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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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selektive Gedächtnisblockade durchführen, um vorübergehend meine Erinnerung an den Selbstmordversuch, den Übernahmeplan und die apokalyptischen Ergebnisse des Jupiter-Projekts auszuschalten.
    Die Mitglieder meiner alten Einheit würden als Teil eines anderen ›Experiments‹ so lange an die Soldierboys angeschlossen bleiben, bis sie humanisiert waren. Meine Aufgabe bestand darin, ihnen Haus 31 zu öffnen und sie gegen die Sicherheitsmannschaft auszuwechseln.
    Die Generäle sollten so schonend wie möglich behandelt werden. Es war geplant, eine befristete Dienstverpflichtung für eine Neurochirurgin und ihre Anästhesistin in Panama auszustellen – ein auf Kontakt-Implantate spezialisiertes Team, das eine sagenhafte Erfolgsquote von achtundneunzig Prozent aufwies.
    Heute Haus 31. Morgen die Welt. Wir konnten von Portobello nach außen und von Martys Pentagon-Kontakt nach unten vordringen und so in Kürze das gesamte Militär humanisieren. Ganz nebenbei würde damit der Krieg zu Ende gehen. Aber die größere Schlacht stand erst bevor.
    Ich starrte durch die Wasserschleier auf den Campus hinunter, während ich die süße Apfeltasche aß. Dann lehnte ich mich gegen die Glasscheibe und ließ meine Blicke durch das Cafe wandern. Ganz allmählich kehrte ich in die Realität zurück.
    Die meisten Besucher waren nur zehn oder zwölf Jahre jünger als ich. Und doch erschien die Kluft unüberbrückbar. Aber vielleicht hatte ich nie ganz in dieser Welt von lockeren Sprüchen, Gekicher und Flirten gelebt – auch nicht, als ich in ihrem Alter war. Ich hatte fast immer die Nase in einem Buch oder am Bildschirm. Die Mädchen, mit denen ich damals schlief, führten das gleiche freiwillige Eremiten-Dasein wie ich; es waren flüchtige Begegnungen, die uns entspannten, ehe wir wieder zu unseren Büchern zurückkehrten. Vor dem College erlebte ich welterschütternde Liebesdramen wie alle anderen, aber ab achtzehn oder neunzehn beschränkte ich mich auf Sex, und davon gab es in meiner Jugend mehr als genug. Inzwischen schwingt das Pendel wieder in die Gegenrichtung, zum Konservatismus, der in Amelias Generation vorherrschte.
    Würde sich das alles ändern, wenn Marty seinen Plan durchsetzte? Wenn wir unseren Plan durchsetzten? Nichts überbietet die Intimität des Einklinkens und die große Neugier, die Teenager-Sex so aufregend macht, wird beim elektronischen Kontakt von Anfang an befriedigt. Es bleibt spannend, Erfahrungen und Gedanken mit dem anderen Geschlecht auszutauschen, aber das Gestaltwissen über männliche und weibliche Gefühle ist da und nach den ersten paar Minuten vertraut. Ich weiß, wie es ist, wenn Brüste spannen, kenne das körperliche Empfinden während der Menstruation, habe Geburten und Fehlgeburten miterlebt. Es stört Amelia, dass ich mit meiner Einheit Bauchkrämpfe und prämenstruelle Syndrome teile; dass alle unsere Frauen die Verlegenheit unfreiwilliger Erektionen und Samenergüsse spüren, dass sie wissen, wie der Hodensack beim Sitzen drückt oder beim Überkreuzen der Beine stört.
    Amelia bekam in dem kurzen Moment, den wir in Mexiko eingeklinkt verbrachten, einen vagen Geschmack von diesen Dingen. Vielleicht wurzelte unser jetziges Problem zum Teil in ihrer Frustration, dass es nicht mehr als eine Andeutung gewesen war. Wir hatten seit dem missglückten Versuch in der Nacht unserer Versöhnung nur zweimal Verkehr gehabt. In der Nacht, nachdem ich sie mit Peter gesehen hatte. In der Nacht nach meinem Jackfuck mit Zoe, um fair zu sein. Aber es drang so viel auf uns ein, das Ende des Universums und all das, dass wir weder Zeit noch Lust hatten, unsere eigenen Probleme zu bewältigen.
    Der Raum roch wie eine Kreuzung aus Turnhalle und nassem Hund, überlagert von Kaffeedunst, aber das schien den jungen Leuten nicht aufzufallen. Eitelkeiten, Sprüche und Anmachversuche – ein Primatenverhalten, das mir in den Physikvorlesungen noch nie aufgefallen war.
    Während ich all die lässigen Balzrituale ringsum beobachtete, empfand ich eine Spur von Trauer und Müdigkeit, und ich fragte mich, ob Amelia und ich uns je wieder ganz versöhnen würden. Zum Teil lag es daran, dass ich das Bild von ihr und Peter nicht aus meinem Denken verdrängen konnte. Aber ich musste mir eingestehen, dass es auch an Zoe und ihresgleichen lag. Ralph hatte uns mit seiner ewigen Jagd nach Jills ein wenig Leid getan – und doch hatten wir auch seine Ekstase gespürt, die sich nie abzunutzen schien.
    Ich schockierte mich mit der

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