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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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„Sin­gle“ aus­ge­ge­ben. Warum auch nicht? Der Sta­tus „In ei­ner Be­zie­hung“ hät­te die Chan­cen auf einen aus­sichts­rei­chen und an­re­gen­den Flirt stark ge­min­dert
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    Sie er­in­nert sich: Sei­ne ers­te Nach­richt in ih­rem Pos­tein­gang. Nicht ge­ra­de viel­ver­spre­chend, das Üb­li­che „Hi, wie geht’s?“, und ei­ni­ge nichts­sa­gen­de Wor­te. Ge­zeich­net: Vin­ce Vega. Aber die Schrei­be des Man­nes im Chat fes­selt sie, und so ant­wor­tet sie, und hin­ter den Flos­keln kommt ein in­tel­li­gen­ter, sen­si­bler, ge­fühl­vol­ler Mann zum Vor­schein, der sie stär­ker in sei­nen Bann zieht, als ihr lieb ist. Schon bald ist es so­weit: die Fra­ge nach ei­nem rea­len Tref­fen. Das lehnt sie zu­nächst ab. Doch nach ei­ni­ger Zeit hat er ihr Ver­trau­en und sie sei­nem Drän­gen nichts mehr ent­ge­gen­zu­set­zen. Mit Théo ist sie seit fast sechs Jah­ren li­iert, sie ist Kran­ken­schwes­ter im Hôtel-Dieu am Par­vis Notre Dame, hat eine bes­te Freun­din und seit sie den­ken kann die im­mer glei­chen Hob­bies – Shop­pen und Sei­fen­opern im Nach­mit­tags­pro­gramm, wenn sie ge­ra­de kei­nen Dienst hat. Ein bis­schen Ab­wechs­lung zwi­schen­durch kann da nicht scha­den
.
    Dann die Er­in­ne­rung an die Ent­täu­schung: Das­sel­be Café. Sie war­tet seit zwan­zig Mi­nu­ten, aber Vin­cent kommt nicht. Sie ist ver­wirrt ... er hat­te doch auf das Tref­fen be­stan­den! Ent­we­der ist er ein Fake, oder sie muss sich Sor­gen ma­chen, dass ihre weib­li­chen Rei­ze mit ein­und­dreißig Jah­ren nach­las­sen. Nach ei­ner Drei­vier­tel­stun­de und ei­ni­gen Mar­ti­ni be­schließt sie zu ge­hen, doch als sie die Be­die­nung um die Rech­nung bit­tet, setzt sich ein Mann zu ihr. Sie hat nicht vor, sich mit ihm zu un­ter­hal­ten. Man hat sie ver­setzt, das ers­te Mal in ih­rem Le­ben, sie ist schwer ge­kränkt. Au­ßer­dem ist der Typ lan­ge nicht so an­spre­chend wie Vin­cent. Nicht häss­lich, aber auch kei­ne Schön­heit, mit sei­nem et­was zu lan­gen Haar und der zu großen Nase, aber sie muss zu­ge­ben, dass er ein ziem­lich fre­ches Lächeln hat, als er ihr of­fen­bart, dass er sie be­reits eine Wei­le be­ob­ach­te und es ihm leid tut, dass ihre Ver­ab­re­dung nicht er­schie­nen ist. An­fäng­lich will sie sich dar­über em­pören, aber die Wor­te des Man­nes schmei­cheln ihr, trös­ten sie über Vin­cents Ver­rat hin­weg. Er stellt sich als Ga­bri­el vor und ver­wickelt sie in ein Ge­spräch, sagt ihr ir­gend­wann, wie schön er sie fin­det. Was soll’s, sie hat nichts zu ver­lie­ren, Vin­cent hat sie ver­setzt, und Kom­pli­men­te ha­ben dem Selbst­be­wusst­sein noch nie ge­scha­det. Es wird ein lus­ti­ger Abend, sie la­chen viel und re­den über Gott und die Welt
.
    Sze­nen­wech­sel: Auf der Straße, bei Nacht. Als das Café schließt, be­glei­tet Ga­bri­el sie zum Auto. Er öff­net es mit ih­rem Schlüs­sel und hält ga­lant die Tür auf, so dass sie be­quem eins­tei­gen kann. Das selt­sa­me Schwin­del­ge­fühl hat sie be­reits, als sie das Café ver­lässt, aber sie schiebt es auf den Al­ko­hol und die fri­sche Luft. Doch als sie sich setzt, be­ginnt sich die Welt um sie zu dre­hen. Als die Au­to­tür zu­fällt, ist sie nicht mehr Her­rin ih­rer Sin­ne, und dass Ga­bri­el plötz­lich ne­ben ihr sitzt, re­gis­triert sie mit Ent­set­zen. Ihre Ge­dan­ken schla­gen Pur­zel­bäu­me, glei­ten wirr ab. In Pa­nik greift sie in ihre Ta­sche, nach dem Han­dy, da trifft sie ein har­ter Schlag ... schon wie­der ein har­ter Schlag? ... war da nicht ge­ra­de eben .... ins Ge­sicht, und al­les um sie her­um wird schwarz
...
    Nun liegt sie hier. Hilf­los, ge­fes­selt, vol­ler Schmerz und Blut, in aus­sicht­lo­ser Lage, aber sie will le­ben. Sie darf nicht auf­ge­ben, muss ver­su­chen, stra­te­gisch zu den­ken, eine ih­rer Stär­ken, die ihr oft zum Vor­teil ge­reicht hat. Sie muss ihre Lage rich­tig ein­schät­zen, sich be­wusst ma­chen, in wel­chem Zu­stand sie ist, wo sie sich be­fin­det und wie sie auch nur die ge­rings­te Chan­ce ge­gen­über ih­rem Pei­ni­ger aus­nut­zen kann.
    Müh­sam hebt sie den Kopf und be­ginnt, mit ver­quol­le­nen Au­gen ih­ren Ker­ker zu er­kun­den. Es ist noch im­mer

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