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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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dun­kel­grü­nen Plas­tik-Schreib­tisch­un­ter­la­ge mit den Zi­ga­ret­ten­brand­löchern la­gen. „Die­ser Fall ist von vor­ne bis hin­ten ein­fach zum Kot­zen.“
    Fron­zac nick­te und mus­ter­te die deut­sche Psy­cho­lo­gin. Im Ge­gen­satz zu ihm wirk­te sie wie aus dem Ei ge­pellt, aus­ge­ruht und als sei sie schon min­des­tens drei Stun­den pro­duk­tiv am Schreib­tisch zu­gan­ge ge­we­sen. „Gut ge­schla­fen?“, frag­te er, als sie auf­sah.
    Sie nick­te lächelnd. Dann wur­de sie so­fort wie­der ernst und sag­te: „Ich habe ges­tern Abend mit un­se­rem Täter gechat­tet. Auf Fa­ce­book.”
    Fron­zac kniff die Au­gen zu­sam­men. „Sie soll­ten auf­pas­sen“, ent­geg­ne­te er müde. „Der Kerl ruft hier an und ver­langt, Sie zu spre­chen, er hat auf Fa­ce­book mit Ih­nen gechat­tet – er liebt es of­fen­bar, mit Ih­nen zu spie­len.“
    Die Wöl­fin sah Fron­zac fra­gend an, der dem Blick un­ver­wandt stand­hielt.
    „Die­ser Kran­ke liebt per­ver­se Spiel­chen. Er chat­tet mit Ih­nen. Er ver­langt bei sei­ner ers­ten Kon­takt­auf­nah­me Sie ganz per­sön­lich“, sag­te er. „Da­mit bricht er in Ihre Pri­vat­sphä­re ein. Zu­vor hat er eine Freun­din von Ih­nen ge­tötet, mei­ne frühe­re Freun­din hat er ent­führt, und mei­nen bes­ten Freund hat er er­schos­sen. Es muss nicht sein, dass er auch noch eine lie­be Kol­le­gin ins Vi­sier nimmt. Ich wür­de sa­gen, Sie sind in größter Ge­fahr, Frau Kol­le­gin.“
    „Ich verste­he, was Sie mei­nen“, war Gez­as knap­pe Ant­wort. In­ner­lich amü­sier­te es sie, wie sie und Fron­zac in die­sem Ge­spräch die Rol­len ge­tauscht zu ha­ben schie­nen. Es wirk­te fast so, als sei er der Psy­cho­lo­ge und sie die er­mit­teln­de Be­am­tin. In ge­wis­ser Hin­sicht war das ja auch gar nicht so falsch, im­mer­hin hat­te sie in Ei­gen­re­gie mit dem Täter Kon­takt auf­ge­nom­men und ihm auf den Zahn ge­fühlt. Fron­zac schi­en je­den­falls et­was dar­an zu lie­gen, dass sie un­be­scha­det aus die­sem Fall her­aus­kam.
    „Wie ge­sagt: Sei­en Sie vor­sich­tig.”
    Sie sah ihn of­fen an, schi­en bei­na­he leicht zu lächeln – und den­noch konn­te er ihre Mie­ne ab­so­lut nicht deu­ten.
    Mit rump­li­ger Stim­me – er hat­te of­fen­bar noch kei­nen Kaf­fee ge­habt – frag­te Fron­zac: „Hat der Chat Ih­nen denn ir­gend­wel­che be­son­de­ren Er­kennt­nis­se ge­bracht?”
    „Es hat et­was mit sei­ner Frau zu tun.“ Die Wöl­fin zuck­te die Ach­seln. „Was ge­nau, weiß ich noch nicht. Ich habe Com­man­dant Ba­varois heu­te Mor­gen als Ers­tes ge­be­ten, sich noch­mal mit Fa­ce­book Frank­reich in Ver­bin­dung zu set­zen. Die ha­ben ges­tern erst mal ge­mau­ert. Viel­leicht ko­ope­rie­ren die und ge­ben uns sei­ne Re­gis­trie­rungs­da­ten, wenn er ih­nen ver­rät, wer da mög­li­cher­wei­se ihr ge­lieb­tes so­zia­les Netz­werk als Jagd­re­vier nutzte.“
    Sie dreh­te den Lap­top, den sie vor sich ste­hen hat­te, um 90 Grad, so dass Fron­zac, wenn er sich et­was vor­beug­te, mit auf den Bild­schirm schau­en konn­te. Sie tipp­te auf den Na­men VIN­CE VEGA in ih­rer Chat­leis­te; da­ne­ben prang­te kein grü­ner Punkt. „Er ist zur Zeit off­li­ne“, er­läu­ter­te sie. „Zu­min­dest gibt er sich nicht zu er­ken­nen, wenn er mo­men­tan im Netz ist. Aber ich glau­be ...“ Sie sah Fron­zac nach­denk­lich an. „Nach dem, was wir ihm mit dem In­ter­view ges­tern an­ge­tan ha­ben, wird es nicht lan­ge dau­ern, bis wir wie­der von ihm hören. Se­hen Sie?“ Sie scroll­te ein Stück nach un­ten. Ne­ben dem Avat­ar-Bild Vin­ce Ve­gas, das Tra­vol­ta in der gleich­na­mi­gen Rol­le zeig­te, stand als Sta­tus
    ... WIRD BLU­TI­GE RA­CHE NEH­MEN.
    Sie sa­hen ein­an­der an, und Fron­zac brach­te auf den Punkt, was bei­de dach­ten. „Wir sind ges­tern Abend zu weit ge­gan­gen. Wir woll­ten, dass er sich auf mich kon­zen­triert ... aber was ist, wenn er sich statt­des­sen an Zoë rächt?“
    „Wie ge­sagt, das glau­be ich nicht. Sie passt nicht in sein Sche­ma ... ich weiß nicht, was, aber mit ihr hat er et­was an­de­res vor. Er wird sie nicht töten.”
    „Ihr Wort in Got­tes Ohr.“ Mafro rieb sich mit bei­den Hän­den das vor

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