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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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Ma­nets Brust.
    Der ging einen wei­te­ren Schritt auf Fa­non zu, als wol­le er den Wahr­heits­ge­halt sei­ner Wor­te über­prü­fen. „Nur zu“, sag­te er in ei­nem sach­li­chen, bei­na­he höf­li­chen Ton­fall. „Aber Sie soll­ten wis­sen, dass Zoë Io­nes­co lebt ... und wenn Sie mich jetzt er­schie­ßen, wird sie in dem Erd­loch, in das ich sie ge­sperrt habe, ver­hun­gern - lan­ge be­vor Sie sie fin­den kön­nen.“
    Zoë leb­te! Mafro zer­riss es schier das Herz in der Brust.
    Fa­n­ons Fin­ger lag nach wie vor am Ab­zug. Er hat­te Com­man­dant Ba­varois’ Wor­te noch ge­nau im Ohr:
„Wenn ihr ihn klar im Vi­sier habt und Ma­de­moi­sel­le Kaplan lebt, sorgt da­für, dass sie nicht sein zehn­tes Op­fer wird.“
    Im Grun­de sei­nes Her­zens wünsch­te sich Franck Fa­non nichts sehn­li­cher als ab­zu­drücken, dem Trei­ben die­ses per­ver­sen Schweins ein für al­le­mal ein Ende zu be­rei­ten. Er woll­te die­sen sa­dis­ti­schen Drecks­kerl ab­knal­len wie den toll­wüti­gen Hund, der er in sei­nen Au­gen war. ‚Na los, gib mir einen Vor­wand, du Wich­ser‘, dach­te er. Aber er kann­te sei­ne Pflich­ten. Also knurr­te er: „Was ist mit Pa­tri­cia Kaplan?“
    Das Licht flacker­te er­neut; dies­mal wa­ren die Se­kun­den­bruch­tei­le, in de­nen es stock­dun­kel blieb, et­was län­ger als zu­vor.
    „Oh, Sie wol­len re­den, Fa­non?“, frag­te Ma­net spöt­tisch. „Sie spie­len doch sonst im­mer eher den har­ten Mann ...“
    Der Ein­satz­lei­ter hat­te nicht da­mit ge­rech­net, dass sein Ziel ihn kann­te oder er­ken­nen wür­de. Ehe er je­doch auf die­se un­schö­ne neue Ent­wick­lung rea­gie­ren konn­te, er­klang hin­ter ihm von der Trep­pe die Stim­me der deut­schen Psy­cho­lo­gin:
    „Ge­ben Sie auf, Azrael. Oder soll ich Sie jetzt doch lie­ber wie­der Vin­ce nen­nen? Oder viel­leicht wäre Ih­nen ja so­gar ‚Mon­sieur Ma­net‘ lie­ber ... egal, je­den­falls ist Ihre Zeit im Ram­pen­licht vor­bei.“
    Wie­der kei­ner­lei Re­gung des Mons­ters.
    „Fa­non, wor­auf war­ten Sie? Le­gen Sie ihm Hand­schel­len an“, for­der­te Mafro von der Trep­pe her.
    Fa­non griff, wie tau­send­mal ge­übt, mit der lin­ken Hand nach den Hand­schel­len hin­ten an sei­nem Gür­tel, da knis­ter­te Sta­tik in sei­nem Ohr­hö­rer, dann er­tön­te René Ba­varois’ Stim­me über Funk: „Fa­non? Ver­dammt, Mann, Sta­tus! Was ist da drin­nen bei euch los?“ Gleich­zei­tig schal­te­te end­lich ei­ner sei­ner Män­ner den mit­ge­brach­ten lei­stungs­star­ken Hand­strah­ler ein. Der Licht­strahl fiel auf eine Tür zu ei­nem wei­te­ren Raum hin­ter Ma­net; in dem klei­nen Aus­schnitt die­ses Raum­es, der durch die Tür­öff­nung zu se­hen war, er­hell­te der Strah­ler ein auf dem Bo­den lie­gen­des, kru­de zu­sam­men­ge­zim­mer­tes Holz­kreuz und dar­auf einen nack­ten Frau­en­kör­per. Die Frau reg­te sich nicht. Da­hin­ter an der Wand prang­te ein schwar­zes An­dre­as­kreuz. Fa­n­ons Blick husch­te für einen Se­kun­den­bruch­teil zu die­sem grau­en­haf­ten Bild.
    Das war ge­nau der Au­gen­blick der Ab­len­kung, den Ma­net brauch­te. Er riss die rech­te Hand nach vorn, in der er die gan­ze Zeit über sei­ne Dienst­waf­fe hin­ter dem Rücken vers­teckt ge­hal­ten hat­te, und leg­te auf den GIGN-Ein­satz­lei­ter an.
    Fa­non drück­te ab. Se­kun­den­bruch­tei­le später zer­riss ein oh­ren­be­täu­ben­der Don­ner die un­ter­ir­di­sche Höl­le, und Ma­net wur­de wie eine Lum­pen­pup­pe nach hin­ten ge­gen die Wand ge­schleu­dert.
    Mafro stürm­te den Rest der Trep­pe hin­ab. Er dräng­te sich zwi­schen den schwarz­ge­rüs­te­ten Be­am­ten hin­durch und igno­rier­te den stöh­nend an der Wand zu­sam­men­ge­sack­ten Kris Ma­net eben­so wie die nack­te Frau am Kreuz, als er in den Ne­ben­raum stürm­te und nach der Frau such­te, der so lan­ge sein Herz ge­hört hat­te.
    Zoë Io­nes­co war nir­gends zu se­hen. Mafro wir­bel­te her­um, woll­te aus sei­nem ehe­ma­li­gen Kol­le­gen her­aus prü­geln, wo sie war.
    In die­sem Au­gen­blick drück­te Ma­net ab. Sei­ne Ku­gel durch­schlug den Ober­schen­kel Franck Fa­n­ons, der flu­chend hin­ter Mafro her­ge­eilt war; der

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