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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede
Autoren: Joe Haldeman
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Leute in Haus 31 humanisiert sein, vom General bis zum einfachen Soldaten.«
    »Und was ist mit den Kriegsgefangenen?« erkundigte ich mich. »McLaughlin brauchte auch länger als zwei Tage, um die einzelnen Leute zu konvertieren, oder?«
    »Auch hier gilt – wenn wir nur Bescheid gewusst hätten! Er stand nie länger als ein paar Stunden am Stück mit ihnen in Kontakt. Es wäre gut zu erfahren, ob die Sache auch bei Tausenden von Menschen auf einmal funktioniert.«
    »Gibt es denn nur diese beiden Möglichkeiten?« fragte Amelia. »Vierzehn Tage, wenn alle Beteiligten ›normale‹ Leute sind, und zwei Tage, wenn sich ständig jemand von den Auserwählten bei ihnen befindet. Ich halte auch Zwischenstufen für denkbar.«
    »Daran habe ich noch nicht gedacht.« Marty rieb sich die Augen und schnitt eine Grimasse. »Und leider fehlt mir auch die Zeit für Experimente. Es gibt so faszinierende Dinge zu erforschen, aber die Forschung muss warten, wie wir in St. Bartholomäus immer sagten.« Sein Telefon klingelte. »Entschuldigung…«
    Er tippte seinen Ohrring an, horchte und setzte eine besorgte Miene auf. »Okay… ich melde mich gleich wieder. Ja.« Er schüttelte den Kopf.
    »Probleme?« fragte ich.
    »Vielleicht eine Kleinigkeit, vielleicht eine Katastrophe. Wir haben unseren Koch verloren.«
    Es dauerte einen Moment, bis ich begriff. »Thurman hat sich unerlaubt entfernt?«
    »Ja. Er stahl sich gestern abend am Wachtposten vorbei, gleich nachdem du… nachdem Gavrila starb.«
    »Keine Ahnung, wohin er sich begab?«
    »Er könnte überall sein. Vielleicht nur auf einer Sause durch die Nachtlokale. Hatten Sie Gedankenkontakt mit ihm, Benyo?«
    »M-mm. Aber Monez, und über den habe ich einiges aufgeschnappt. Nicht viel. Von seinen Kopfschmerzen, und so.«
    »Welchen Eindruck haben Sie von ihm?«
    »Ganz normaler Typ.« Er strich sich über das Kinn. »Außer dass er vielleicht eine Spur militärischer als die meisten anderen war. Ich meine, irgendwie fand er seinen Job gut.«
    »Dann fand er unsere Idee vermutlich weniger gut.«
    »Schwer zu sagen. Könnte aber durchaus sein.«
    Marty schaute auf die Uhr. »Ich muss in zwanzig Minuten im OP sein und bis gegen eins Anschlüsse implantieren. Julian, kümmerst du dich um die Angelegenheit?«
    »Mal sehen, was ich tun kann.«
    »Benyo, Sie nehmen Gedankenkontakt mit Monez und sonstigen engeren Freunden von Thurman auf. Wir müssen in Erfahrung bringen, wie viel er weiß.«
    »Klar.« Er stand auf. »Ich glaube, er ist drunten im Freizeitraum.«
    Wir sahen ihm nach. »Den General kennt er sicher nicht.«
    »Roser? Nein, den wohl nicht«, sagte Marty. »Allerdings könnte er über die Leute in Guadalajara den Namen von Gavrilas Führungsoffizier Blaisdell herausgefunden haben.« Wieder warf er einen Blick auf seine Uhr. »Ruf Benyo in etwa einer Stunde an. Und überprüfe sämtliche Flüge nach Washington.«
    »Geht in Ordnung, Marty. Aber wenn er erst mal aus Porto raus ist, hat er tausend Möglichkeiten, nach Washington zu gelangen.«
    »Das stimmt natürlich. Vielleicht sollten wir einfach abwarten, ob wir etwas von Blaisdell hören.«
    Das sollte bald der Fall sein.

blaisdell unterhielt sich ein paar Minuten lang mit Carew – die eigentliche Auswertung der Informationen, die der Spezialist während der Sitzung erhalten hatte, erforderte mehrere Stunden geduldigen Betragens unter Hypnose – und er erfuhr, dass zwischen Gavrilas Aufenthalt in Guadalajare und ihrem Tod mehr als tausend Meilen entfernt eine Lücke von zwei Tagen klaffte. Was hatte sie bewogen, sich nach Portobello zu begeben?
    Er blieb im Büro, bis er von seiner Fahrerin die verschlüsselte Nachricht erhielt, dass die Angelegenheit erledigt sei, und setzte sich dann selbst ans Lenkrad, um heimzufahren – eine Exzentrizität, die sich manchmal als nützlich erwies.
    Er lebte allein, umgeben von Roboter-Dienern und Soldierboy-Bewachern, in einer Villa am Potomac, die vom Pentagon aus in weniger als einer halben Autostunde zu erreichen war. Das Anwesen aus dem 18. Jahrhundert mit seinen frei gelegten Fachwerk-Balken und dem vom Alter verzogenen Holzfußboden passte zu dem Bild, das er von sich selbst hatte: ein Mann, der von Geburt an aufgrund seiner privilegierten Herkunft dazu bestimmt war, den Lauf der Welt zu verändern.
    Und nun war es in seine Hände gelegt, den Lauf der Welt zu beenden.
    Er goss sich sein tägliches Quantum Whisky in ein Kristallglas und nahm Platz, um die Post abzurufen. Als er
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