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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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ist erst der An­fang Sam. Erst der An­fang. Sei ge­trost.
    Da­mit en­de­te das Chat-Tran­skript. Geza er­hob sich und kehr­te zu­rück in Mafros Büro, ohne vor­her an­zu­klop­fen. Sie knall­te die Tür hin­ter sich zu und we­del­te da­bei mit dem Sta­pel Aus­drucke, den sie ge­ra­de durch­ge­le­sen hat­te.
    Mafro zuck­te hoch. „Sie ha­ben mit einen Mords­schrecken ein­ge­jagt, Dr. Wolf!“, rief er und ließ die Blät­ter auf den Schreib­tisch fal­len, in die er ge­ra­de ver­tieft ge­we­sen war. „Ha­ben Sie in den Chat­pro­to­kol­len et­was Wich­ti­ges ge­fun­den?“
    „Ha­ben Sie schon mal et­was von ei­ner Frau ge­hört, bei der es Sinn er­gä­be, wenn sie sich auf Fa­ce­book Ma­non deK nen­nen wür­de?“, ant­wor­te­te die Psy­cho­lo­gin mit ei­ner Ge­gen­fra­ge.
    „Auf An­hieb fällt mir dazu nichts ein. Warum fra­gen Sie?“
    Geza er­klär­te es Fron­zac, und der be­gann in al­ler Eile, den Na­men durch sämt­li­che nur denk­ba­ren Da­ten­ban­ken der franzö­si­schen Jus­tiz­be­hör­den zu ja­gen.
    „Ich habe et­was – das könn­te pas­sen“, sag­te er nur zwei Mi­nu­ten später. Geza sah ihn fra­gend an. Er deu­te­te auf sei­nen Mo­ni­tor.
    „Eine Frau na­mens Suzan­ne de Kock, Fran­ko-Bel­gie­rin, Fern­sehjour­na­lis­tin mit Wohn­sit­zen in Pa­ris und Brüs­sel, hat am 23. Ok­to­ber 2009 ihre Toch­ter Ma­non ver­misst ge­mel­det. Die Ver­miss­te war zu die­sem Zeit­punkt 26 Jah­re alt. Die Mut­ter schöpf­te Ver­dacht, als Ma­non sie bei ei­nem ih­rer zahl­rei­chen Trips hier­her we­der vom Flug­ha­fen ab­hol­te noch sonst ir­gend­wie Kon­takt mit ihr auf­nahm. Es war das ers­te Mal in den zwei Jah­ren, in de­nen Ma­non in Pa­ris leb­te, dass so et­was vor­ge­kom­men war.“
    „Okay – was ge­sch­ah dann?“, frag­te Geza.
    Mafro scroll­te ein Stück nach un­ten. „Ein uni­for­mier­ter Po­li­zist hier in der Prä­fek­tur nahm die Ver­miss­ten­mel­dung ent­ge­gen, nach­dem er Ma­da­me de Kock zu­vor klar­ge­macht hat­te, dass sie die­se te­le­fo­nisch nicht er­stat­ten konn­te. Ah … das ist ja span­nend. Kyl über­nahm den Fall und be­kam von ei­nem sei­ner zahl­lo­sen üb­li­cher­wei­se gut in­for­mier­ten Zu­trä­ger den Tipp, dass Ma­non de Kock, die qua­si von Be­ruf Toch­ter war, kei­nes­wegs ein so un­be­schrie­be­nes Blatt war, wie ihre Mut­ter uns hat­te glau­ben ma­chen wol­len. Sie war auch nicht Sin­gle, son­dern li­iert mit ei­nem aus Al­ge­ri­en stam­men­den Jus­ti­zan­ge­s­tell­ten na­mens Sa­mu­el Abou.
    „War­ten Sie bit­te einen Mo­ment“, bat Geza und eil­te zu­rück in ihr ei­ge­nes Büro, um ihr Asus Net­book zu ho­len. Wie­der in Fron­zacs Büro, fuhr sie das klei­ne Ge­rät hoch, um, während Mafro wei­ter den Fall de Kock zu­sam­men­fass­te, par­al­lel zu re­cher­chie­ren, ob Sa­mu­el Abou ein Fa­ce­book-Kon­to hat­te. Hat­te er nicht – doch der Ac­count von „On­cle Sam“ be­stand nach wie vor, und das Foto des Avat­ars sah sehr ge­nau aus wie das, das sich in der elek­tro­ni­schen Akte zum Fall de Kock ne­ben den zahl­rei­chen Ge­spräch­spro­to­kol­len mit dem Le­bens­ge­fähr­ten der Ver­miss­ten be­fand: ein ath­le­ti­scher Mann An­fang dreißig mit für einen Al­ge­ri­er au­ßer­ge­wöhn­lich dunklem Teint.
    Als sie so weit wa­ren, tätig­te Mafro einen An­ruf bei den Kol­le­gen vom Per­so­nal­büro. Er hat­te Glück und er­wi­sch­te je­man­den, den er kann­te.
    „Mi­chel, Mafro hier. Tu mir einen Ge­fal­len: Ich brau­che ganz schnell al­les, was ihr über einen Mann na­mens Sa­mu­el Abou an Per­so­nal­ak­ten­ein­trä­gen habt. Ja, Fax ist pri­ma, dan­ke.“
    Dann nahm er sei­nen Be­richt wie­der auf, den Blick auf den Bild­schirm ge­hef­tet:
    „Kyl hat die­sen Sa­mu­el Abou eine Wei­le lang ziem­lich in die Zan­ge ge­nom­men. Aber nach etwa ei­ner Wo­che zau­ber­te der plötz­lich einen Ab­schieds­brief Ma­non de Kocks aus der Ta­sche, in dem sie ihn ziem­lich übel be­schimpf­te und ihm den Lauf­pass gab. Auf die Fra­ge, warum er da­mit erst so spät her­aus rück­te, sag­te er, es sei ihm pein­lich ge­we­sen – er sei zu­vor noch nie ver­las­sen wor­den, ge­kränk­ter Man­nes­stolz

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