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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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Implantat in meinem Nacken.
    Ich musste etwas sagen. »Schau… es ist möglich, dass du nicht alles verloren hast… dass ein Bruchteil der Verbindung erhalten blieb.«
    »Wie meinst du das?« Ich erklärte ihr, dass einige der Neuronen gelegentlich von selbst eine Brücke zu den Rezeptoren des Anschlusses herstellten. »Und wie viel wäre das im Klartext?«
    »Keine Ahnung. Ich wusste bis vor kurzem nicht, dass es so etwas überhaupt gibt.« Obwohl mir auf einmal schlagartig klar war, dass manche der Jack’s Jills solche losen Anschlüsse besitzen mussten. Ralph hatte hin und wieder Eindrücke von Begegnungen übermittelt, bei denen es kaum zu einem echten Kontakt gekommen war.
    »Wir müssen es versuchen. Wo könnten wir… wäre es dir möglich, die Ausrüstung von Portobello hierher zu bringen?«
    »Nein. Ich könnte das Zeug niemals aus dem Stützpunkt schmuggeln.« Und käme vor ein Kriegsgericht, wenn sie mich dabei erwischten.
    »Hmm… Und wenn wir unbemerkt in die Klinik eindringen…?«
    Ich lachte. »Du kannst das alles viel einfacher haben, wenn du einen Jack-Schuppen aufsuchst.«
    »Aber das will ich nicht. Ich möchte es mit dir erleben.«
    »Das geht durchaus. Sie haben auch Doppel-Anlagen – zwei Personen klinken sich ein und unternehmen etwas gemeinsam.« Hierher brachten viele Jills ihre Kunden. Man konnte es praktisch überall treiben, auf den Straßen von Paris, frei schwebend im Weltraum, in einem Kanu die Wasserfälle hinunter. Ralph hatte die verrücktesten Erinnerungen mit uns geteilt.
    »Dann nichts wie hin!«
    »Sieh mal, du bist noch viel zu erschöpft. Sobald du dich ein paar Tage von deinem Klinikaufenthalt erholt hast…«
    »Nein!« Sie stand auf. »Wenn wir Pech haben, schwindet der Kontakt, während wir hier herumsitzen und diskutieren.« Sie ging ans Telefon und tippte zwei Nummern ein; sie kannte meinen Taxi-Code. »Kommst du?«
    Ich stand auf und folgte ihr nach draußen. So wie es aussah, hatte ich einen Riesenfehler begangen. » Pass auf – du darfst nicht die Welt erwarten.«
    »Ich erwarte überhaupt nichts. Ich bin nur neugierig und möchte es ausprobieren.« Für jemanden, der nichts erwartete, war sie viel zu aufgeregt.
    Ihr Eifer wirkte ansteckend. Während wir auf das Taxi warteten, schwankte ich zwischen Zumindest wissen wir dann Bescheid! und Irgendetwas wird ja wohl dran sein! Marty hatte gemeint, dass sich zumindest eine Art Placebo-Effekt einstellen würde.
    Ich konnte dem Taxi keine genaue Adresse nennen, da ich erst einmal dort gewesen war. Als ich jedoch fragte, ob es uns in die Straße mit den Jack-Schuppen am Rande der Universität bringen könne, bejahte es prompt.
    Wir hätten mit den Rädern hinfahren können, aber es war die Gegend, in der mich der Typ mit dem Messer angegriffen hatte – und ich hielt es durchaus für möglich, dass sich unser Experiment bis zum Einbruch der Dunkelheit hinziehen würde.
    Es war ein Glück, dass die Taxi-Uhr anhielt, als wir die Schranke erreichten. Der Stiefel im Wachhaus sah, wo wir hin wollten, und ließ uns zehn Minuten zappeln, entweder um sich an Amelias Verlegenheit zu weiden oder um mich in Rage zu bringen. Ich dachte nicht daran, ihm den Gefallen zu tun.
    Wir verließen das Taxi gleich am Anfang der Straße, damit wir von einem Etablissement zum anderen schlendern und die Preise vergleichen konnten. Es war kurz vor Zahltag, und obwohl mein Gehalt dreimal höher war als ihres, hatte die Exkursion nach Mexiko mein Haben bis auf knapp hundert Dollar zusammen schmelzen lassen. Amelia war völlig blank.
    Wir sahen mehr Jills als Fußgänger. Manche boten uns einen Dreier an. Ich hatte nicht gewusst, dass so etwas möglich war, aber es klang eher chaotisch als verlockend, selbst unter günstigen Vorzeichen. Und es konnte sich auswirken, wenn ich zu einer Jill einen intimeren Kontakt herstellte als zu Amelia.
    Der Schuppen mit den günstigsten Preisen für ein Doppel war zugleich eines der angenehmeren oder, sagen wir, eines der weniger schmuddeligen Etablissements. Er hieß Deine Welt und bot an Stelle von tödlichen Autounfällen und Hinrichtungen eine Auswahl von Kulturreisen und Forschungsabenteuern – so ähnlich wie den Frankreich-Trip, den ich in Mexiko unternommen hatte, aber ein wenig exotischer.
    Ich schlug eine Unterwasser-Tour zum Großen Barrier-Riff vor.
    »Ich bin keine gute Schwimmerin«, meinte Amelia. »Spielt das eine Rolle?«
    »Ich auch nicht, aber keine Sorge! Man fühlt sich wie ein Fisch.« Ich

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