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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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ko­or­di­niert.“
    Mafro hat­te das Ge­fühl zu ers­ticken. „Das kön­nen Sie nicht ma­chen. Neh­men Sie mich mit!“ Er klang ge­drückt und fle­hend zu­gleich.
    „Ich kann und ich wer­de.“ Ba­varois schob Da­ni­el­le Kahns Fo­tos wie­der zu ihm zu­rück. „Sie blei­ben im Büro. Ich neh­me Kha­lil und Frau Wolf mit raus. Wir wer­den stän­di­gen Funk­kon­takt ha­ben.“
    „Bit­te nicht!“ Es fiel ihm schwer, aber Mafro bet­tel­te re­gel­recht. Hier ging es um Zoë und um den Mör­der Kyls – wie konn­te er da im Büro sit­zen und war­ten, was bei dem Au­ßen­ein­satz her­aus­kam? „Ich bin von An­fang an da­bei. Ich ken­ne die­sen Fall in- und aus­wen­dig …“
    „Das mag sein, aber ich ken­ne Sie.“ Mafro wi­der­stand dem Im­puls, sei­nem Chef, der nach wie vor völ­lig ge­las­sen klang, ins blas­se Ge­sicht zu sprin­gen. Ba­varois sah ihn aus­drucks­los an. „Sie ha­ben die Wahl: Ko­or­di­nie­ren Sie von hier, oder ich ent­zie­he Ih­nen den Fall kom­plett.“
    Mafro riss sich zu­sam­men. Er wür­de nicht aus­fal­lend wer­den. Das hät­te Ba­varois in sei­ner Mei­nung nur noch be­stätigt. „Sie ha­ben mir und Kyl die­sen Fall über­tra­gen“, be­gann er er­neut. Die Jagd nach dem Mör­der Na­di­ne Weills – denn da­mals hat­ten sie die­se Sa­che ja noch als Ein­zel­fall ge­se­hen – hät­te Kyls Chan­ce sein sol­len, sich Ba­varois zu be­wei­sen. „Was da­mals wahr war, stimmt heu­te auch noch: Es gibt kei­nen bes­se­ren Er­mitt­ler in die­ser Sa­che als mich.“
    „Der Au­ßen­ein­satz läuft ohne Sie, Com­mis­saire Fron­zac“, stieg der Chef auf sei­nen förm­li­cher ge­wor­de­nen Ton­fall ein. „Das ist mein letztes Wort.“
    Die­ser Satz war wie ein Hieb in Mafros Ma­gen­gru­be. „Ha­ben Sie Angst, ich könn­te einen Feh­ler ma­chen, weil es um Zoë geht?“ Vor so et­was war kein Po­li­zist ge­feit. Aber Mafro war ab­ge­brüht. „Ma­da­me Wolf ist seit meh­re­ren Jah­ren nicht mehr im Po­li­zei­dienst und hat mei­nes Wis­sens kei­ner­lei Er­fah­rung in sol­chen Vor-Ort-Si­tua­tio­nen. Ver­dammt noch mal, warum neh­men Sie sie mit und nicht mich?“
    „Nein, ich habe kei­ne Angst, Sie könn­ten einen Feh­ler ma­chen, weil es um Zoë geht.“
    Mafro sah sei­nen Chef über­rascht an.
    „Ich habe Angst, dass Sie Ma­net ab­knal­len, so­bald Sie sei­ner an­sich­tig wer­den.“
    Mafro schwieg.
    „Ich kann nicht ein­schät­zen“, fuhr Ba­varois fort, „was Sie tun wür­den, wenn Sie ihm plötz­lich durch ir­gend­ei­nen dum­men Zu­fall al­lein ge­gen­über­stün­den. Mann ge­gen Mann.“
    Mafro war sich da selbst nicht ganz si­cher.
    „Aus­schließ­lich des­halb läuft der Au­ßen­ein­satz ohne Sie.“
    Mafro nick­te. In ei­nem Punkt hat­te der Chef recht: Nie­mand im Team konn­te Ma­net das Was­ser rei­chen, wenn es um Com­pu­ter ging, aber er war dem IT-Spe­zia­lis­ten we­nigs­tens ei­ni­ger­maßen ge­wach­sen. Er seuf­zte und fuhr sei­nen Rech­ner hoch.
    „Dan­ke für Ihr Ver­ständ­nis.
    Ba­varois er­hob sich und wand­te sich zum Ge­hen. „Chef?“, frag­te Mafro.
    „Es ist al­les ge­sagt“, ant­wor­te­te der Com­man­dant, ohne sich um­zublicken. „Ko­or­di­nie­ren Sie die Sprach­ver­bin­dung mit Kha­lil.“
    Wie­der konn­te Mafro nur nicken. Ba­varois ging wort­los hin­aus. Die Tür fiel hin­ter ihm ins Schloss.

    Um Punkt zehn Uhr ver­lie­ßen drei äu­ßer­lich voll­kom­men un­auf­fäl­li­ge, dun­kelblaue Peu­geot Bo­xer mit ver­spie­gel­ten Schei­ben eine Tief­ga­ra­ge auf dem Ge­län­de der
Grou­pe d’In­ter­ven­ti­on de la Gen­dar­me­rie Na­tio­na­le
, kurz
GIGN
, in Sa­to­ry süd­lich von Ver­sail­les. Die
GIGN
war 1974 un­ter dem Ein­druck der Gei­sel­nah­me bei den Olym­pi­schen Spie­len in Mün­chen 1972 und der Be­set­zung der Bot­schaft Sau­di-Ara­biens in Pa­ris 1973 ge­grün­det wor­den. Das Be­son­de­re an die­ser franzö­si­schen Anti-Ter­ror-Ein­heit, die mit der deut­schen GSG 9 ver­gleich­bar war, wie Ba­varois der Wöl­fin er­klär­te, während bei­de zu­sam­men mit Kha­lil in der Prä­fek­tur auf die Män­ner war­te­ten, war, dass sie nie mehr als 90 An­ge­hö­ri­ge um­fass­te, die un­ter höchs­ten An­for­de­run­gen

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