Der Fall D. - Eine Stalkerin packt aus
dass es dich gibt. Ganz
ehrlich! Ich hoffe, ich kann dir das, was du für mich getan hast, auch
zurückgeben. Ich weiß, du erwartest es nicht, aber ich würde mich total freuen,
auch für dich da sein zu können/dürfen, wenn DU mich brauchst. Denn das steht
für mich fest, egal, was ist: Ich bin für dich da! Egal wofür. Und wenn es
ganz praktische Dinge wie „Hundesitten“ sind, oder was auch immer. Ich
hoffe, du kannst das von mir für dich annehmen, ich würde mich sehr
darüber freuen.
So, ich mach jetzt mal ... was auch
immer, ich hab keine Ahnung. Vielleicht sollte ich mal Lotto spielen. Mir
würden mit so nem Milliönchen 1000 Dinge einfallen, die ich DANN machen würde.
PS:
Falls du mir am Donnerstag die
CD bringen wolltest, da bin ich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht da. Uff, ENDLICH
mal Probe und raus hier! Kannst ja vorher mal kurz durchsimst, wann du kommen
willst, okay?
Bis die Tage!
DannyLo (Spitzname von Bernd,
klingt gut, oder?)
So harmlos akzeptiert Daniela Maiks Entscheidung, keine Beziehung mit ihr
einzugehen bzw. die Anfänge der beginnenden zu beenden. Der junge Witwer gehört
sicher zu den Männern, die man als eckig und kantig einstufen kann, die nicht jedermanns
Philosophie von einer Beziehung erfüllen, weil sie sich sexuell auch innerhalb
einer festen Partnerschaft auf Abenteuer einlassen und dennoch einer Frau, für
die sie sich entschieden haben, loyal zur Seite stehen. Diese Handhabe zu
beurteilen liegt in der Verantwortung der Betroffenen. Mir persönlich wäre es
zu viel des Guten, doch Maik und seine verstorbene Frau sind damit offenbar
über fast zwei Jahrzehnte gut klargekommen, dass jeder dem anderen gewisse
Freiheiten zugesteht.
Maik
trauert um seine Frau, aber er ist nicht der Typ, der lange allein sein kann
oder will. Er braucht ein Gegenüber, der ihn nimmt, wie er ist, und er verlangt
damit viel und wenig zugleich. Mit Daniela ist er an die falsch Frau geraten,
wie sich bald herausstellt, denn ihre Zugeständnisse und ihr Versprechen, ihn
nicht einschränken oder steuern zu wollen, sind nicht ehrlicher Natur. Viel
lieber will sie Maik ganz für sich alleine haben und drückt das zwischen den
Zeilen aus, vergeblich bemüht, es für sich zu behalten.
Sie
appelliert an sein Gewissen, indem sie zugibt, wie schlecht sie mit der
Situation klarkommt, gleichzeitig bemüht sie sich darum, tapfer zu klingen, um
Bewunderung auszulösen. Sie bietet ohne Wenn und Aber ihre Freundschaft an und
lässt offen, was sie bereit ist zu leisten, auch wenn es aus jedem Wort klingt.
Sie schmeichelt ihm, indem sie ihn als Menschen aufwertet und bekannt gibt, wie
wichtig er ihr als Person auch ohne Beziehung ist. Sie macht ihm etwas vor und
sich selbst auch.
Du hast mein Leben heute Abend
mit einem zarten Pinselstrich von dir bunter gemacht. Wie ein leichtes
Streicheln, das mir gesagt hat „Hey, Kopf hoch! Ich hab' dich t r o t z d e m
gern. So, wie du bist.“ Das kannte ich vorher noch nicht, von niemandem ...
Den Klops [4] , den ich vor deinem Gehen gebracht
habe ... ich neige dazu, solche schönen Momente durch so eine Scheiße
kaputt zu machen, aber ich arbeite daran, es zu ändern. Ich danke dir von
Herzen, dass du meine Entschuldigung per SMS angenommen hast. Ich drück dich
von Herzen. Danny.
***
Hi,
habe vorhin im Fernsehn einen
Reisebericht über die Karibik gesehen. Ich hätte dir zwar wahnsinnig gerne
Bescheid gesagt, ich wollte dich aber nicht SCHON
WIEDER anrufen, denke, war ohnehin schon genug heute. Die
Karibik ist echt total schön, puh!
Es wäre ganz gut, wenn wir das
Thema, über das wir gestern gesprochen haben, einfach ruhen lassen. Für die
Zukunft. Besser für dich und für mich. Wir können wohl kaum unbefangen
miteinander umgehen, wenn wir das jetzt bis zum Abkotzen ausschlachten. Das wäre
mehr als schade! Ich bin sicher, du denkst darüber genauso, oder?
Ich freue mich, dass du dein
Wort an mich ernst gemeint hast und dazu (zu mir Chaot) stehst! Ich glaube
und vertraue dir. Auch 'ne neue Erfahrung für mich.
Aber hey, ich will nicht immer
nur der Jammerlappen für dich sein, ich bin auch noch immer ein Mensch, der
gerne (sehr sogar) zuhört und, so weit ich das kann, auch mitfühlt.
Und wenn ich erst mal Struktur
in mein Leben gebracht habe (ich werde am Dienstag bei meinem Hausarzt Dampf
machen, dass da jetzt mal irgendwas passieren und in die Wege geleitet werden
muss), dann wird auch vieles wieder
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