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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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    Schließ­lich riss er den Blick los. Dann trat Geza Wolf un­ver­mit­telt wie­der ne­ben ihn; er hat­te kei­ne Ah­nung, wo sie ge­we­sen war. So­fort fühl­te er sich bes­ser. Ihre Nähe gab ihm Si­cher­heit.
    Der Not­arzt rich­te­te sich auf. Auf sei­ner Jacke prang­te ein Na­mens­schild: „H. Le Franc“.
    „Dok­tor Le Franc, was kön­nen Sie uns auf An­hieb sa­gen?“, er­kun­dig­te sich Mafro und hielt auch ihm sei­nen Dienst­aus­weis hin. Der Me­di­zi­ner warf einen kur­z­en Blick dar­auf und streif­te da­bei sei­ne La­tex­hand­schu­he ab; erst jetzt sa­hen Geza und der Kom­missar, wie jung der Mann war. Wahr­schein­lich hat­te er sein Stu­di­um noch nicht lan­ge be­en­det. „Nen­nen Sie mich Her­vé, Kom­missar“, sag­te er.
    Mafro wur­de von ei­nem er­neu­ten Hus­ten­krampf ge­schüt­telt.
    Le Franc nahm ihn am Arm, setzte ihn in die of­fenste­hen­de rück­wär­ti­ge Tür ei­nes der bei­den war­ten­den Not­arzt­wa­gen und reich­te ihm eine Sau­er­stoff­mas­ke. „Hier, zur Si­cher­heit.“ Geza trat zu den bei­den, den äl­te­ren Feu­er­wehr­mann im Schlepp­tau. Sie hat­te ihr Smart­pho­ne ge­zückt.
    „Sie sag­ten, an dem Te­le­fonat war auch ein Mann be­tei­ligt?“, frag­te sie Mafro. Der hus­te­te wei­ter krampf­haft und sog Sau­er­stoff aus der Mas­ke, nick­te aber. Ent­schlos­sen stand er auf und nahm die Mas­ke ab.
    „Hey, war­ten Sie“, pro­tes­tier­te Le Franc. „Sie soll­ten bes­ser mit in die Not­auf­nah­me kom­men. Sie kön­nen doch nicht ein­fach …“
    Aber Mafro hat­te es sich an­ders über­legt. Er bahn­te sich einen Weg in Rich­tung ei­nes Strei­fen­wa­gens. Das Feu­er erstarb lang­sam, aber die Trau­be der Gaf­fer wur­de im­mer größer. Rauch­schwa­den er­füll­ten die Nacht­luft, die Si­re­nen ga­ben im­mer noch ihr in­fer­na­li­sches Ge­jau­le von sich, es herrsch­te ein Rie­sen­durch­ein­an­der.
    In ei­ni­ger Ent­fer­nung sah Mafro, wie die jun­ge Frau in einen grau­en Zink­sarg ge­legt wur­de. Ge­nau wie da­mals Kyl. Er be­gann zu zit­tern.
    „Ich las­se die Lei­che in die Ge­richts­me­di­zin brin­gen.“ Le Fran­cs Stim­me.
    Mafro hus­te­te er­neut. Dok­tor Le Franc mus­ter­te ihn be­sorgt. Dann kam auch die Wöl­fin zu ih­nen her­über.
    „Com­mis­saire Fron­zac?“, sag­te sie be­hut­sam.
    Er warf ihr einen geis­tes­ab­we­sen­den Sei­ten­blick zu. Der nächs­te Hus­ten­an­fall war so hef­tig, dass Mafro sich krümm­te. Erst nach und nach be­kam er sei­ne At­mung wie­der un­ter Kon­trol­le und hat­te nicht mehr stän­dig das Ge­fühl, im nächs­ten Au­gen­blick ers­ticken zu müs­sen.
    Die Ret­tungs­wa­gen rück­ten ab; zum Glück hat­te sich au­ßer dem Op­fer of­fen­bar nie­mand in dem al­ten Haus be­fun­den, als das Feu­er aus­ge­bro­chen war. Ein uni­for­mier­ter Kol­le­ge näher­te sich.
    „Com­mis­saire?“
    „Ja?“
    Der Po­li­zist hielt ihm ein be­druck­tes Stück Pa­pier hin. „Wir ha­ben ih­ren Na­men, Com­mis­saire. Wir ha­ben das Mel­de­re­gis­ter über­prüft, sie ist hier po­li­zei­lich ge­mel­det. Es dürf­te sich mit ziem­li­cher Si­cher­heit um Mi­chel­le Tour­ren­de han­deln, Flug­be­glei­te­rin bei der Air Fran­ce. 29 Jah­re alt. Die Be­schrei­bung passt, die Kol­le­gen in der Prä­fek­tur ar­bei­ten am Bild­ab­gleich.“
    „Dan­ke“, sag­te Mafro.
    „Gern.“
    Mafro seuf­zte und fuhr sich mit der Hand durchs ver­schwitzte Haar. „Was für eine be­schis­se­ne Nacht“, mur­mel­te er.
    Geza trat so dicht an ihn her­an, dass sich ihre Arme be­rühr­ten. „Da ha­ben Sie recht.“
    Er wand­te ihr den Kopf zu. Sie mus­ter­te ihn wie die Schlan­ge das Ka­nin­chen. So­fort wur­de Mafro wie­der der sprich­wört­li­che Kra­gen zu eng. Trotz­dem ver­such­te er, ih­ren Blick un­ge­rührt zu er­wi­dern.
    „Ich habe auf der Prä­fek­tur an­ge­ru­fen“, fauch­te eine Stim­me. Es war der grau­me­lier­te Feu­er­wehr­mann, der noch erzürn­ter klang als zu­vor: „Sie sind kei­nes­wegs mit die­sem Fall be­traut, Com­mis­saire Fron­zac, und eine Dr. Wolf kennt man dort auch nicht. Was zum Teu­fel wol­len Sie also hier?“
    Mafro wand­te dem Mann sei­ne Auf­merk­sam­keit zu. Ver­dammt, ge­nau so

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