Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
Vom Netzwerk:
Grund allein bewerkstelligt hätten – als eine Art heilige Handlung oder, noch elementarer, ein Nestbau-Ritual. Gleich nachdem Julian aufgelegt hatte, sagte sie jedoch etwas völlig anderes: »Es wird etwa zehn Minuten dauern, bis er hier ist!« Und damit zog sie ihn auf die Couch, ein letztes Mal in seiner Wohnung.
    Sie benötigten für die Kartons nicht mehr als zwei Fahrten. Den zweiten Transport bestritten die beiden Männer allein, doch als Reza anbot, ihnen beim Auspacken zu helfen, winkte Julian mit dem Hinweis ab, dass Blaze vermutlich bald zu Bett gehen würde.
    Und das tat sie. Sie ließen sich völlig erschöpft in die Federn fallen und schliefen bis zum Morgen durch.

ein oder zweimal im jahr bringen sie die Soldierboys zwischen den Schichten nicht zurück; sie immobilisieren einfach einen nach dem anderen und nehmen den Wechsel vom Friseurstuhl zum Käfig in einem ›heißen Transfer‹ direkt vor. Das bedeutete meist, dass etwas Besonderes im Busch war, denn im Normalfall arbeiten wir nicht in den gleichen Einsatzgebieten wie Scovilles Killertrupp.
    Aber Scoville war sauer, weil sich absolut nichts ereignet hatte. Sie hatten in neun Tagen drei verschiedene Gebiete durchgekämmt, an denen man mit Hinterhalten rechnen musste, und nichts außer Käfern und Vögeln gefunden. Ganz offensichtlich handelte es sich bei den Unternehmen um eine Art Arbeitsbeschaffung oder teures Zeit-Totschlagen.
    Er kroch aus dem Käfig, der sich sofort für den Neunzig-Sekunden-Reinigungszyklus schloss. »Viel Spaß«, knurrte Scoville. »Und nimm dir was zu lesen mit!«
    »Na, die werden schon den einen oder anderen Job für uns bereithalten.« Er nickte mürrisch und humpelte davon. Da die Einsatzzentrale einen heißen Transfer nur in dringenden Fällen befahl, musste es etwas Wichtiges sein, von dem die Jäger und Killer offenbar nichts erfahren sollten.
    Der Käfig ging wieder auf. Ich zwängte mich hinein, verstellte rasch die Muskelsensoren, aktivierte die Ortho-Anschlüsse und den Blutaustausch und verriegelte das Gehäuse, ehe ich den Kontakt einklinkte.
    Das war im ersten Moment immer verwirrend, ganz besonders aber bei einem heißen Transfer, da ich als Zugführer den Anfang machte und plötzlich mit einem Haufen mehr oder weniger Fremder verbunden war. Ich kannte Scovilles Leute vage, da ich einen Tag im Monat in losem Kontakt mit ihm verbrachte. Aber natürlich wusste ich kaum etwas über die intimen Details ihres Lebens und legte offen gestanden auch keinen gesteigerten Wert darauf, es zu erfahren. Ich platzte mitten in eine Seifenoper, ein Eindringling, der plötzlich alle Familiengeheimnisse kannte.
    Immer in Zweiergruppen wurden sie durch meine Männer und Frauen ersetzt. Ich versuchte mich auf das vorrangige Problem zu konzentrieren – den Schutz der jeweils zwei Soldierboys, die während des Wechsels ein paar Minuten lang immobilisiert und damit extrem verwundbar waren. Nebenbei bemühte ich mich, den vertikalen Kontakt zur Kompaniekoordinatorin herzustellen, um herauszufinden, worum es bei diesem Manöver eigentlich ging. Weshalb war unsere Aktion so geheim, dass Scoville nichts Genaueres darüber erfahren durfte?
    Ich erhielt keine Antwort, bis alle meine Leute in den Käfigen steckten. Dann, während ich den morgendlichen Dschungel automatisch nach verräterischen Zeichen absuchte, übermittelte sie mir einen schwachen Gestaltkomplex: In Scovilles Einheit befand sich ein Spion. Kein freiwilliger Agent, sondern jemand, dessen Anschluss angezapft wurde, in Echtzeit.
    Da man nicht ausschließen konnte, dass Scoville selbst die undichte Stelle war, hatte man auch ihn nicht eingeweiht. Die Zentrale hatte eine raffinierte Manipulation in Szene gesetzt: Jeder aus dem Team erhielt andere falsche Angaben hinsichtlich des geplanten Einsatzortes. Wenn nun ein gegnerischer Trupp an einer dieser Positionen auftauchte, wusste man genau, wer für das Leck verantwortlich war.
    Ich hatte sehr viel mehr Fragen, als die Koordinatorin beantworten konnte. Wie ließen sich all die Feedbacks unter einen Hut bringen? Musste nicht eine heillose Verwirrung entstehen, wenn neun Leute sich auf Punkt A wähnten und einer auf Punkt B? Wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass der Gegner einen Anschluss abhörte? Und was würde mit dem betroffenen Operator geschehen?
    Zumindest dafür gab es eine Lösung. Man würde ihn untersuchen, seinen Anschluss entfernen und ihn für den Rest seiner Dienstzeit als Techniker oder Stiefel

Weitere Kostenlose Bücher