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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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bes­ser ge­sagt: Sie war es. Sie hat mich vor drei Wo­chen ver­las­sen.“
    Was er ihr nicht ver­riet, war der Grund für Zoës Ent­schei­dung Schluss zu ma­chen: Sie hat­te sich das Elend nicht mehr län­ger an­schau­en wol­len. Ei­gent­lich hat­te Zoë ihn in­ner­lich be­reits viel früher ver­las­sen, im Herbst des ver­gan­ge­nen Jah­res, zu der Zeit, als das Schwei­gen im­mer als Gast mit ih­nen am Tisch in der Wohn­kü­che ge­ses­sen hat­te. Sie brau­che drin­gend mal eine Aus­zeit, hat­te sie da­mals ge­sagt und sich dann mit ei­nem an­de­ren Mann ver­gnügt, was sie ihm später ge­stan­den hat­te, als sie merk­te, dass Mafro ihr doch viel be­deu­te­te. Früher, vor der Sa­che mit Kyl, wäre es für ihn un­vors­tell­bar ge­we­sen, es nach so ei­nem Ge­ständ­nis noch ein­mal mit ihr zu pro­bie­ren. Ein Kuss ei­nes an­de­ren Man­nes hät­te ge­nügt, sich von sei­ner Freun­din zu tren­nen, aber er hat­te sich da­mals, als sie ihm kurz vor Weih­nach­ten, also vor et­was über ei­nem Jahr, rei­nen Wein ein­ge­schenkt hat­te, ge­fragt, ob Sex, also eine rein kör­per­li­che Sa­che mit ei­nem an­de­ren Mann, es wert sei, die große Lie­be aufs Spiel zu set­zen. Schließ­lich hat­te er sich da­für ent­schie­den, sich und Zoë eine zwei­te Chan­ce zu ge­ben.
    „Wir hat­ten im Herbst, Win­ter letzten Jah­res eine ziem­li­che Kri­se“, nahm Mafro den Fa­den wie­der auf. „Da­nach ver­such­ten wir, die Sa­che zu klären und uns über al­les aus­spre­chen, Sie wis­sen schon, Erd­beer­tee­ge­spräche und so, aber wir ha­ben bei­de ziem­lich schnell be­merkt, dass das im Grun­de ein hoff­nungs­lo­ses Un­ter­fan­gen war. Der Bruch war nicht zu kit­ten, auch wenn wir es fast ein Jahr pro­biert ha­ben, und aus schein­ba­ren Klei­nig­kei­ten ent­wickel­ten sich große Pro­ble­me. Wir fin­gen an, an­ein­an­der vor­bei zu le­ben.“
    „Ich verste­he, was Sie mei­nen“, sag­te sei­ne ge­heim­nis­vol­le Be­su­che­rin und nahm mit ei­ner ih­rer ele­gant flie­ßen­den Be­we­gun­gen wie­der in dem Ses­sel ihm ge­gen­über Platz. „Ir­gend­wann ist man dann au­ßer­stan­de, die Wün­sche und Be­dürf­nis­se des Part­ners zu ach­ten, weil man sie gar nicht mehr zu er­ken­nen ver­mag.“
    Mafro starr­te sie mit of­fe­nem Mund durch die Schwa­den blau­en Zi­ga­ret­ten­duns­tes an. Ge­nau so war es ge­we­sen. Er fin­ger­te eine Gau­loi­se aus sei­ner ei­ge­nen Schach­tel. Er war noch mit Anzün­den be­schäf­tigt – sein Ein­weg­feu­er­zeug lag wie schein­bar alle, die er be­saß, in den letzten Zü­gen – da stell­te sie eine Fra­ge, die ihn kom­plett aus der Bahn warf.
    „Lie­ben Sie sie noch?“
    Zu sei­ner ei­ge­nen Über­ra­schung hör­te er sich sa­gen: „Sehr: Je­den Tag ren­ne ich den Er­in­ne­run­gen aus ver­gan­ge­nen, schö­nen Zei­ten hin­ter­her, ohne sie wie­der auf­le­ben las­sen zu kön­nen.“ Mafro nahm einen tie­fen Zug und schüt­tel­te trau­rig den Kopf. Dann fuhr er fort: „Ich kann sie ein­fach nicht los­las­sen. Ich hof­fe trotz al­lem im­mer noch, dass sie ir­gend­wann den ers­ten Schritt auf mich zu­ge­hen wird, und al­les wird wie­der gut.“
    „Warum soll­te sie das tun?“, frag­te die Frem­de nüch­tern.
    „Hören Sie mal“, fuhr Mafro auf, „schließ­lich hat sie mich be­tro­gen und nicht um­ge­kehrt …“ Schei­ße. Das hat­te er nicht sa­gen wol­len.
    „Aber das war nicht der Grund, warum sie Sie ver­ließ, oder?“, hak­te die Frem­de nach. „Es ging nicht um einen un­ver­ar­bei­te­ten Vor­fall von Un­treue.“
    ‚Un­ver­ar­bei­te­ter Vor­fall von Un­treue. In­ter­essan­te For­mu­lie­rung‘, dach­te Mafro. Laut sag­te er:
    „Sie ha­ben recht. Sie … sie ging, weil sie es nicht mehr aus­hielt mit mir. Mein ... mein Le­ben ist da­mals ziem­lich aus den Fu­gen ge­ra­ten. Ist es im­mer noch. Aus den Fu­gen, mei­ne ich.“ Dann, trot­zig: „Seit­her sau­fe ich … und Sie se­hen ja selbst, wie es hier aus­sieht.“
    „Ja“, ant­wor­te­te sie und schi­en selt­sa­mer­wei­se amü­siert. „Ich lebe hier in Pa­ris bei ei­ner gu­ten Be­kann­ten, ei­ner Kol­le­gin. Das nächs­te Mal tref­fen wir uns dort.“ Eine Kunst­pau­se. Dann: „In Ih­rer

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