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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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ha­ben Sie sich dar­auf be­schränkt, Ma­da­me Wolf Be­scheid zu ge­ben und an­schlie­ßend selbst zum Tat­ort zu ra­sen, statt die er­prob­ten Dienst­we­ge zu ge­hen.“ Ba­varois ließ die­se Feststel­lung be­droh­lich im Raum schwe­ben und sich selbst schwer auf einen Stuhl fal­len.
    Geza hielt die Luft an und rech­ne­te je­den Au­gen­blick mit ei­ner Ex­plo­si­on. Doch Ba­varois sag­te nur: „Kha­lil, was wis­sen wir über das Op­fer und an­de­re Be­trof­fe­ne?“ Er klang wie je­mand, der sich völ­lig ver­aus­gabt hat­te und nun spar­sam mit sei­ner Luft sein muss­te.
    „Im Haus be­fan­den sich zum Zeit­punkt des Bran­des noch zwei äl­te­re Män­ner, die im Erd­ge­schoss zu­sam­men in ei­ner Art Se­nio­ren-WG le­ben. Die Feu­er­wehr konn­te bei­de un­ver­sehrt ins Freie ret­ten. Die bei­den wer­den le­dig­lich mit dem Lösch­was­ser­scha­den in ih­rer Woh­nung zu kämp­fen ha­ben“, be­rich­te­te der Ber­ber. Ba­varois nick­te.
    „Wir hat­ten in­so­fern Glück, als das Haus Ende des Jah­res ab­ge­ris­sen wer­den wird und die meis­ten Woh­nun­gen be­reits leerste­hen“, fuhr Kha­lil Lar­bi fort. „Des­we­gen dach­te ich auch im ers­ten Mo­ment an hei­ße Sa­nie­rung, als ich von der Sa­che hör­te.“ Als er Gez­as fra­gen­den Blick sah, er­klär­te er: „Man­che Grund­stücks­ei­gen­tü­mer, die neu bau­en wol­len, fackeln die al­ten Ge­bäu­de ganz ein­fach ab, um sich so die Ab­riss­kos­ten zu spa­ren.“
    „Wer wür­de denn ein Haus anzün­den, in dem sich drei Men­schen be­fin­den, nur um Geld zu spa­ren?“, frag­te Geza ent­rüs­tet. Der Ber­ber be­dach­te sie mit ei­nem mit­lei­di­gen Blick.
    „Kon­zen­trie­ren wir uns auf das Op­fer“, warf Ba­varois ein. „Die Feu­er­wehr hat näm­lich nur zwei der In­sas­sen le­bend her­aus­ge­holt.“
    „Rich­tig“, nahm Kha­lil Lar­bi den Fa­den auf. „Un­ser Op­fer von vor­ges­tern Nacht – das drit­te Op­fer des Bi­bel­mör­ders, wenn ich rich­tig ge­zählt habe – hieß Mi­chel­le Tour­ren­de, wohn­haft im be­sag­ten Ge­bäu­de, neun­und­zwan­zig Jah­re alt, Flug­be­glei­te­rin bei der Air Fran­ce. Ich habe hier die vor­läu­fi­gen Be­rich­te aus der Ge­richts­me­di­zin und des Brand­sach­ver­stän­di­gen der Po­li­ce Ju­di­ciaire.“ Er trom­mel­te mit den Fin­gern auf einen ab­ge­grif­fe­nen, blau­grau­en Ak­ten­deckel. „Sie war be­reits tot, als die Feu­er­wehr die Tür zu ih­rer Woh­nung im ers­ten Ober­ge­schoss des Hau­ses auf­brach. Das war üb­ri­gens nicht schwer, da es sich um eine alte Holz­tür han­del­te, durch die sich das Feu­er be­reits weit­ge­hend hin­durch ge­fres­sen hat­te.“
    „Was war die To­des­ur­sa­che?“, warf Geza ein.
    „Laut Be­richt un­se­res Pa­tho­lo­gen war ihr ge­sam­ter Kör­per mit Brand­wun­den und -bla­sen be­deckt“, ant­wor­te­te Lar­bi und warf ihr einen schwer zu deu­ten­den Blick zu. „In der Woh­nung herrsch­te eine un­glaub­li­che Hit­ze. Die Brand­wun­den hät­ten sie zwar schwer ents­tellt, aber al­ler Wahr­schein­lich­keit nicht aus­ge­reicht, um sie zu töten. Nein, ge­stor­ben ist sie am Rauch. In der Mehr­heit al­ler Ge­bäu­de­brän­de ist die To­des­ur­sa­che nicht die un­mit­tel­ba­re Flam­men­ein­wir­kung, son­dern eine Rauch­ver­gif­tung durch die bei dem Brand entste­hen­den Gase.“
    „Dar­an habe ich gar nicht ge­dacht. Geht das denn so schnell, dass sie es nicht mehr ge­schafft hat, die Woh­nung zu ver­las­sen?“, frag­te Geza
    „Ge­nau“, sprang Ba­varois ihr bei. „Warum ist sie nicht ab­ge­hau­en?“
    „Weil er dort bei ihr war“, sag­te Fron­zac dumpf, „und sie dar­an ge­hin­dert hat.“
    „Knapp da­ne­ben ist auch vor­bei“, ent­geg­ne­te der Ber­ber. „Der Grund, warum sie die Woh­nung nicht ver­las­sen hat, ist sehr ein­fach. In ih­rer Die­le stand ein al­ter Me­tall­spind, wie man ihn in den Um­klei­de­ka­bi­nen vie­ler Fit­ness-Stu­di­os fin­det, oder beim Mi­li­tär. Of­fen­bar fand Ma­de­moi­sel­le Tour­ren­de es chic, ihn als Gar­de­ro­ben­schrank zu ver­wen­den.“ Er mach­te eine Kunst­pau­se. „Er ist etwa einen Me­ter acht­zig hoch, acht­zig tief und sech­zig breit. Dar­in

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