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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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saß sie während der Bran­des und ers­tick­te qual­voll.“ Eine er­neu­te Pau­se. „Der Kerl hat­te sie da hin­ein ge­sperrt und das Ding von au­ßen mit ei­nem bil­li­gen, han­dels­üb­li­chen Vor­hän­ge­schloss aus dem Baumarkt ge­si­chert. Da die ge­such­te Frau nir­gends in der Woh­nung zu fin­den und der Schrank als ein­zi­ger ver­schlos­sen war, ha­ben die Feu­er­wehr­leu­te das Schloss mit der Axt auf­ge­schla­gen und so un­ser Op­fer ge­fun­den und ge­bor­gen.“ Er ent­nahm dem Ak­ten­deckel ein Foto der ver­kohl­ten, ein­ge­schla­ge­nen Woh­nungs­tür und hef­te­te es an die Pinn­wand. Dann fisch­te er aus der Jacken­ta­sche einen Be­weis­si­che­rungs­beu­tel und warf ihn auf den Tisch: Er ent­hielt das bil­li­ge, von der Feu­er­wehr zer­schla­ge­ne Vor­hän­ge­schloss.
    Geza wur­de flau im Ma­gen, als sie an die letzten Mi­nu­ten in Mi­chel­le Tour­ren­des Le­ben dach­te.
    Ein­ge­schlos­sen.
    Zum Ster­ben weg­ge­sperrt.
    Chan­cen­los.
    Eine schlim­me Ah­nung in ihr wur­de zur Ge­wiss­heit. Sie such­te Ba­varois’ Blick und las dar­in nur fins­te­re Ent­schlos­sen­heit.
    Mit krat­zi­ger Stim­me sag­te sie: „Sie hat­ten ziem­lich si­cher recht, Mon­sieur Ba­varois. Auch wenn der Ein­wand aus der La­ge­be­spre­chung, dass er den Mo­dus Ope­ran­di wech­selt, nicht von der Hand zu wei­sen ist: Wir ha­ben es hier mit ei­nem Se­ri­en­mör­der zu tun.“
    In die drücken­de Stil­le hin­ein sag­te Kha­lil Lar­bi:
    „Ver­dammt.“

    Nach die­ser Ent­hül­lung brauch­ten sie alle eine Pau­se. In klei­nen Grüpp­chen stan­den die Er­mitt­ler am Kaf­fee­au­to­ma­ten auf dem Flur, die Stim­mung war ge­drückt; die Wöl­fin be­füll­te den Was­ser­ko­cher, um sich einen Tee auf­zu­brühen. Ba­varois trat stirn­run­zelnd zu ihr.
    „Sind Sie ganz si­cher, Dok­tor Wolf?“
    Sie nick­te.
    „Die Me­di­en wer­den sich dar­auf stür­zen wie die Aas­gei­er.“ Der Com­man­dant de Po­li­ce lehn­te sich mit der Hüf­te an die Ar­beits­plat­te der klei­nen Kü­chen­zei­le und späh­te durch das Fens­ter­chen zum grau­en Fe­bruar­him­mel hin­auf. Es reg­ne­te schon wie­der. „Wa­ren wel­che drau­ßen im Bois, als Sie am Tat­ort wa­ren?“
    „So schnell sind nicht ein­mal franzö­si­sche Jour­na­lis­ten, neh­me ich mal an. Wol­len wir wei­ter­ma­chen?“
    „Trin­ken Sie erst mal in Ruhe Ih­ren Tee.“
    Geza nick­te, goss das ko­chen­de Was­ser über den Beu­tel Earl Grey und zog sich mit der Tas­se wie­der an ih­ren Platz im Be­spre­chungs­raum zu­rück. Sie zog ihr No­tiz­buch her­an und blät­ter­te nach­denk­lich in ih­ren Auf­zeich­nun­gen. Nach und nach ka­men die an­de­ren her­ein und setzten sich. Ba­varois wand­te sich an Fron­zac.
    „Ma­xi­me, wer ist die Tote?“
    „Sie heißt Léa Gerzon.“
    Geza un­ter­strich den Na­men in ih­rem Mo­le­skin.
    „Was wis­sen wir über sie?“, hak­te Ba­varois nach.
    „Das Op­fer war Kin­der­kran­ken­schwes­ter am Hôpi­tal Necker. Hier in Pa­ris. Sie wäre heu­te 38 Jah­re alt. Wur­de An­fang Juli letzten Jah­res von ih­rem Mann ver­misst ge­mel­det. Sieht so aus, als habe eine halb­her­zi­ge Su­che statt­ge­fun­den, aber dann … ver­lief die Sa­che wohl im San­de.“
    „Ihr habt ge­sagt, sie wur­de er­hängt auf­ge­fun­den – warum sind wir so si­cher, dass es kein Selbst­mord war?“, misch­te sich der Ber­ber ein.
    „Die we­nigs­ten Selbst­mör­der bin­den sich vor der Tat selbst die Hän­de so fest auf dem Rücken zu­sam­men, dass die Blut­zir­ku­la­ti­on fast au­gen­blick­lich zum Still­stand kommt“, ant­wor­te­te Fron­zac. Die letzten Zei­len hat­te er aus ei­nem schma­len Hef­ter vor­ge­le­sen, in dem ihm der kahl­köp­fi­ge Pa­tho­lo­ge, der am Tat­ort ge­we­sen war, vor der Sit­zung ers­te Er­kennt­nis­se zu­ge­s­teckt hat­te. „Nein, Er­hän­gen war die To­des­ur­sa­che – man hat sie fach­kun­dig stran­gu­liert. Mehr konn­te Ra­phaël auf­grund des Zu­stan­des der Lei­che nicht sa­gen, aber er geht nicht da­von aus, dass er bei der Ob­duk­ti­on noch wei­te­re schwer­wie­gen­de Ver­let­zun­gen fin­den wird.“
    „Was mei­nen Sie mit‚ ‚die Sa­che ver­lief im San­de‘?“,

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