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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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zwei­te Raum barg auf ei­ner rie­si­gen Ar­beits­plat­te an ei­ner Wand ein Sam­mel­su­ri­um an Waf­fen, Werk­zeu­gen und chir­ur­gi­schen In­stru­men­ten. Da­zwi­schen lag ein zer­fetztes, blut­ver­schmier­tes Kleid. Den Groß­teil der Bo­den­fläche des Raum­es nahm ein au­gen­schein­lich aus zwei kru­den Fich­ten­vier­kant­höl­zern mit im­po­san­ter Kan­ten­län­ge selbst zu­sam­men­ge­zim­mer­tes Kreuz.
    Ma­net stieß Zoë in einen ram­po­nier­ten Büro­dreh­stuhl mit Nacken­stüt­ze, und wie­der wur­de sie mit Kle­be­band fi­xiert. Der von lan­gen Jah­ren im Diens­te der Schreib­tischtätig­kei­ten sei­nes Be­sit­zers arg in Mit­lei­den­schaft ge­zoge­ne, schwar­ze Dreh­stuhl ruckel­te und quietsch­te pro­tes­tie­rend, als Ma­net sie zur Rück­wand des Raum­es her­um­dreh­te und gleich­zei­tig eine an der Wand an­ge­schraub­te Ge­lenk­schreib­tisch­lam­pe an­knips­te. Ihr Licht fiel zu­nächst auf den matt­schwar­zen Le­der­be­zug ei­nes blut­ver­schmier­ten An­dre­as­kreu­zes an der Wand. Dann sah Zoë die Tro­phäen­wand mit der Fo­to­samm­lung des Fa­ce­book-Kil­lers.
    Sie schrie.
    Laut und lan­ge.

    „Franck Fa­non an alle – sind zu­griffs­be­reit.“
    „Hier Frédéric Mal­le­ville. Zu­griff. Ich wie­der­ho­le: Zu­griff.“

    Dann wur­de ihr klar, dass ihr Schrei­en sinn­los war.
    Bald wür­de es auch Mafro wis­sen. Sie ver­stumm­te.

    Frédéric Mal­le­ville starr­te in Sa­to­ry auf sei­ne Bild­schir­me und war­te­te auf Rück­mel­dung von sei­nen Leu­ten. „Team Al­pha – die Tür auf­bre­chen.“ Alle Be­tei­lig­ten hör­ten Fa­n­ons Stim­me so deut­lich, als stün­de der Ein­satz­lei­ter di­rekt ne­ben ih­nen.“
    „Chef, da kommt ein An­ruf rein“, rief der Tech­ni­ker, der im ers­ten Peu­geot Bo­xer mit dem Kopf­hö­rer auf den Oh­ren Ma­nets Te­le­fon über­wach­te. Die Wöl­fin gab dem Po­li­zis­ten die Jacke zu­rück und lausch­te an­ge­spannt, wäre am liebs­ten in ihre Ohr­stöp­sel ge­kro­chen.
    „Er geht nicht ran“, mel­de­te der Tech­ni­ker. „Ist eine 0800-Num­mer; sein An­ruf­be­ant­wor­ter ist nach dem drit­ten Klin­geln schon an­ge­sprun­gen.“
    „Team Al­pha: Go“, sag­te Fa­non. Die sie­ben GIGN-Män­ner hat­ten die Vor­der­tür er­reicht und bra­chen sie mit ei­nem ent­schlos­se­nen Stoß der mit­ge­brach­ten Ram­me auf. „Gut ge­macht, Leu­te – und rein mit euch“, wies Fa­non sie an. Staats­an­walt Mar­tin war aus­ge­s­tie­gen und sah von der Straße aus zu; es hat­te ihn ein­fach nicht mehr in dem Van ge­hal­ten.
    „Schnappt ihn euch, Leu­te“, brumm­te Ba­varois hei­ser. „Wie brau­chen hier drin­gend einen Sieg.“
    Wie in ei­nem grim­mi­gen Bal­lett dran­gen die Ein­satz­kräf­te in das Haus ein. Tau­send­mal ge­üb­te Be­we­gungs­ab­läu­fe. Si­cher­ten ein­an­der. Tra­ten Türen auf oder, wenn es nicht an­ders ging, ein.
    „Die­le klar. Hin­ter­tür ist von in­nen ver­schlos­sen; ge­si­chert.“
    „Wohn­zim­mer klar.“
    „Schlaf­zim­mer klar.“
    „WC und Bad klar.“
    „Kü­che klar.“
    „Vier Mann blei­ben un­ten“, wies Fa­non an. „Ivan, Chri­sto­phe und Ro­bert neh­men sich das Ober­ge­schoss vor.“
    Von dort weh­te leich­ter Ver­we­sungs­ge­ruch her­un­ter. Das Ge­pol­ter schwe­rer Stie­fel auf ei­ner Trep­pe drang über die Ohr­hö­rer, dann die Stim­me ei­nes der GIGN-Män­ner: „Chef, hier Ro­bert. Im Ober­ge­schoss ein zwei­tes Klo, ein Gäs­te­zim­mer, zwei Ar­beits­zim­mer. Im Gäs­te­zim­mer auf dem Bett liegt eine männ­li­che Lei­che; exe­ku­tiert durch Kopf­schuss. Es ist nicht der Ge­such­te. Ich wie­der­ho­le: Es ist nicht Ma­net. An­sons­ten al­les leer und ge­si­chert.“
    Kurz trat Stil­le ein. Dann er­klang die Stim­me Frédéric Mal­le­vil­les aus dem fer­nen Sa­to­ry: „Was soll das hei­ßen?“
    Fa­non ant­wor­te­te für sei­ne Män­ner:
    „Das Haus ist kom­plett leer, Ma­jor Mal­le­ville. Hier ist nie­mand. Ich wie­der­ho­le: Ma­net ist nicht hier.“
    Er­neut Stil­le. Es war René Ba­varois, der zö­gernd frag­te.
    „Gibt es einen Kel­ler?“
    „Nein.
    „Schei­ße.“

    Mafro warf frus­triert sei­nen Druck­bleis­tift von sich und

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