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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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aus­ge­wählt wur­den.
    Be­kannt ge­wor­den war die GIGN un­ter an­de­rem durch die Gei­sel­be­frei­ung im Fe­bru­ar 1976 in Dschi­bu­ti, wo Re­bel­len einen Schul­bus ge­ka­pert hat­ten. Und nun bra­chen fünf­zehn die­ser neun­zig Mann auf, um dem Fa­ce­book-Kil­ler das Hand­werk zu le­gen.
    Ei­ner der Vans fuhr so­fort in un­mit­tel­ba­re Nähe von Kris Ma­nets Haus, und ein GIGN-Tech­nik­s­pe­zia­list klink­te sich eine Kreuzung ent­fernt in sei­ne Te­le­fon­lei­tung ein. Der zwei­te Bo­xer mach­te einen Ab­s­te­cher über den Pa­lais de Jus­ti­ce auf der Île de la Cité, um Ri­chard Mar­tin, den zu­stän­di­gen Staats­an­walt, der auf­grund ir­gend­wel­cher Bes­tim­mun­gen vor Ort sein muss­te, ab­zu­ho­len.

    „Weißt du, Zoë, ich den­ke, mitt­ler­wei­le wis­sen sie, mit wem sie es zu tun ha­ben“, sag­te der Fa­ce­book-Kil­ler. „Vor sech­zehn Mi­nu­ten hat Ba­varois den Staats­an­walt in­for­miert – lei­der auf ei­ner der si­che­ren Lei­tun­gen, die ich für ihn ein­ge­rich­tet habe, so dass ich nur se­hen kann, dass er te­le­fo­niert hat, aber nicht mit­hören konn­te. Da­mit hat das letzte Ka­pi­tel in der Ge­schich­te Vin­ce Ve­gas, des Fa­ce­book-Kil­lers, be­gon­nen.“
    In der klei­nen Kü­che roch es nach Kaf­fee und Toast. Ma­net ging zum Fens­ter und ließ den schwe­ren Me­tall­roll­la­den her­un­ter.
    „Da­mit geht die größte Mord­se­rie in Pa­ris seit den 80er Jah­ren des 20. Jahr­hun­derts zuen­de … so hof­fen zu­min­dest dein Mafro und die­ser Micker­ling Ba­varois“, wand­te er sich an die völ­lig ver­ängs­tig­te, an einen Kü­chen­stuhl ge­fes­sel­te Zoë.
    „Aber wenn man der Po­li­zei wie ich seit Jah­ren im­mer einen Schritt vor­aus ist, geht man nicht in die Fal­le wie die Maus, die den Speck wit­tert“, höhn­te er. „Sie mö­gen dem Fa­ce­book-Kil­ler auf der Spur sein … ge­fasst ha­ben sie ihn noch lan­ge nicht.“

    Der drit­te Peu­geot Bo­xer hielt fast zeit­gleich vor der Prä­fek­tur. Zwei der In­sas­sen in vol­ler tak­ti­scher Stur­maus­rü­stung be­tra­ten das Ge­bäu­de und ka­men bald dar­auf mit Ba­varois, Lar­bi und der Wöl­fin wie­der her­aus. Die drei Er­mitt­ler und die zwei Spe­zia­lis­ten stie­gen ein. Der Van fuhr ins Quar­tier La­tin wei­ter.
    Eine gute Mi­nu­te nach Van Num­mer zwei traf der Bo­xer mit der Po­li­zei­de­le­ga­ti­on am Ort des Ge­sche­hens ein. Es war elf Uhr drei­zehn.
    In der Zen­tra­le der GIGN drau­ßen in Sa­to­ry über­nahm ein er­fah­re­ne­re Tak­ti­kof­fi­zier na­mens Frédéric Mal­le­ville die Lei­tung der Ope­ra­ti­on; er ko­or­di­nier­te alle Be­tei­lig­ten in­klu­si­ve Mafro an sei­nem Rech­ner in der Prä­fek­tur über einen ge­schlos­se­nen Funk­kreis. Franck Fa­non, eben­falls Ve­teran zahl­rei­cher Ein­sät­ze, hat­te die Lei­tung vor Ort. Mal­le­ville gab den Ka­nal be­kannt, und alle klink­ten sich ein.

    Ho­nig auf sein Toast träu­felnd mus­ter­te Kris Ma­net sei­ne der­zeit ein­zi­ge Ge­fan­ge­ne. „Was meinst du? Im Zeit­al­ter des In­ter­nets wird doch je­mand mei­ne Sei­te im Auge be­hal­ten, oder?“
    Die Hand des Fa­ce­book-Kil­lers wan­der­te zu sei­ner Maus und klick­te auf die Schalt­fläche, über wel­cher der Cur­sor schon die gan­ze Zeit ge­schwebt hat­te.

    Um elf Uhr vier­und­zwan­zig war die GIGN ein­satz­be­reit.
    Ein sie­ben­köp­fi­ges Team, dar­un­ter ein Mann mit ei­nem kur­z­en, stäh­ler­nen Ramm­bock, husch­te ge­duckt auf meh­re­ren We­gen durch den Gar­ten des Ma­net­schen An­we­sens Rich­tung Vor­der­tür.
    Dann hör­ten sie alle Mafros Stim­me über ihre Ohr­hö­rer: „Hier spricht Fron­zac. An alle: Ich weiß nicht, was das zu be­deu­ten hat, aber Ma­net hat so­eben die Vin­ce-Vega-Fa­ce­book­sei­te kom­plett vom Netz ge­nom­men.“

    „Dies war das Ende mei­nes al­ten Le­bens auf Fa­ce­book – und es ist der Be­ginn mei­nes neu­en.“
    Vir­tu­os be­dien­te der Mann mit dem zu­rück­ge­gel­ten Haar sei­nen Lap­top, wir­bel­ten sei­ne Fin­ger über die Ta­sta­tur, führ­te sei­ne Lin­ke – ein nach wie vor un­ge­wohn­ter An­blick – die Maus, ohne da­bei sei­ne an den Kü­chen­stuhl

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