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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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ge­hen, und dann bin ich halt rü­ber in un­se­re Zen­tra­le. Na ja, und es war nichts los die gan­ze Nacht, und wir ha­ben bis­schen Kar­ten ge­spielt, und dar­über hab ich ihn dann ganz ver­ges­sen. Erst viel später, ich zog ge­ra­de mei­ne Jacke an und woll­te heim­ge­hen, weil mei­ne Schicht vor­bei war, tauch­te er auf und sag­te, sein Ver­dacht habe sich be­stätigt. In dem Con­tai­ner lie­ge eine Lei­che, und ich sol­le drin­gend sei­ne Kol­le­gen ver­stän­di­gen. Er selbst woll­te gleich aufs Re­vier, wo er et­was über­prü­fen muss­te, hat er ge­sagt – und schon war er wie­der weg.“
    Geza nahm einen Hauch bil­li­gen Schnap­ses, wahr­schein­lich Wod­kas, in sei­nem Atem wahr und hat­te kei­ner­lei Zwei­fel dar­an, dass das Kar­ten­spiel eher al­ko­ho­li­siert ab­ge­lau­fen war und dass wahr­schein­lich auch eine Her­de Ele­fan­ten auf ei­ner der zahl­rei­chen um­lie­gen­den Ra­sen­flächen Se­nio­ren­gym­nas­tik hät­te ma­chen kön­nen, ohne dass es Mon­sieur Ra­be­lais und sei­nen Kol­le­gen auf­ge­fal­len wäre.
    Laut sag­te sie: „Ist Ih­nen dar­an nichts selt­sam vor­ge­kom­men? Ich mei­ne, ha­ben Sie sich gar nicht ge­fragt, was er in der gan­zen Zwi­schen­zeit in dem Con­tai­ner ge­trie­ben hat?“
    Ra­be­lais senk­te den Kopf. „Nein … ir­gend­wie nicht.“
    „Ich verste­he. Wie sah der Mann denn aus?“
    „Hm?“, mach­te Ra­be­lais.
    „Wie der an­geb­li­che Po­li­zist aus­sah, dem Sie die Schran­ke ge­öff­net ha­ben“, wie­der­hol­te Com­mis­saire Un­ge­rer ge­rei­zt.
    „Ach so … ja … ei­gent­lich ganz nor­mal, ir­gend­wie.“
    „Geht’s ein bis­schen ge­nau­er?“, knurr­te Un­ge­rer.
    „Wie mei­nen Sie das?“
    „Wie groß war er denn?“, schal­te­te die Wöl­fin sich aber­mals be­güti­gend ein.
    „Etwa … et­was so groß wie Sie.“ Ra­be­lais deu­te­te auf Un­ge­rer.
    „Dünn? Dick? Nor­mal ge­baut?“, frag­te Mafro.
    „Eher schlank … glau­be ich“, sag­te der Wach­mann. „Und …“
    „Ja?“
    „Er hat­te eine ziem­lich große Nase, und sein Haar, das fand ich ir­gend­wie ein bis­schen zu lang, und er hat­te es so nach hin­ten weg­ge­schmiert, Sie wis­sen schon …“
    „Sie mei­nen, mit Gel oder Po­ma­de“, nick­te Geza.
    „Ja … ja ge­nau.“ Ra­be­lais trat un­ru­hig von ei­nem Fuß auf den an­de­ren; es war ihm deut­lich an­zu­se­hen, dass er sei­ne Zeit als Mit­tel­punkt des all­ge­mei­nen In­ter­es­ses al­les an­de­re als ge­noss.
    „Wie alt?“
    „Also nicht mehr jung … viel­leicht wie Sie, Com­mis­saire …“, sag­te Ra­be­lais mit Blick auf Mafro.
    „Ich den­ke, das reicht fürs Ers­te, Mon­sieur Ra­be­lais“, schal­te­te sich Bal­les­ter zum ers­ten Mal in die Be­fra­gung ein. „Ge­hen Sie nach Hau­se. Schla­fen Sie sich aus. Wir ha­ben ja Ihre Per­so­na­li­en.“ Er zück­te eine le­der­ne Brief­ta­sche und ent­nahm ihr eine Vi­si­ten­kar­te, die er dem Si­cher­heits­mann gab. „Hier. Neh­men Sie. Da ist mei­ne Te­le­fon­num­mer drauf, für den Fall, dass Ih­nen noch et­was Sach­dien­li­ches ein­fällt.“
    „Warum ist das al­les so wich­tig?“, frag­te der Wach­mann.
    „Weil Sie wahr­schein­lich kei­nem Po­li­zis­ten, son­dern ei­nem Kil­ler den Zu­tritt zum Ge­län­de er­mög­licht ha­ben“, ant­wor­te­te Mafro rup­pig. „Und er hat im Con­tai­ner kei­ne Lei­che ge­fun­den, son­dern dort in al­ler Ruhe, lang­sam und genüss­lich je­man­den um­ge­bracht. Während Sie Kar­ten ge­spielt und sich Schnaps hin­ter die Bin­de ge­kippt ha­ben.“
    Ra­be­lais schau­te ver­un­si­chert drein, nahm aber schließ­lich die Kar­te, die ihm Bal­les­ter im­mer noch hin­hielt und schlurf­te da­von. Mehr­fach sah er zu den vier Er­mitt­lern zu­rück; fast schi­en es, als rech­ne er da­mit, dass sie es sich im letzten Au­gen­blick noch ein­mal an­ders über­leg­ten und ihn zu­rück be­or­der­ten.
    „Das war un­nötig grob, Herr Kol­le­ge“, ta­del­te Geza.
    „Ach, ist doch wahr“, murr­te Mafro. „Der Kerl lässt einen Mör­der hier rein und geht dann wie­der sau­fen, und hin­ter­her wagt er es, uns mit ei­ner Per­so­nen­be­schrei­bung ab­zuspei­sen, die auf ein Drit­tel al­ler

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