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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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ge­nau­er ge­sagt aus Mann­heim. Früher war ich Po­li­zei­psy­cho­lo­gin, heu­te ar­bei­te ich als frei­be­ruf­li­che Psy­cho­the­ra­peu­tin.“
    Sie hielt einen Mo­ment inne.
    „Was die Fra­ge an­geht, was ich von Ih­nen will – gar nichts, Mon­sieur le Com­mis­saire Fron­zac. Sie wol­len et­was von mir, auch wenn Sie das selbst noch gar nicht wis­sen. Ich bin das Werk­zeug Ih­rer Ra­che.“

3
Flam­me­nofen
    14.2.2011
    Eine Vil­la im 16. Ar­ron­dis­se­ment
    Pa­ris
    Die Wöl­fin hat­te nach­denk­lich auf dem Sofa ge­ses­sen, die Bei­ne un­ter sich ge­zogen und ein Glas Me­doc Cru Bour­geois in Reich­wei­te. Der stark nach Bee­ren schmecken­de Wein stamm­te aus dem gut sor­tier­ten Kel­ler ih­rer Freun­din und Kol­le­gin Da­ni­el­le Kahn.
    Die Wöl­fin hat­te ge­ra­de ver­sucht, ein Ka­pi­tel ei­nes Ro­mans des Hor­ror-Alt­meis­ters Ste­phen King zu le­sen, als ihr Han­dy klin­gel­te. Es war ein neu­es iPho­ne, das der­zeit an der Steck­do­se ne­ben­an im Ar­beits­zim­mer der Freun­din hing. Sie leg­te ihre Lek­tü­re aus der Hand, eins der we­ni­gen Bücher des Viel­schrei­bers aus Mai­ne, das we­nigs­tens auf den ers­ten Blick in­ter­essant ge­klun­gen hat­te:
Stark – The Dark Half
. Nach­dem Ma­xi­me Fron­zac, ihr ak­tu­el­ler Lieb­lings­for­schungs­ge­gen­stand, der Psy­cho­lo­gin sei­ne hei­ße Ver­eh­rung für King ge­stan­den hat­te, hat­te sie sich durch jede Men­ge Ama­zon-Ein­tra­gun­gen ge­wühlt und ei­nes aus­ge­sucht, das sich mit Per­sön­lich­keits­spal­tung be­fass­te. Der Schreibs­til war schau­der­haft, aber we­nigs­tens fühl­te sie sich so auf si­che­rem Ter­rain.
    Geza Wolf schlüpf­te in ihre Pumps, ging nach ne­ben­an und späh­te auf das Dis­play. Sie er­kann­te die Num­mer auf An­hieb. „Mafro“ stand dar­un­ter. Sie seuf­zte lei­se und nahm ab.
    „Was kann ich für Sie tun?“, sag­te sie mit der war­men und den­noch stets et­was di­stan­ziert klin­gen­den Stim­me, die sie in pro­fes­sio­nel­len Zu­sam­men­hän­gen in der Re­gel ver­wen­de­te.
    Was sie hör­te, er­schreck­te sie – und setzte sie un­ter Strom.
    Zwei Mi­nu­ten später schnapp­te sie sich ihr Han­dy und ihre Au­to­schlüs­sel von der Kom­mo­de im Flur und has­te­te Rich­tung Haus­tür.

    64 Rue Mau­ri­ce Ri­po­che
    Mont­par­nas­se
    Pa­ris
    In ein bren­nen­des Ge­bäu­de hin­ein­zu­ren­nen war wahr­schein­lich nicht die klügs­te al­ler Ent­schei­dun­gen ge­we­sen, die Ma­xi­me Fron­zac je ge­trof­fen hat­te. Okay, es war auch bei wei­tem nicht die dümms­te …
    Mafro hol­te tief Luft, die schon schmeck­te wie ein zu lan­ge ge­räu­cher­ter Schin­ken, und press­te den Un­ter­arm vor den Mund. Zum Kot­zen … er war ge­ra­de beim zwei­ten Wod­ka-Red Bull des Abends ge­we­sen und hat­te mit ste­tig ab­neh­men­dem Er­folg Batt­le Te­tris im Netz ge­spielt, als der An­ruf ge­kom­men war …
    Er stürz­te sich ins von Qualm er­füll­te Trep­pen­haus. Brüten­de Hit­ze durch­lo­der­te die Fe­bruar­nacht.
    Rauch brann­te bei je­dem Ein­at­men in sei­ner Nase. Er be­gann, die Hit­ze auf den un­be­klei­de­ten Hauts­tel­len – Ge­sicht, Hän­de – zu spüren und über­leg­te schon um­zu­keh­ren. Doch die Stim­me am Te­le­fon ging ihm nicht aus dem Kopf.
    Mafros has­te­te zur Trep­pe. So­fort be­gan­nen sei­ne Au­gen, von dem bei­ßen­den Qualm zu trä­nen. Wie­so zum Teu­fel hat­te der Kerl die Frau ge­zwun­gen, ihn an­ge­ru­fen? Wo­her kann­te er ihn? Er hat­te da­heim ge­ses­sen, hat­te Batt­le Te­tris ge­spielt … Home Of­fi­ce hat­te es René, sein Chef, ge­nannt … und da­bei na­tür­lich auch im­mer wie­der ver­sucht, aus den ab­sur­des­ten Blick­win­keln et­was Neu­es über Kyls Tod her­aus­zu­fin­den.
    Seit sechs Wo­chen war das so ge­gan­gen, und dann, an die­sem Abend, aus­ge­rech­net am Va­len­tins­tag, die­ser An­ruf. Die voll­kom­men hys­te­ri­sche Stim­me ei­ner Frau, win­selnd, schluch­zend … um Hil­fe bet­telnd. Ganz am Ende dann eine Män­ners­tim­me, durch einen han­dels­üb­li­chen Stimm­ver­zer­rer un­kennt­lich ge­macht: „64 Rue Mau­ri­ce Ri­po­che. Wenn Sie zu spät kom­men, geht ihr Tod auf Ihr

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