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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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lang vor seinem Kaffee und starrte in die Zeitung, ohne zu erfassen, was er las. Dann wurde er ausgerufen und erfuhr, dass die Limousine des Generals in der Anfahrtzone auf ihn warte.
    Er entdeckte zu seiner Überraschung, dass eine zierliche junge Frau im Rang eines Feldwebels am Steuer der Limousine saß. Sie öffnete ihm die hintere Tür. Die Fenster waren verspiegelt.
    Glatte, unangenehme Plastikschoner bedeckten die tiefen, weichen Sitzpolster. Die Fahrerin sprach kein Wort mit ihm, sondern schaltete Musik ein, sanfte Jazzklänge. Sie steuerte auch nicht selbst, sondern betätigte lediglich einen Automatik-Knopf und las dann in einer altmodischen Bibel, ohne einen Blick auf die gigantischen Grossman-Module zu werfen, die jeweils eine Zehntelmillion Menschen beherbergten. Thurman war irgendwie fasziniert von ihrer Monotonie. Wer mochte freiwillig in diesen Kästen leben? Aber natürlich waren die meisten Bewohner wohl Regierungspflichtige, die hier ihre Dienstzeit absaßen.
    Ein paar Meilen folgten sie dem Lauf eines Flusses in einem Grüngürtel, ehe sie zu einer Auffahrt kamen, die in Serpentinen zu einem breiten Highway führte. An seinem Ende lag das Pentagon, das eigentlich aus zwei Komplexen bestand – dem kleineren historischen Bau und einem riesigen Verwaltungstrakt, der ihn umschloss. Er konnte die Gesamtanlage nur ein paar Sekunden lang sehen; dann fuhr die Limousine über eine Rampe in die Tiefgarage ein.
    Vor einer Parkbucht mit abgeblätterten gelben Buchstaben hielten sie an. Die Fahrerin legte ihre Bibel weg, stieg aus und öffnete Thurmans Tür. »Bitte folgen Sie mir, Sir.«
    Sie kamen durch eine Automatiktür direkt in einen Aufzug, dessen Wände eine endlose Folge von Spiegeln waren. Seine Begleiterin legte die Hand auf eine Kontrollplatte und sagte: »General Blaisdell.«
    Der Aufzug kroch etwa eine Minute lang dahin, während der Leutnant eine Million Thurmans betrachtete, die sich in vier Richtungen zu entfernen schienen, und sich bemühte, die attraktiven Rundungen seiner Eskorte nicht allzu deutlich anzustarren. Eine Moraltante. Nicht sein Typ. Aber gut gebaut.
    Die Türen gingen auf, und sie betraten ein spärlich eingerichtetes Vorzimmer. Das Mädchen in der Feldwebel-Uniform trat an den Schreibtisch und schaltete die Konsole ein. »Sagen Sie bitte dem General, dass Leutnant Thurman eingetroffen ist.« Die Antwort war unverständlich. Seine Begleiterin nickte. »Kommen Sie, Sir!«
    Der nächste Raum sah schon eher wie das Büro eines Generalmajors aus. Holzvertäfelung, echte Bilder, ein Fotofenster mit der Silhouette des Kilimandscharo. An einer Wand Orden und Urkunden und Holos des Generals mit vier Präsidenten.
    Der alte Herr erhob sich zackig. Zwischen ihm und seinem Besucher dehnte sich die Riesenfläche eines aufgeräumten Schreibtisches. Allem Anschein nach war er gut durchtrainiert. Sein Blick wirkte gutmütig.
    »Nehmen Sie doch dort drüben Platz, Leutnant.« Er deutete auf zwei Ledersessel. Dann wandte er sich der jungen Frau zu. »Holen Sie Mister Carew, Feldwebel!«
    Thurman warf ihm einen unbehaglichen Blick zu. »Sir, ich weiß nicht, ob unser Gespräch für andere…«
    »Ach, Mister Carew ist Zivilist, aber wir können ihm absolut vertrauen. Er ist Jack-Spezialist und wird Kontakt zu Ihnen aufnehmen. Damit ersparen wir uns jede Menge Zeit.«
    Thurman spürte eine warnende Migräne-Aura. »Sir, muss das unbedingt sein? Gedankenkontakte…«
    »Ja. Der Mann ist als Jack-Zeuge bei den Bundesgerichten zugelassen. Er versteht eine ganze Menge von seinem Fach, wirklich.«
    Der mit so viel Lob Bedachte trat wortlos ein. Er sah aus wie eine Wachspuppe. Ausgeh-Uniform, korrekt gebundene Krawatte.
    »Er?« fragte er, und der General nickte. Der Fremde nahm Thurman gegenüber Platz und holte zwei aufgerollte Kabel aus einem Kästchen, das auf dem Tisch zwischen ihnen stand.
    Thurman setzte noch einmal zu einer Erklärung an, zuckte dann aber nur die Achseln und stellte den Kontakt her. Carew folgte seinem Beispiel.
    Thurman versteifte sich. Seine Augen wurden glasig. Carew betrachtete ihn interessiert und begann dann heftig zu atmen. Schweiß perlte ihm über die Stirn.
    Nach ein paar Minuten klinkte er sich aus und Thurman sackte bewusstlos zusammen. »Das war nicht leicht für ihn«, sagte Carew, »aber ich habe eine Menge interessanter Informationen.«
    »Alles?« fragte der General.
    »Alles, was wir brauchen, und mehr.«
    Thurman begann zu husten und setzte sich mühsam auf.

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