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Der Fall der Feste

Der Fall der Feste

Titel: Der Fall der Feste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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widerstreitenden Krämpfen geschüttelt.
    Cenn-Vekanen war ein dem Wahnsinn verfallener Adept, Darachel und Siganche zwei mit den Kräften der Verzweiflung sich wehrende Schüler.
    Was konnte er nur tun, um ihnen zu helfen? Wie konnte er an Cenn-Vekanen herankommen.  
    Die Magier des Einen Weges, die sie am Schinnachbruch attackiert hatten, sie trugen Rüstungen, um sich zu schützen. Der erste Magier, der Hubbarb ermordet hatte, war durch Armbrustbolzen getötet worden. Sie konnten durch physische Waffen getötet werden. Er musste nur den Flammen ausweichen. Darachel und Siganche taten es ja auch. Nicht darüber nachdenken, tu es! Versuch es!
    Er drückte sich von der Wand, gegen die er sich geflüchtet hatte, ab und sprang vor. Im Augenwinkel sah er zwei weitere Gestalten langsam vorrücken. Zwei, drei. Nadragír war einer von ihnen. Noch einer, Cedrach. Sie alle rückten durch das Chaos entfesselter Kräfte weiter zu Darachel und Siganche auf.

    Siganche hatte es begriffen.
    So wie ihre Erfahrung mit Faltungen und Webungen auch dazu geführt hatte, dass sie als erste ihrer Gruppe bei dem Versuch ein magisches Phänomen zu erzeugen, Erfolg hatte, genauso hatte sie hier schnell erfasst, was Darachel durch Zufall und aus der Not der Situation heraus entdeckt hatte und jetzt gegen Cenn-Vekanens Attacken anwandte.
    Darachel hatte darauf gehofft, aber dennoch hatte ihn eine Welle der Erleichterung erfasst, als sie neben ihm mit eingegriffen hatte, die Angriffe des Enthravanen abzuwehren.
    Doch auch mit ihrer Hilfe wusste er nicht, wie lange sie gegen die machtvollen und zahlreichen Attacken Cenn-Vekanens bestehen konnten.
    Er ließ ein Gewebe von Feuerbahnen auf sie zustürzen, er entfesselte schrill hochbrechende Schweife von verzehrendem Licht, gegen die er keine Abwehr wusste, denen er und Siganche nur in verzweifelten Sätzen hoffen konnten auszuweichen.
    Eine dieser Bahnen raste tief in die Halle, hin zur Schwelle der aufgebrochenen Tore des Raumes, in dem sich seine Gefährten verschanzt hatten. Darachel pflückte ganze Garben invertierter Signa aus dem Raum, warf sie gegen die Wälle des Enthravanen, er tanzte jede Sekunde auf dünnem Seil, er improvisierte, griff unermüdlich nach jeder fadenscheinigen Chance eines Banns, der sich in den Zwischenschichten abzeichnete. Er spürte dabei, wie sein Geist an Schärfe verlor und allmählich stumpf und träge wurde.
    Eine Feuerlanze stürzte auf ihn zu, er musste springen ihr zu entkommen, stürzte, schlitterte auf dem glatten, besudelten Boden, kam gegen eine Leiche zum Stoppen. Schnell hochkommen. Siganche stand für den Moment allein.
    Er kam auf die Knie, sah vor sich ein Cluster rudimentärer Sturmschilde erblühen. Einfach, aber effektiv. So zahlreich, dass sie unmöglich von Siganche allein stammen konnten. Flammen prallten an ihrer regellosen Staffelung ab.  
    Aus dem Hintergrund sah er eine Gestalt kommen. Zur Seite hochblickend erkannte er Cedrach. Er spannte eine neue Phalanx von Bannmustern in den Raum. Hinter ihm kamen weitere seiner Gefährten. Neue Hoffnung durchfuhr ihn. Sie hatten ebenfalls begriffen, was vor sich ging, wie es zu bewerkstelligen war.  
    Plötzlich und ohne Vorwarnung fiel das Chaos tobender Elemente in der Halle in sich zusammen. Die Flammen brachen zusammen, letzte Wolken von Sturmschilden verpufften. Eine Orkanmasse unnatürlicher Stille nach dem Sturm wurde in den Raum der Halle getrieben. Darachel fror im kalten Strom einer Vorahnung. Ein beißender verbrauchter Gestank hing in der Luft.
    Cenn-Vekanen stand in der hereingebrochenen Leere plötzlich deutlich sichtbar da, starr und bleich, seine Enthravanengewänder hingen wie Leichentücher an ihm herab, die noch in einer letzten, verpuffenden Brise zitteren. Er grinste.
    Er grinste sie über die Entfernung an und hob langsam die Arme. Darachel spürte, wie sich hinter ihm eine gewaltige Sturmkrone aus den Schattenschichten hochwühlte und ihn wie eine zornige Korona umgab. Er spürte sie aus den Tiefen der feineren Reiche in den Raum hochbrechen. Die Gefährten, die zu ihnen aufgeschlossen hatten, Nadragír, Cedrach, Bruc, die anderen, Darachel sah sie am Rande seines Blickfelds wie erstarrt dastehen. Gelähmt vom Nahen dieses Monstrums von Elementarkräften.  
    Als sei die Zeit verlangsamt, sah er die Attacke Cenn-Vekanens nahen und Gestalt annehmen. Sie war gewaltig. Haare und Kleidung des Enthravanen, der Stoff, der von seinen erhobenen Armen herabhängenden Gewänder, sie

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