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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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läs­ter­li­che Zur­schaus­tel­lung der Wehr­lo­sig­keit des To­des.
    „Stahl­nä­gel, mit ei­nem Druck­luft­nag­ler durch Hän­de und Füße ge­jagt“, sag­te die Stim­me Ra­pha­el Zachs dicht an ih­rem Ohr und riss Geza da­mit aus ih­ren Ge­dan­ken.
    „Wie bit­te?“, frag­te sie ir­ri­tiert.
    „Man ver­wen­det die Din­ger gern zum Ver­scha­len und ähn­li­chen Auf­ga­ben in der In­dus­trie“, er­klär­te der Pa­tho­lo­ge und kau­er­te sich dicht vor das Op­fer, um es ge­nau­er in Au­gen­schein zu neh­men. „Muss höl­lisch weh­ge­tan ha­ben.“
    „Das war dem Täter of­fen­sicht­lich egal“, ver­setzte Geza trocken. „Hier ging es ja au­gen­schein­lich ge­ra­de um das Zu­fü­gung schmer­zen­der Wun­den ... um Fol­ter.“
    Der Glatz­kopf igno­rier­te ih­ren Ein­wurf und beug­te sich noch näher an die Lei­che. Dann er­hob er sich und näher­te sich dem rech­ten Fuß, bis er fast mit der Nase ge­gen da­ge­gen stieß, und mur­mel­te: „Fas­zi­nie­rend ...“
    „Was kön­nen Sie mir so auf An­hieb sa­gen, Dok­tor Zach?“, ver­such­te Geza er­neut, eine fach­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on in Gang zu brin­gen. „Was fällt Ih­nen dazu ein, was Sie hier se­hen – und brin­gen Sie es mit un­se­rem Se­ri­en­mör­der in Ver­bin­dung?“
    „Mög­lich“, ant­wor­te­te er geis­tes­ab­we­send. „Die­se Wund­ma­le ... man muss un­will­kür­lich an eine An­spie­lung auf die Kreu­zi­gung Jesu oder der christ­li­chen Mär­ty­rer den­ken, auch wenn in den all­ge­mein üb­li­che Dars­tel­lung die Füße der Ge­mar­ter­ten mit ei­nem ge­mein­sa­men Na­gel durch­bohrt sind ...“
    „Wor­an ist er denn ge­stor­ben?“, frag­te Geza.
    „Wo­her soll ich denn das wis­sen, ohne ihn auf dem Tisch ge­habt zu ha­ben?“, lau­te­te die fast hei­ter klin­gen­de Ant­wort. „An den Schnitt­wun­den je­den­falls nicht. Das hat zwar si­cher eben­falls weh­ge­tan wie die Höl­le und, wie man sieht, auch ganz schön ge­blu­tet, aber sie wa­ren nicht die To­des­ur­sa­che. Nicht ein­mal an­nähernd tief ge­nug. Ich ver­mu­te mal, der Mann ist an ei­nem Apo­plex ge­stor­ben.
    „Bit­te?“
    „Hirn­schlag – das Plat­zen von Blut­ge­fäßen im Kopf. Das Op­fer hing ja dem Kopf nach un­ten. Der Kopf schwillt in die­ser Lage sehr schnell an, weil das Blut in den Kopf strömt. Be­son­ders in den Au­gen tritt ein sehr schmerz­haf­ter Druck auf. Die­se Be­hand­lung wird in Chi­na gern als Fol­ter­me­tho­de ver­wen­det, al­ler­dings stel­len die Fol­te­rer da­bei häu­fig noch hei­ße Elek­tro­koch­plat­ten ge­nau un­ter den Kopf des Op­fers, um sein Leid noch zu er­höhen.“
    Geza schluck­te. „Wur­de ver­wen­det, mei­nen Sie si­cher?“
    Zum ers­ten Mal sah er sie di­rekt an. „Ich mein­te ge­nau, was ich ge­sagt habe. Elek­tro­koch­plat­ten sind, wie Sie si­cher wis­sen, ein Se­gen der Neu­zeit – und vom Dis­si­den­ten­tum in Chi­na kann ich nur drin­gend ab­ra­ten, auch wenn die­se Un­menschen mit den olym­pi­schen Spie­len ge­adelt und da­mit der olym­pi­sche Ge­dan­ke in den Schmutz ge­tre­ten wur­de.“
    Dann wand­te er sich, ur­plötz­lich wie­der völ­lig lei­den­schafts­los, er­neut dem an­ge­na­gel­ten Fi­nanz­be­ra­ter zu. „Er könn­te auch ein­fach ers­tickt sein. Das ge­sam­te Ge­wicht des Un­ter­leibs drückt auf das Zwerch­fell und die Lun­ge, das At­men wird quälend schwer und ist ir­gend­wann ein­fach aus Er­schöp­fung nicht mehr mög­lich. Die Wahr­schein­lich­keit, dass das Op­fer früh­zei­tig das Be­wusst­sein ver­liert, ist in sol­chen Fäl­len re­la­tiv hoch. Ich ver­mu­te, sein Pei­ni­ger hat ihn je­des Mal ge­schnit­ten, wenn er weg­zu­kip­pen droh­te. Ach, und eins noch: Die Num­mer mit der Vi­si­ten­kar­te ... das hat der Täter post­hum ge­macht, so wie es aus­sieht. Er hat dem Mann beim Ster­ben zu­ge­se­hen und dann qua­si mit Ih­rer Kar­te sei­nen ma­ka­b­ren Schluss­punkt ge­setzt.“
    „Ja, ich weiß schon, mehr nach der Au­top­sie“, mur­mel­te Geza.
    Ehe ihr Ge­gen­über ant­wor­ten konn­te, er­klang von drau­ßen die Stim­me Tho­mas Bal­les­ters. „Ma­da­me Wolf?“
    „Ent­schul­di­gen Sie mich einen Au­gen­blick“, sag­te

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