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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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Al­ter­na­ti­ven des kom­men­den Zu­griffs um und um. Wür­den sie tat­säch­lich recht­zei­tig kom­men, um Pa­tri­cia Kaplan le­bend zu be­frei­en, ehe die­ses Mons­ter eine sei­ner kran­ken Strafak­tio­nen an ihr durch­ex­er­zier­te? Ba­varois be­zwei­fel­te es. Zehn Men­schen­le­ben hat­te der Kerl jetzt auf sei­nem Ge­wis­sen. Sechs Frau­en von An­fang zwan­zig bis Mit­te fünf­zig und vier Män­ner. Ei­ner da­von Po­li­zist – ei­ner der Bes­ten. In Ge­dan­ken re­pe­tier­te er die Er­eig­nis­se der letzten Stun­den.
    Am Sonn­tag hat­te der Fa­ce­book-Kil­ler – Ba­varois wei­ger­te sich, sei­ner Ne­me­sis der letzten Mo­na­te ge­dank­lich ih­ren wah­ren Na­men zu ge­ben, ob­gleich er ihn dank der Wöl­fin jetzt kann­te – Pa­tri­cia Kaplan im Café Mar­ly ge­trof­fen, nach­dem er sie im Chat über­re­det hat­te, sich dort mit ihm zum Abendes­sen zu tref­fen. Das wuss­ten sie aus dem Chat-Tran­skript, das ih­nen Langley aus Du­blin über­sandt hat­te. Als sie in der Nacht end­lich den Grund­buchein­trag über das Häus­chen im Wald ge­fun­den hat­ten, den das Mons­ter mit­tels sei­ner IT-Kennt­nis­se vor al­ler Au­gen mit­ten im Sys­tem vers­teckt hat­te, fühl­te sich das im ers­ten Au­gen­blick wie ein Durch­bruch an. Aber mitt­ler­wei­le saß ein mit zu viel Ma­gen­säu­re be­stri­che­ner Eis­klum­pen ganz tief in René Ba­varois’ Ein­ge­wei­den, und er wur­de das Ge­fühl nicht los, dass selbst das Teil des per­fi­den Spiels des Kil­lers war. Dass sie wie­der ein­mal zu spät kom­men wür­den.
    Er er­in­ner­te sich an den Te­le­fon­an­ruf des Kil­lers in der Prä­fek­tur. Das war nicht ein­mal zwei Wo­chen her, und trotz­dem kam es dem Com­man­dant de Po­li­ce vor, als läge eine Ewig­keit zwi­schen je­nen Mi­nu­ten, in der die Welt in der Te­le­fon­zen­tra­le den Atem an­ge­hal­ten hat­te, und die­sem schick­sal­haf­ten Früh­lings­abend hier. Was hat­te das Mons­ter noch gleich über Mafro ge­sagt?
    „Grüßen Sie ihn von mir, Doc­teur Wolf. Sa­gen Sie ihm, er war zu lang­sam für die läu­tern­den Flam­men. Sie alle wer­den im­mer zu lang­sam sein. Ich bin das Werk­zeug SEI­NER Ra­che, und ich bin un­auf­halt­sam ...“
    Dreck­schwein.
    „Ba­varois hier. Lang­sam vor­rücken“, mur­mel­te er in das Funk­ge­rät, das ihm der Lei­ter des Mo­bi­len Ein­satz­kom­man­dos am Park­platz am Trimm-dich-Pfad in die Hand ge­drückt hat­te. Schweiß rann ihm un­ter Jackett und blass­ro­sa Hemd über den Rücken. Rings um ihn her sah er schwarz ge­rüs­te­te GIGN-Be­am­te in Sturm­mon­tur durch den Wald vor­rücken wie laut­lo­se Schat­ten, die Waf­fen im An­schlag. Die­se Män­ner wa­ren für Ein­sät­ze wie die­sen trai­niert. Schwar­ze Rit­ter der Jus­tiz im Hight­ech-Kampf ge­gen die per­ver­sen Dra­chen aus den Ab­grün­den der mensch­li­chen See­le.
    Aber er wuss­te, da drau­ßen wa­ren auch sei­ne Leu­te un­ter­wegs. Kha­lil, Mafro, ja so­gar Dr. Wolf – sie alle hat­ten es sich nicht neh­men las­sen, bei die­sem ent­schei­den­den Zu­griff da­bei zu sein. Er konn­te es ih­nen nicht ver­den­ken, auch wenn er er­neut ver­sucht hat­te, es Mafro we­gen zu star­ker per­sön­li­cher Be­trof­fen­heit aus­zu­re­den. Aber wie er hier so vor­sich­tig im nas­sen Un­ter­holz Fuß vor Fuß set­zend durchs mor­gend­li­che Wald­halb­dun­kel schlich und sich sei­ne na­gel­neu­en Bu­gat­ti-Slip­per rui­nier­te, hat­te er auch Angst um die Psy­cho­lo­gin – und nicht nur um sie: um je­den Ein­zel­nen. Denn sie wa­ren für so et­was ganz und gar nicht trai­niert – und am al­ler­we­nigs­ten er selbst.
    Dann kam das schlich­te Be­ton­ge­bäu­de am Ende ei­nes ab­schüs­si­gen Hohl­wegs in Sicht. Der Mann in die­sem her­un­ter­ge­kom­me­nen Wo­chen­end­haus war klug. Vor drei­ein­halb Jah­ren hat­te er sei­nen ers­ten Mord be­gan­gen, seit zwei Jah­ren hielt er die Pa­ri­ser Po­li­zei und das DSCS zum Nar­ren. Er war selbst Po­li­zist, er hat­te je­den Lehr­gang be­sucht, den er krie­gen konn­te, war bes­tens in­for­miert und wuss­te ge­nau, wie sie vor­gin­gen.
    Und er hat­te neun Men­schen ge­tötet, zum Teil auf bes­tia­li­sche Wei­se, weil ihm

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