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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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dich!«
    Mir blieb buchstäblich der Mund offen stehen. »Ihr braucht mich? Als Soldaten?« All diese professionellen Heckenschützen und Mörder.

spencer löste seinen anschluss und trat ans Fenster. Er zog die Blenden hoch und blinzelte gähnend in die aufgehende Sonne. Dann wandte er sich der Frau zu, die gefesselt in einem Rollstuhl saß.
    »Señora«, sagte er, »Sie sind vollkommen wahnsinnig.«
    Jefferson hatte sich eine Minute vor ihm ausgeklinkt. »Das kann ich als Psychiater voll unterschreiben.«
    »Was Sie getan haben, ist absolut ungesetzlich und unmoralisch«, sagte sie. »Eine Vergewaltigung der Seele!«
    »Gavrila«, sagte Jefferson, »falls Sie eine Seele besitzen, so konnte ich sie da drinnen nicht entdecken.«
    Sie riss an ihren Fesseln, und der Rollstuhl schaukelte auf ihn zu.
    »Allerdings hat sie in einer Hinsicht Recht«, sagte er zu Spencer. »Wir können sie nicht gut der Polizei übergeben.«
    »Ich werde sie, wie ihr Amerikaner sagt, unter ständiger Beobachtung halten. Sobald sie geheilt ist, kann sie die Klinik verlassen.« Er fuhr sich über die Bartstoppeln. »Aber das wird mindestens bis Mitte September dauern. Sie glauben, das reicht?«
    »Ich kann das nicht berechnen. Aber Julian und Blaze können es, und sie haben keinerlei Zweifel.«
    »Der Hammer Gottes wird dennoch auf die Welt niedersausen«, sagte Gavrila. »Was immer ihr tut, ihr werdet das nicht verhindern.«
    »Ach, halten Sie den Mund! Kann man sie hier irgendwo sicher unterbringen?«
    »Es gibt eine – wie sagen Sie? – . ›Gummizelle‹. Bis jetzt ist von dort noch kein Irrsinniger entkommen.« Er trat an die Sprechanlage und bat einen Mann namens Luis, sie abzuholen und dorthin zu bringen.
    Dann setzte er sich und sah sie an. »Armer Lalo! Armer Ray! Sie ahnten nicht, dass sie es mit einem Monster zu tun hatten.«
    »Natürlich nicht. Männer sehen in mir nur ein Lustobjekt. Warum sollten sie eine Fotze fürchten?«
    »Sie werden noch die Wahrheit über diese Dinge herausfinden«, sagte Jefferson.
    »Drohen Sie mir ruhig! Ich habe keine Angst vor einer Vergewaltigung.«
    »Was ich meine, geht tiefer als eine Vergewaltigung. Wir werden Sie mit ein paar Freunden bekannt machen. Wenn Sie eine Seele besitzen, werden die sie finden.«
    Sie entgegnete nichts. Sie wusste, was er meinte; durch den Gedankenkontakt mit ihm hatte sie alles über die Zwanzig erfahren. Zum ersten Mal wirkte sie ein wenig verängstigt.
    Jemand klopfte an der Tür, aber es war nicht Luis. »Julian«, sagte Jefferson. Er deutete auf den Rollstuhl. »Hier ist sie.«
    Julian musterte sie. »Das ist die gleiche Frau, die wir im Monitor von St. Bartholomäus sahen? Kaum zu glauben.« Sie starrte ihn mit einem merkwürdigen Ausdruck an. »Was gibt es?«
    »Gavrila erkennt Sie wieder«, erklärte Jefferson. »Als Ingram Blaze nach der Zugfahrt zu entführen versuchte, sind Sie den beiden gefolgt. Sie dachte, dass Sie auf Ingrams Seite stünden.«
    Julian trat auf sie zu. »Sehen Sie mich genau an! Ich möchte, dass Sie von mir träumen!«
    »Ich fürchte mich zu Tode«, sagte sie.
    »Sie kamen her, um die Frau zu töten, die ich liebe, und brachten statt dessen einen guten Freund um. Und einen anderen Mann. Ohne mit der Wimper zu zucken, wie man mir erzählte.« Er streckte langsam die Hände nach ihr aus. Sie wollte ausweichen, aber er packte sie an der Kehle.
    »Julian…«
    »Oh, keine Sorge!« Die Bremsen des Rollstuhls waren eingerastet. Er drückte gegen ihren Hals, bis der Stuhl leicht nach hinten kippte. So hielt er sie auf Armlänge von sich weg. »Sie werden feststellen, dass die Leute hier total nett sind. Dass sie nichts anderes im Sinn haben, als Ihnen zu helfen.« Er ließ los, und der Rollstuhl kippte mit einem knirschenden Geräusch nach hinten. Sie stöhnte.
    »Aber ich bin keiner von denen.« Er ließ sich auf Hände und Knie nieder, bis sein Gesicht dicht über dem ihren war. »Ich bin nicht nett, und ich will Ihnen nicht helfen.«
    »Damit erreichst du bei ihr nichts, Julian.«
    »Das mache ich nicht für sie. Das mache ich für mich.« Sie spuckte und verfehlte ihn. Er stand auf und riss den Rollstuhl mit einer lässigen Handbewegung hoch.
    »Hören Sie auf – das ist nicht Ihre Art!«
    »Ich bin nicht mehr der, den Sie kannten. Marty erwähnte mit keinem Wort, dass ich meine Fähigkeit zum Gedankenkontakt verlieren könnte.«
    »Sie wussten nicht, dass so etwas bei Gedächtnis-Manipulationen vorkommen kann?«
    »Nein. Weil ich nicht

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