Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)
Erschöpfung graue Gesicht.
Geza erhob sich und begann, nachdenklich auf und ab zu gehen, soweit das die geringe Größe ihres Behelfsbüros zuließ.
„Ich bin aber andererseits sicher, dass er sein nächstes Opfer bereits anvisiert hat. Wir müssen umgehend herausfinden, wer er ist und wo er sich aufhält.“
„Schön und gut, aber wie machen wir das?“ Fronzac streckte sich in dem knarzenden, eigentlich ausgemusterten Bürostuhl, der ihr als Besuchersessel diente, und sah sie gespannt an. Sie erkannte, dass er mit seiner Kraft am Ende war. Er war einerseits vollkommen erschöpft, andererseits aber auch aus Angst um Zoë bis an die Halskrause voller nervöser Energie.
„Haben Sie Ihren Computerguru gesehen, diesen Manet?“ Sie hatte an Manets Tür geklopft, als sie vor anderthalb Stunden nach einer viel zu kurzen und viel zu schlaflosen Nacht ins Büro gekommen war, aber da hatte niemand geöffnet. Sie nahm wieder Platz und trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. „Ich habe ihm ein verpixeltes, bis zum Erbrechen digital bearbeitetes Foto geschickt, das ich in Vince Vegas Profil gefunden habe. Ich glaube, der Mistkerl verspottet uns. Wenn der IT-Spezialist das Bild wiederherstellen kann, wissen wir entweder direkt, wie der Mann aussieht, den wir jagen, oder haben zumindest einen Hinweis. Er hat das Bild da nicht ohne Grund hochgeladen.“
„Ich fürchte, er ist jetzt richtig krankgeschrieben.“
„Verdammte ... ah, da kann man nichts machen. Wer außer ihm kann uns denn in dieser Sache sonst noch weiterhelfen?“
„Mailen Sie doch mir das Bild erst mal zu. Ich bin zwar nicht so ein Crack wie Manet, aber ich denke, ich habe zumindest eine reelle Chance, die eigentliche Abbildung sichtbar zu machen.“
Geza schickte die Mail ab. „Dann mal zum zweiten Punkt des heutigen Morgens, der Ihnen nicht gefallen wird.“
Fronzac hob die Brauen. „Ich kann’s mir denken.“ Nun war es an ihm, auf und ab zu gehen. Das Schlimme war, dass er ihren unerfreulichen Gedankengang nachvollziehen konnte. „Sie sind immer noch überzeugt, dass der Facebook-Killer einer von uns ist.“
„Ganz genau“, stimmt Geza zu. „Ich bin sogar relativ sicher, dass wir ihn innerhalb des DSCS selbst finden – und deshalb werden wir uns mit jedem einzelnen Kollegen befassen, der an dem Fall arbeitete oder arbeitet, speziell mit denen, die schon seit den Tagen des Falls Weill, also vor der Ermordung Kyls, dabei sind.“
Fronzac verzog das Gesicht. Es war eine verdammte Zwickmühle: Die genauen Kenntnisse des Täters, was Polizeiarbeit betraf, legten diesen Schluss ebenso nahe, wie die Tatsache, dass er absolut keine Fehler machte. Trotzdem – man konnte doch nicht so einfach die eigenen Kollegen durchleuchten ...
„Sie sind derzeit der Einzige, dem ich traue, Mafro.“ Sie sagte das ganz ruhig und mit offenem Blick, doch er war sich der Tragweite dieser Aussage bewusst.
„Danke“, sagte er einfach. Dann setzte er hinzu: „Bitte – beeilen wir uns. Ich darf gar nicht daran denken, das er Zoë in seiner Gewalt hat.“
„Ich würde mich nur zu gern beeilen, aber wir wissen einfach noch zu wenig.“ Das Fingertrommeln setzte wieder ein. „Ich habe im Übrigen auch nach wie vor die Möglichkeit nicht komplett ausgeschlossen, dass wir es mit mehr als einem Täter zu tun haben. Vielleicht arbeitet hier ein geisteskrankes Duo zusammen. Vielleicht plant der eine die Taten – und der andere ist das öffentliche Aushängeschild, das Sprachrohr.“ Sie hielt einen Augenblick inne und lauschte ihrer eigenen Theorie nach. „Hmmm .... dann müssten aber schon beide sehr bibelfest sein ...“
Die Wölfin schüttelte den Kopf. „Diese Spekulationen führen zu gar nichts. Das Einzige, was hilft, gerade bei ganz offensichtlich
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