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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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sei­ne Frau un­treu ge­we­sen war.
    Wie­der mach­te René Ba­varois sich an dem Funk­ge­rät zu schaf­fen. „Noch­mal Ba­varois hier. An alle: Ich er­in­ne­re dar­an, dass wir mo­men­tan noch da­von aus­ge­hen, Pa­tri­cia Kaplan le­bend be­frei­en zu kön­nen. Nie­mand un­ter­nimmt et­was, das den Ge­such­ten zu Kurz­schluss­hand­lun­gen ver­lei­ten könn­te.“ Nach ei­ner Pau­se füg­te er dumpf hin­zu: „Wenn ihr ihn klar im Vi­sier habt und Ma­de­moi­sel­le Kaplan lebt, sorgt da­für, dass sie nicht sein zehn­tes Op­fer wird.“
    Der Ber­ber und die bei­den GIGN-Män­ner, die er se­hen konn­te, sa­hen zu ihm her­über und be­stätig­ten stumm durch He­ben des Dau­mens, dass sie ver­stan­den hat­ten.
    Wo wa­ren Mafro und die Wöl­fin? Warum konn­te er sie nicht se­hen?
    Plötz­lich er­tön­te aus sei­nem Ohr­hö­rer die kla­re, ru­hi­ge Stim­me Franck Fa­n­ons, des Ein­satz­lei­ters des GIGN. „Mon­sieur le Com­man­dant, wir brau­chen noch ...“
    Sta­ti­sches Rau­schen. Mit ei­nem un­ter­drück­ten Fluch riss sich Ba­varois den Knopf aus dem Ohr und fum­mel­te an dem an den Kra­gen sei­nes Ano­raks an­ge­c­lip­ten Funk­ge­rät her­um. Dann steck­te er den Ohr­hö­rer wie­der in sei­ne Ohr­mu­schel und mur­mel­te: „Fa­non, bit­te kom­men. Sa­gen Sie das noch­mal. Was brau­chen Sie?“
    Nach ei­ner Se­kun­de stell­te Fa­non in sei­nem Ohr die al­les ent­schei­den­de Fra­ge: „Was ist mit Zoë Io­nes­co?“
    Ehe Ba­varois eine di­plo­ma­ti­sche Ant­wort ver­su­chen konn­te, war Geza Wolfs Stim­me über Funk zu ver­neh­men: „Wir ha­ben bis­her kei­nen Leich­nam von Ma­de­moi­sel­le Io­nes­co ge­fun­den. Also lebt auch sie für uns noch.“
    Ba­varois stöhn­te in­ner­lich auf. Die­se Deut­sche! Er woll­te ein­grei­fen, aber dies­mal kam ihm Fa­non zu­vor: „Ich hal­te es für wahr­schein­li­cher, dass die­ses Tier sie schon vor Wo­chen ge­tötet und dann ir­gend­wo hier in die­sem gott­ver­damm­ten Wald ab­ge­la­den hat. Dann darf sich Zach wie­der mal über Tier­fraß am Un­ter­su­chungs­ge­gen­stand freu­en.“ Ba­varois zuck­te zu­sam­men; zu deut­lich stan­den ihm die Fo­tos der Lei­che der Kran­ken­schwes­ter Léa Gerzon, vor Au­gen, die über ein hal­b­es Jahr im Wald Wet­ter und Fau­na aus­ge­setzt ge­we­sen war.
    „Zoë lebt. Das spü­re ich,“ kam Mafros von Sta­tik leicht ver­zerr­te Stim­me über Funk.
    Ba­varois warf einen ver­zag­ten Blick ins dich­te Ge­hölz rings­um. Er ging eher da­von aus, dass sie im Fal­le Zoë Io­nes­cos nie­mals Ge­wiss­heit ha­ben wür­den.
    „Also, Vor­ge­hens­wei­se?“, in­sis­tier­te Fa­non.
    Ba­varois fass­te sich ein Herz. Vor­sich­tig wei­ter pir­schend sag­te er halb­laut in sein Mi­kro­fon: „Mafro, sie ist seit fast vier Wo­chen ver­schwun­den. So lan­ge hat er noch kein Op­fer am Le­ben ge­las­sen.“ Pau­se. Tief Luft ho­len. Dann: „Sie ist tot, Mafro.“
    Kei­ne Re­ak­ti­on. In­ner­lich koch­te Ba­varois vor Wut über Geza Wolf. In sei­nen Au­gen war ihre Ein­las­sung per Funk voll­kom­men un­ver­ant­wort­lich ge­we­sen. Sie hät­te wis­sen müs­sen, dass die Wahr­schein­lich­keit fast hun­dert Pro­zent war, dass der Kil­ler Zoë Io­nes­co ge­tötet hat­te, ehe er sich in Ge­stalt von Pa­tri­cia Kaplan ein neu­es Op­fer such­te.

    Mafro pirsch­te durch den Wald wie in Tran­ce, die Dienst­waf­fe in bei­den Hän­den halb­hoch vor sich hal­tend. Nach Ba­varois’ letzten Wor­ten hat­te er sein Funk­ge­rät ein­fach aus­ge­schal­tet.
    Ein paar Me­ter links von ihm ver­such­te Geza Wolf, ei­ni­ger­maßen laut­los durch den Wald vor­an­zu­kom­men. Ihre Wan­gen wa­ren ge­rötet, ihr Atem ging stoß­wei­se ... kör­per­li­che Er­tüch­ti­gung stand of­fen­bar nicht ge­ra­de ganz weit oben auf den pri­va­ten To-Do-Lis­ten der Kri­mi­nal­psy­cho­lo­gin. Sie hat­te nicht ein­mal eine Waf­fe, schoss Mafro durch den Kopf. Wie woll­te sie die­ses Mons­ter dann auf­hal­ten? Umso mehr wuss­te er es zu schät­zen, dass die­se selt­sa­me, un­nah­ba­re Frau mit ihm hier in die­sem Wald war. Im Wald der Ent­schei­dung.

    Ba­varois kau­er­te am Ran­de der Lich­tung, auf der das

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