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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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hier­her.“
    Kei­ne zwei Mi­nu­ten später lehn­te Mafro mit er­war­tungs­voll ver­schränk­ten Ar­men hin­ter Geza und Kha­lil an der Wand ne­ben der Tür.
    „Was gibt es denn so Wich­ti­ges?“
    René Ba­varois sah die drei der Rei­he nach an, und es war, als hät­te er einen Geist ge­se­hen.
    „Das war eben noch mal Langley von Fa­ce­book Eu­ro­pe in Du­blin. Wir ha­ben einen schwe­ren, einen un­ver­zeih­li­chen Feh­ler ge­macht, Leu­te.“
    „Näm­lich?“ Die Nach­fra­ge kam von Mafro.
    „Während wir zwei Be­am­te ab­ge­s­tellt ha­ben“, ant­wor­te­te Ba­varois, „die ab­wech­selnd auf die­se Azra-El-Ac­count star­ren und uns re­gel­mäßig wis­sen las­sen, dass sich im­mer noch nichts ge­tan hat, hat Ma­net uns wie­der ein­mal ein Schnipp­chen ge­schla­gen. Er hat sei­nen al­ten Ac­count, den, der auf Vin­ce Vega lau­tet, re­ak­ti­viert und sich an eine Frau ran­ge­macht. Sie heißt Pa­tri­cia Kaplan.“
    „Die ken­ne ich“, platzte der Ber­ber her­aus.
    „Ich auch, und Mafro kennt sie auch, selbst wenn ihm der Name ge­ra­de nichts sagt“, nick­te der Com­man­dant der Po­li­ce. „Pa­tri­cia ist die Freun­din un­se­res uni­for­mier­ten Kol­le­gen Théo Froiss­art.“
    Das et­was alt­mo­di­sche, klo­bi­ge Fa­x­ge­rät auf sei­nem Schreib­tisch mel­de­te sich piep­send zu Wort.
    „Das dürf­te das Chat­pro­to­koll aus Ir­land sein“, sag­te Ba­varois.
    Er be­hielt recht. Alle vier starr­ten auf den et­was un­deut­li­chen Fa­x­aus­druck und la­sen mit wach­sen­dem Grau­en das Chat­tran­skript.
    Mafro trat einen Schritt bei­sei­te, schnapp­te sich sein Han­dy und tipp­te rasch eine Num­mer ein. Nach ei­ni­gen halb­laut ge­mur­mel­ten Sät­zen un­ter­brach er die Ver­bin­dung und trat wie­der zu den an­de­ren.
    „Das war Froiss­art“, sag­te er. „Als er heu­te ge­gen 20 Uhr vom Dienst heim­kam, fand er nur einen Zet­tel auf dem Kü­chen­tisch vor, Pa­tri­cia sei es­sen ge­gan­gen, und es kön­ne et­was später wer­den. Aber sie ist noch im­mer nicht wie­der auf­ge­taucht, und Théo ist mitt­ler­wei­le krank vor Sor­ge.“
    „Was hast du ihm ge­sagt?“, frag­te Ba­varois.
    „Nichts.“
    „Gut.“
    Ein paar Se­kun­den herrsch­te un­schlüs­si­ges Schwei­gen im Chef­büro des DSCS. Dann über­nahm wie ge­wohnt René Ba­varois das Kom­man­do.
    „Mafro, du gehst zu­rück in dein Büro und ver­suchst wei­ter, an die­se Grund­ris­se zu kom­men. Wenn nötig, fin­de her­aus, wer das Wald­haus ge­baut hat, klin­gle den Ar­chi­tek­ten te­le­fo­nisch aus dem Bett und ner­ve ihn, bis er uns gibt, was wir brau­chen. Kha­lil, Frau Dr. Wolf – ma­chen Sie sich marsch­be­reit. Ich rufe noch­mal drau­ßen in Sa­to­ry an; ich bin mir si­cher, Fa­non wird sich freu­en, wenn er Ge­le­gen­heit zur Re­van­che be­kommt.
    Ich glau­be, dies­mal sind wir auf der rich­ti­gen Spur, Leu­te. Lasst uns dem Schwein das Hand­werk le­gen.“

16
Off­li­ne
    21.3.2011, 06:11
    Eine Wald­hüt­te
    Forêt Do­mai­nia­le de l’Isle-Adam, Frank­reich
    „Was mei­nen Sie, Chef, le­ben die Op­fer noch?“ Die Fra­ge kam von Kha­lil Lar­bi.
    Mit zu­sam­men­ge­knif­fe­nen Au­gen späh­te der hoch­ge­wach­se­ne Al­ge­ri­er in den Wald. Er war seit na­he­zu vier­zig Stun­den auf den Bei­nen, und trotz al­len Ad­rena­lins, das durch sei­ne Adern pump­te, hol­te die Er­schöp­fung ihn lang­sam ein.
    René Ba­varois gab einen schwer deut­ba­ren Grunz­laut von sich und zog sei­ne Dienst­waf­fe. „Pa­tri­cia Kaplan hat er ja erst seit ges­tern, aber Mafros Exfreun­din ist jetzt schon fast vier Wo­chen in der Ge­walt die­ses kran­ken Ir­ren, Kha­lil. So lan­ge hat er bis­her kei­ne der an­de­ren Frau­en bei sich be­hal­ten. Die meis­ten hat er mehr oder we­ni­ger am sel­ben Tag ge­tötet, an dem er sie ent­führt hat­te.“ Der Com­man­dant de Po­li­ce hielt kurz inne. „Wir müs­sen be­fürch­ten, dass der Drecks­kerl sie schon lan­ge ge­tötet hat. Ich hof­fe nur, er ver­rät uns we­nigs­tens, wo wir die Über­res­te fin­den. Ich habe kei­ne Lust auf ein wei­te­res De­ba­kel wie bei Dr. Kahn.“
    Während er zu­sam­men mit dem Ber­ber wei­ter durchs Ge­hölz pirsch­te, dreh­te er in­ner­lich alle

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