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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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Auf der Stel­le.
    Die GIGN-Leu­te tauch­ten hin­ter ihm im Flur auf. Der Vor­ders­te – es war Fa­non selbst – leg­te den Fin­ger an die Lip­pen und schob den Ber­ber dann re­so­lut bei­sei­te. Lar­bis ers­ter Im­puls war zu pro­tes­tie­ren, doch dann sieg­te die Ver­nunft über sei­ne bro­deln­de Wut, und er sah ein, dass die­se Män­ner ein­fach bes­ser für die­sen letzten Akt ge­eig­net wa­ren. Er senk­te die Waf­fe ein Stück, nick­te eben­so laut­los wie der schwarz ge­rüs­te­te Be­am­te und zog sich an die Wand der Die­le zu­rück, um das Team durch­zu­las­sen.
    Der vor­ders­te Be­am­te leg­te die be­hand­schuh­te Hand auf die Klin­ke, drück­te sie her­un­ter und ver­such­te, die Tür laut­los zu öff­nen. Er muss­te mehr Kraft auf­wen­den als er­war­tet. Die Tür öff­ne­te sich viel zu lang­sam, mit ei­nem Knar­zen von Holz und dem pro­tes­tie­ren­den Krei­schen von Me­tall, das über einen un­ebe­nen Bo­den ge­zogen wird.
    Schei­ße.
    Die Zeit der Laut­lo­sig­keit war vor­bei.
    „Go, go, go!“, brüll­te Fa­non in sein Head­set-Mi­kro und warf sich im sel­ben Au­gen­blick re­gel­recht durch die Tür. Kha­lil lehn­te an der Wand, während die sechs Voll­ge­rüs­te­ten in Schwarz mit schwe­ren, auf den aus­ge­tre­te­nen Holz­die­len dröh­nen­den Kampfs­tie­feln an ihm vor­bei­stürm­ten, und merk­te erst jetzt, dass er zit­ter­te wie Es­pen­laub. Sei­ne Ge­dan­ken kreis­ten ein­zig um eine Fra­ge: Leb­te da un­ten au­ßer dem Mons­ter noch je­mand? Er glaub­te es nicht. Aber die Deut­sche hat­te na­tür­lich recht: Aus­zuschlie­ßen war es nicht.
    Dann stürm­te auch er die Trep­pen hin­un­ter, hin­ter dem In­ter­ven­ti­ons­team her. Je­mand schal­te­te das Decken­licht an, eine flackern­de, kränk­lich-grü­ne Ne­on­röh­re, de­ren Star­ter nicht mehr in­takt war. Blitz­licht­ar­tig warf sie Hel­lig­keit in die­sen Höl­len­kel­ler, hob fast wie in ei­nem Stro­bo­skop ein­zel­ne Sze­nen, ein­zel­ne Schreckens­bil­der her­aus. Der Groß­teil des In­fer­nos je­doch blieb im Dun­keln.
    Fa­non war am Fuß der Trep­pe an­ge­kom­men und rief: „Po­li­zei! Kris Ma­net, Sie sind fest­ge­nom­men! Ge­ben Sie ...“
    Schal­len­des Ge­läch­ter un­ter­brach den Ein­satz­lei­ter. Das Mons­ter lau­er­te da ir­gend­wo im Dun­keln und ver­spot­tet sie. In sei­nem Ei­fer prall­te Kha­lil ge­gen den Rücken des GIGN-Man­nes vor ihm und nahm gleich­zei­tig aus dem Au­gen­win­kel wahr, dass Mafro und Geza oben im Tür­rah­men auf­tauch­ten. Sie blie­ben ab­rupt ste­hen.
    Dann trat der Mann, den sie jag­ten, ins flackern­de Licht der Ne­on­röh­re. Un­ra­siert, in zer­knit­ter­ten Jog­ging­kla­mot­ten, das et­was zu lan­ge Haar fet­tig und acht­los nach hin­ten ge­wischt.
    Mit leicht schief­ge­leg­tem Kopf mus­ter­te Kris Ma­net das Auf­ge­bot sei­ner Kol­le­gen. Dann lächel­te er. Die Wöl­fin er­tapp­te sich bei dem Ge­dan­ken, dass sie die­ses Lächeln char­mant fand. Auch Karl Mül­ler hat­te ein char­man­tes Lächeln ge­habt. Warum hat­te sie kei­ne Waf­fe?
    „Hän­de hoch, Ma­net!“, rief Fa­non und rich­te­te die Waf­fe auf ihn. Ma­net rea­gier­te nicht; mit hän­gen­den Ar­men stand er ein­fach da. Der Licht­kreis be­gann bei sei­nem Kopf und en­de­te etwa in Höhe der Ell­bo­gen. „Ich will so­fort Ihre Hän­de se­hen!“, brüll­te der Ein­satz­lei­ter. Sein Team fä­cher­te sich lang­sam, wie in Zeit­lu­pe, nach links und rechts auf, und Mafro und Geza ka­men tas­tend die Stu­fen her­ab.
    Ma­net rea­gier­te noch im­mer nicht. Geza ver­such­te ver­zwei­felt, sei­ne Hän­de zu er­ken­nen. Da­bei wur­de ihr klar, dass sein dunk­ler Jog­gin­g­an­zug von oben bis un­ten blut­be­su­delt war. Dann be­gann er plötz­lich zu spre­chen, und sei­ne lei­se, hei­ser Stim­me wirk­te in der un­wirk­li­chen Sze­ne­rie über­laut:
    „Ich bin das Werk­zeug SEI­NER Ra­che, und ich bin un­auf­halt­sam ...“
    Er ging einen ein­zi­gen Schritt auf Fa­non zu. Der starr­te sein Ge­gen­über un­gläu­big an. „Noch einen Schritt wei­ter, und ich schie­ße.“ Wie um sei­ne Wor­te zu un­ter­strei­chen, hob er sei­ne De­sert Ea­gle und ziel­te ge­nau auf

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