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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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riss sich das Head­set von den Oh­ren. Ma­net hat­te sie ver­arscht! Wo war der Dreck­sack? Wo vers­teck­te er sich? Und wo war Zoë?
    Auf ei­nem der zahl­rei­chen Mo­ni­to­re war Fa­ce­book of­fen. Oben links blink­te es rot: eine Freund­schafts­an­fra­ge. Er klick­te dar­auf. Ein neu­es Fens­ter popp­te auf.
    HAL­LO MAFRO! AZRA EL MÖCH­TE MIT DIR AUF FA­CE­BOOK BE­FREUN­DET SEIN.
    Der Avat­ar des An­fra­gen­den stell­te einen En­gel mit blut­ro­ten Schwin­gen aus Flam­men dar, der ein von den glei­chen Flam­men um­kränztes Richt­schwert in Hän­den hielt.
    Mafro be­stätig­te die An­fra­ge und ging auf die Sei­te. Dort stand noch prak­tisch nichts über den Fa­ce­book-Nut­zer na­mens Azra El. Sie muss­te brand­neu an­ge­legt sein. Es gab al­ler­dings be­reits eine Bil­der­ga­le­rie. Sie ent­hielt, je­weils mit Na­mens­nen­nung in der Kom­mentar­zei­le, Bil­der von Na­di­ne Weill, Ky­li­an Brous­se, Léa Gerzon, Mi­chel­le Tour­ren­de, Ni­co­las de Sé­gur und Da­ni­el­le Kahn so­wie ei­ner wei­te­ren Frau mit et­was ab­ge­härm­tem Ge­sicht, de­ren Name nicht an­ge­ge­ben war. Mafros schätzte sie auf An­fang dreißig.
    Azra El ... Azrael – was soll­te das denn wie­der? Der Name sag­te Mafro nichts. Er öff­ne­te ein neu­es Brow­ser­fens­ter und gab ihn bei Wi­ki­pe­dia ein. Die freie On­li­ne-Enzy­klo­pä­die ver­riet ihm:
    Der Name Azrael (ara­bischDMG `Izrā`īl) be­zeich­net in der is­la­mi­schen Tra­di­ti­ons­li­te­ra­tur den mā­lik al-maut („En­gel des To­des“). Im Ko­ran wird ein En­gel des To­des aus­drück­lich er­wähnt (Sure 32:11), der in der is­la­mi­schen Tra­di­ti­on als Azrael iden­ti­fi­ziert wird. Vie­le Aspek­te sei­ner Le­gen­de sind je­doch nicht durch die of­fi­zi­el­len Glau­bens­leh­ren, son­dern nur durch Volks­glau­ben be­legt. Der En­gel Azrael schreibt die Na­men der Neu­ge­bo­re­nen auf und streicht die der Ge­stor­be­nen wie­der durch.
    „To­desen­gel“, dach­te Mafro. „Na toll.“
    Gleich­zei­tig er­schi­en auf Azra Els Fa­ce­book-Sei­te die ers­te Sta­tus­mel­dung des neu­en Users.
    WIE­DER­GE­BURT. VIN­CE VEGA IST TOT, ES LEBE AZRAEL. FÜRCH­TET EUCH, DENN ICH KOM­ME ÜBER EUCH.

14
Das letzte Op­fer
    13. 3. 2011, 11:02
    Pré­fec­ture de Po­li­ce
    Rue de la Cité, Pa­ris
    Die Iden­ti­tät des in Ma­nets Haus ge­fun­de­nen To­ten war rasch fest­ge­s­tellt: Es han­del­te sich um Mar­cel Ra­be­lais, den Wach­mann aus La Vil­let­te. Of­fen­bar hat­te Ma­net ihn un­ter ei­nem Vor­wand in sein Pri­vat­haus ge­lockt, ihn dort ohne viel Fe­der­le­sens er­schos­sen und dann die Flucht er­grif­fen.
    Während Dr. Zach im Kel­ler der Prä­fek­tur zum Y-Schnitt an dem glück­lo­sen Park­wäch­ter, der sei­ne Aus­sa­gen bei der Po­li­zei mit dem Le­ben be­zahlt hat­te, an­setzte, kon­fe­rier­te zwei Stock­wer­ke höher Com­man­dant de Po­li­ce René Ba­varois wie­der ein­mal mit Fa­ce­book. Dass in den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten die Re­gie­run­gen meh­re­rer eu­ro­päi­scher Län­der schar­fe Kri­tik ge­gen­über dem so­ge­nann­ten so­zia­len Netz­werk Fa­ce­book we­gen sei­nes Um­gangs mit den sen­si­blen Da­ten sei­ner Nut­zer ge­äu­ßert hat­ten, er­leich­ter­te ihm die­se oh­ne­hin schwie­ri­ge Ar­beit kei­nes­wegs. An die­sem Mor­gen, dem Mor­gen nach dem spek­ta­ku­lären Fehl­schlag ih­res Sturms auf Ma­nets Haus in der Nähe des Jar­din du Lu­xem­bourg, hat­te er be­reits knapp 140 Mi­nu­ten in sei­nem Mail­pro­gramm, am Te­le­fon mit Fa­ce­book-Mit­ar­bei­tern in al­ler Her­ren Län­der und vor al­lem in War­te­schlei­fen ver­bracht.
    Seit ei­ni­gen Ta­gen wuss­te das Team de­fi­ni­tiv, dass „Fa­ce­book Frank­reich“ nur eine Mail­adres­se – und na­tür­lich eine Fa­ce­book-Sei­te – war. Das eu­ro­päi­sche Herz des so­zia­len Netzwerks schlug in Du­blin in der schö­nen Re­pu­blik Ir­land. Dort stand die Ser­ver­land­schaft, mit de­ren Hil­fe die US-ame­ri­ka­ni­sche Rie­sen­platt­form die An­bin­dung al­ler eu­ro­päi­schen Nut­zer in der je­wei­li­gen Lan­des­spra­che ge­währ­leis­te­te.
    Dort in Du­blin, ge­nau­er ge­sagt, am phan­tas­tisch

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