, setzte ich mich wieder auf die Bettkante, weit genug von ihm entfernt. »Du redest wie einer von diesen gottverdammten Warboys. Ein Warboy des Friedens.«
»Mag sein. Du sollst dennoch wissen, wie elend ich mich fühle. Mir war klar, dass ich dein Vertrauen missbrauchte.«
»Ich fühle mich ebenfalls elend. Warum stehst du immer noch hier nun?«
»Weil ich diese Sache mit dir zu Ende besprechen will.«
»Danke, ich habe sie bereits verstanden. Nun verschwinde endlich! Du musst noch Dutzende von Leuten operieren, bevor die Welt auch nur eine Chance kriegt, gerettet zu werden.«
»Daran glaubst du also noch?«
»Ich hatte noch keine Zeit, darüber nachzudenken, aber wenn dieses Zeug über das Jupiter-Projekt und den Hammer Gottes, das du mir zurück in den Schädel gestopft hast, wirklich wahr ist – dann muss etwas getan werden. Und du bist gerade dabei, etwas zu tun.«
»Dann bist du wieder okay?«
»Das fragst du einen, dem du eben einen Arm amputiert hast! Ich bin okay. Ich werde lernen, mich mit der anderen Hand zu rasieren.«
»Ich möchte dich nicht in diesem Zustand allein lassen.«
»In welchem Zustand? Hau endlich ab! Ich kann auch ohne deine Hilfe nachdenken.«
Marty warf einen Blick auf seine Uhr. »Du hast Recht, sie warten auf mich. Ich habe Oberst Owens auf dem Operationstisch.«
Ich scheuchte ihn mit einer Geste aus dem Zimmer. »Dann mach deine Arbeit! Ich komme schon zurecht.«
Er hielt einen Moment lang meinen Blick fest, dann stand er auf und ging wortlos hinaus.
Ich tastete meine Brusttasche ab. Die Pille war noch da.
in guadalajara hatte jefferson mittlerweile Blaze gewarnt, in Deckung zu bleiben. Das fiel ihr nicht schwer; sie hatte sich mit Ellie Morgan ein paar Straßenblöcke entfernt verschanzt und arbeitete die unterschiedlichen Versionen des Artikels durch, der die Welt vor dem Jupiter-Projekt warnen sollte. Danach saßen Jefferson und Cameron ein paar Stunden lang in der Kaffeebar, eine Minikamera zwischen sich auf dem Tisch, und beobachteten die Aufzugtüren.
Um ein Haar hätten sie die Frau verpasst. Als sie nach unten kam, hatte sie das seidige Blondhaar unter einer schwarzen Lockenperücke verstaut. Sie war dezent gekleidet und hatte ihrem Teint den typisch mexikanischen Olivton verliehen. Aber sie hatte weder ihre perfekte Figur kaschiert noch ihren Gang verändert.
Jefferson unterbrach sich mitten im Satz und löste die Kamera unauffällig mit dem Zeigefinger aus.
Sie hatten sie beide aus dem Aufzug kommen sehen, ohne sie gleich zu erkennen. »Was?« wisperte Cameron.
»Das ist sie. Als Mexikanerin getarnt.«
Cameron drehte den Kopf nach hinten und sah sie gerade noch durch die Drehtür verschwinden. »Meine Güte, du hast Recht!«
Jefferson nahm die Kamera mit nach oben und rief Ray an, der zusammen mit Mendez während Martys Abwesenheit die Koordination übernommen hatte.
Ray war in der Klinik. Er lud die Bilder auf seinen Computer herunter und studierte sie genau. »Kein Problem. Wir werden nach ihr Ausschau halten.«
Keine Minute später betrat sie die Klinik. Die Metalldetektoren meldeten keine ihrer Waffen.
Aber diesmal hielt sie kein Foto von Amelia in der Hand, um zu fragen, ob jemand diese Frau kannte; Gavrila wusste, dass Amelia sich in diesem Gebäude aufgehalten hatte, und nahm an, dass es sich um feindliches Territorium handelte.
Sie erklärte am Empfang, dass sie daran denke, sich einen Anschluss einsetzen zu lassen, und aus diesem Grund den Klinikchef sprechen wolle.
»Dr. Spencer operiert gerade«, entgegnete die Dame am Empfang. »Das kann noch zwei bis drei Stunden dauern. Wir haben jedoch eine Menge tüchtiger Leute…«
»Ich warte«, unterbrach Gavrila. Sie setzte sich auf eine Couch, von der aus sie den Eingang beobachten konnte.
In einem anderen Raum gesellte sich Dr. Spencer zu Ray. Gemeinsam beobachteten sie in einem Monitor die Frau, die den Eingang beobachtete.
»Angeblich ist sie sehr gefährlich«, sagte Ray. »Eine Art Agentin oder Killerin. Sie sucht nach Blaze.«
»Ich will keinen Ärger mit Ihrer Regierung.«
»Habe ich gesagt, dass sie in offizieller Mission unterwegs ist? Würde sie sich nicht ausweisen, wenn das so wäre?«
»Nicht, wenn sie einen Auftrag zum Töten hat.«
»Die Regierung vergibt doch keine Aufträge
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