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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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Bei­fah­rer­sitz glei­ten ließ, starr­te sie ihn ent­setzt an. Sie woll­te et­was sa­gen, öff­ne­te auch den Mund, schaff­te es aber nicht, sich zu ar­ti­ku­lie­ren. Azrael hob die Faust und schlug ihr bru­tal mit­ten ins Ge­sicht. Ein­mal. Zwei­mal. Blut spritzte. Er griff ihr bru­tal ins Haar und knall­te ih­ren Kopf um si­cher­zu­ge­hen hef­tig aufs Lenk­rad. Ihre Nase brach. Dann stieg er aus, ging völ­lig ent­spannt um das par­ken­de Fahr­zeug her­um, schob sie un­sanft auf den Bei­fah­rer­sitz und klemm­te sich selbst hin­ters Steu­er. Den Schlüs­sel hat­te er ja.
    Kris Ma­net ließ Pa­tri­cia Kaplans Wa­gen an und fuhr los. Sei­nen treu­en al­ten Ge­län­de­wa­gen ließ er im ab­so­lu­ten Hal­te­ver­bot der Rue de Ri­vo­li ste­hen. Er brauch­te den Wa­gen nicht mehr – für Azrael gab es eh kein Zu­rück.
    Das End­spiel hat­te be­gon­nen. Auf in den Mär­chen­wald.

    21. 3. 2011, 02:09
    Pré­fec­ture de Po­li­ce
    Rue de la Cité, Pa­ris
    „Sie woll­ten mir vor­hin noch er­klären, was Sie mit der Be­mer­kung mein­ten, wir hät­ten es in Ge­stalt Ma­nets mit ei­nem durch und durch ri­tua­li­sier­ten, kran­ken Ge­hirn zu tun“, er­in­ner­te ein mü­der Mafro die Wöl­fin mit ei­nem kaum un­ter­drück­ten Gäh­nen.
    Geza stand wie­der ein­mal wie elek­tri­siert vor dem wei­ßen Flip-Chart in sei­nem Büro. „Da müs­sen Sie ei­gent­lich selbst drauf kom­men, Herr Kol­le­ge. Se­hen Sie sich doch mal die To­des­da­ten sei­ner Op­fer ge­nau­er an.“
    „Okay ... zu un­se­rem po­ten­zi­ell schwu­len Sän­ger ha­ben wir kein Da­tum und auch sonst kei­ne nähe­ren An­ga­ben …“, setzte Mafro an.
    „Das ist aber erst mal auch egal“, warf Geza ein. „Die aus­lö­sen­de Tat ist in die­sem Fall zwei­felsoh­ne der Mord an sei­ner Frau ge­we­sen – und der ge­sch­ah am 3. März 2008.“ Sie tipp­te mit ei­nem alt­mo­di­schen, zum Zei­ge­stock aus­fahr­ba­ren Me­tall­ku­gel­schrei­ber auf die Lis­te. „Ich gehe mal da­von aus, dass Na­di­ne Weill, die man am 11. März zu Tode ge­stei­nigt in den Ka­ta­kom­ben fand und von der es in Ra­pha­el Zachs Ob­duk­ti­ons­be­richt heißt, sie sei zum Zeit­punkt des Lei­chen­fun­des cir­ca eine Wo­che tot ge­we­sen, ge­nau am ers­ten Jah­res­tag von Ma­rie-Ange Ma­net, am 3. März 2009, ster­ben muss­te.“ Er­neu­tes, ener­gi­sches Tip­pen auf den großen Pa­pier­bo­gen.
    Mafro ent­gleis­ten sämt­li­che Ge­sichts­zü­ge, als er das hör­te. Er starr­te Geza mit of­fe­nem Mund an.
    „Ich gehe wei­ter­hin da­von aus, dass wir Ih­ren Freund Kyl bei die­sen Be­trach­tun­gen zum ri­tua­li­sier­ten Aspekt der Mor­de Kris Ma­nets au­ßer Acht las­sen kön­nen. Ky­li­an Brous­se war Ma­net auf der Spur, war ihm zu nahe ge­kom­men, also er­schoss der ihn – hier konn­te er kei­ne Rück­sicht auf spe­zi­el­le Da­ten neh­men.“
    „Dann ha­ben wir also als nächs­tes Ma­non de Kock“, stieg Mafro in ihr Denk­kon­strukt ein. „Wir wis­sen zwar nicht, wo und wie er sie ge­tötet hat und wo er die Lei­che los­ge­wor­den ist, aber für mich liest sich das Chat­tran­skript“– er wies auf sei­nen Schreib­tisch, wo das Bün­del Aus­drucke, in­zwi­schen mit mehr­far­bi­gen Leucht­s­tift­mar­kie­run­gen ver­se­hen, lag – „nicht, als hät­te er sich ein hal­b­es Jahr Zeit ge­las­sen zwi­schen der Zu­sa­ge, sich um Ma­non zu ‚küm­mern‘, und der ei­gent­li­chen Tat.“
    Die Wöl­fin nick­te zus­tim­mend. Sie fisch­te einen ein­zel­nen Aus­druck aus dem Wust auf Fron­zacs Schreib­tisch. „Suzan­ne de Kock hat ihre Toch­ter am 23. Ok­to­ber 2009 am frühen Nach­mit­tag als ver­misst ge­mel­det. Ich gehe da­von aus, dass Ma­non de Kock da­nach nur noch we­ni­ge Tage zu le­ben hat­te.“
    „Aber was schlie­ßen Sie dar­aus?“
    „Oh, ich den­ke, auch für die­sen Mord hat Ma­net einen Ge­denk­tag ge­wählt. Ich wür­de so ziem­lich jede Wet­te ein­ge­hen, dass er ir­gend­wann An­fang No­vem­ber 2007 die­sen, wie Sie sa­gen, po­ten­zi­ell schwu­len Sän­ger ge­tötet hat. Was ge­ben denn Ihre Da­ten­ban­ken dazu so her, Herr Kol­le­ge?“

    21.3.2011, 02:11
    Eine Wald­hüt­te
    Forêt Do­mai­nia­le de l’Isle-Adam,

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