Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)
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23.12.2010
Préfecture de Police
Rue de la Cité, Paris
Geza hatte natürlich ausgerechnet an diesem Morgen den Wecker einfach ausgedrückt, prompt verschlafen und danach noch mit den Tücken des Pariser Innenstadtverkehrs gekämpft.
Nun hastete sie mit trockenem Mund die Treppe zur Préfecture hinauf. Im ersten Obergeschoss erwartete sie ein langer Korridor, am Ende eine T-Kreuzung. Sie bog rechts ab zum Besprechungsraum der Mordkommission.
„Sie kommen zu spät, Madame.“
Gezas Blick suchte den Sprecher. Auf einem der Besucherstühle im Gang saß ein Mann Ende dreißig, wahrscheinlich marokkanischer oder tunesischer Abstammung, mit raspelkurz geschnittenem, dichtem schwarzen Haar, das seinen Kopf wie eine eng anliegende Kappe umgab, milchkaffeefarbenem Teint, Augen von einer undefinierbaren, für seine ethnische Abstammung eindeutig zu hellen Farbe und einem langen, schmalen, charaktervollen Gesicht.
„Wir dachten schon, unser berühmter Gast aus Deutschland kommt nicht. Mein Name ist übrigens Larbi, Khalil Larbi. Ich freue mich, dass Sie uns hier unterstützen, Frau Wolf.“
Hier, das war eine Sonderkommission, die René Bavarois einige Jahre zuvor ins Leben gerufen hatte. Die Division Speciale des Crimes de Série, kurz DSCS. Sie jagten Serienvergewaltiger. Serienmörder. Einmal, so hatte Geza den ihr von Bavarois im Vorfeld ihrer Reise zugemailten Unterlagen entnommen, hatten sie sogar erfolgreich im Fall eines Serienentführers ermittelt.
„Was ist Ihr Geheimnis?“, fragte Larbi, der ihr voran auf die Tür des Besprechungsraums zuging. Offenbar hatte Bavarois ihn als Empfangskomitee auf dem Gang postiert.
Geza blieb stehen und sah ihn perplex an. Warum fragte er sie das?
„Bitte?“, fragte sie.
„Nur so ein Spruch“, grinste Larbi entwaffnend. „Wir Berber“, er betonte das außergewöhnliche Wort auf selbstironische Art und Weise, „haben ein Sprichwort, das besagt, jeder Mensch habe ein Geheimnis. Aber keine Sorge, ich bohre nicht nach – ich würde Ihnen meines ja auch nicht verraten.“ Er lachte leise vor sich hin.
Geza zückte ihr silbernes Visitenkartenetui und drückte ihm eine ihrer Geschäftskarten in die Hand.
„Hier – da steht alles drauf, was Sie über mich wissen müssen ... und was Sie je erfahren werden, Herr Kollege.“
Er verstaute die Karte, ohne sie eines Blickes zu würdigen, in der Brusttasche seines Hemdes. Dann wandte er sich ohne ein weiteres Wort ab.
Geza schaute seinen Rücken an. Natürlich hatte sie ein Geheimnis – aber dieser schlaksige französische Bulle war wirklich so ungefähr der letzte Mensch auf der Welt, mit dem sie es zu teilen beabsichtigte. „Ich glaube nicht an Sprichwörter“, sagte sie mit leichter Verzögerung und fand selbst, dass das ziemlich lahm klang.
Er drehte sich wieder zu ihr um und zog eine Augenbraue hoch – warum schien das in letzter Zeit wirklich jeder außer ihr zu können?
„Tatsächlich nicht?“, fragte er.
„Nein, tatsächlich nicht“, bekräftigte Geza. Der Typ war ihr auf Anhieb unsympathisch. „Männliches chauvinistisches Bullenschwein“, dachte sie unwillkürlich.
Außerdem hasste sie Männer, die ganz genau wussten, wie gut sie aussahen und das ihre Umwelt auch spüren ließen.
„Nun, lassen Sie mich Ihnen das Team vorstellen, Madame Wolf“, wechselte Larbi geschmeidig das Thema. „Um ehrlich zu sein, ich habe Sie vorhin angelogen. In Wirklichkeit finde ich, wir brauchen keine Hilfe, schon gar nicht aus Deutschland und erst recht keine
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