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Der Fall der Feste

Der Fall der Feste

Titel: Der Fall der Feste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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Resten der Sechzehnten gestoßen.
    Rauch stieg allmählich durch das Laubwerk aus den Tiefen des Waldes empor. Bald würde er grau und schwer zum Himmel emporsteigen, wie die weiten Rauchfahnen, die schon im Westen den Blick auf das Firmament verhüllten.
    Haren und Skalte traten zu Auric. Er kam sich im Schatten ihrer riesigen Gestalten wie ein Kind vor.
    „Schade um den Wald“, sagte Skalte – Auric konnte ihn aufgrund des über seinen Rücken geschnallten Schlachthammers von seinem Bruder unterscheiden. „Aber das Feuer wird die Nichtmenschen zu einem Umweg zwingen. Das Gelände im Osten ist unwegsam und –“ Der Riese stockte, blickte nach Osten hin. Auric folgte seinem Blick und hörte den Hornruf schon, bevor sein Auge die Gestalt des Postens auf dem Kamm der mit struppig gelbem Gras überwachsenen Anhöhe gefunden hatte. Der Posten, ein Kinvarda ließ das Horn wieder sinken, wandte ihnen den Rücken zu und starrte angestrengt in die Ferne. Auric hörte Haren neben sich knurren, und als er hinüberblickte, um zu schauen, wie die anderen ihres Trupps zu ihnen aufschlossen, sah er, dass Haren seine mächtige Axt in beiden Händen gepackt hielt.
    Sekunden darauf hob der Posten auf dem Hügelkamm seine Hand und gab damit die Entwarnung. Es war jemand von ihrer Seite, der sich ihnen näherte, und wenige Minuten später sahen sie schon die Gruppe von Reitern über den Hügelkamm auf sie zureiten. Auric erkannte als erstes Ni-Konnacht, der an ihrer Spitze ritt.
    Ni-Konnacht zügelte sein Pferd vor ihrer Gruppe und sprang zu ihnen herab.
    „Im Westen nähert sich eine Reiterschar von Kinphauren durch das Vennrau-Tal. Etwa zweihundert Reiter. Wahrscheinlich eine Vorausabteilung, die genau das verhindern soll, was wir gerade getan haben, den Wald und die Ebenen in Brand setzen, um den direkten Weg für ihr Hauptkontingent unpassierbar zu machen.“
    „Wie lange, bis sie hier sind?“, fragte Auric.
    „Noch ein bis zwei Stunden. Genug Zeit, uns davonzumachen. Wir haben rechtzeitig von ihnen erfahren, um ihre Annäherung aus der Ferne beobachten zu können. Ein Bote hat uns erreicht“, er deutete auf einen Surkenyaren, der sich bei seinem Trupp befand, „der uns die Nachricht von Jagnars Abteilung brachte. Jagnar hat beim Braingarsfeld einen Trupp Kinphauren gestellt und angegriffen. Er hat ihnen schwere Verluste zugefügt, musste sich aber zurückziehen, weil diese zweite Reiterschar zu ihrem Entsatz anrückte. Es scheint, dass eine ganze Anzahl schneller Kinphaurenabteilungen dem Heer vorauseilt, um die Wege zu sichern.“
    Es entstand Gemurmel unter den Angehörigen ihres Trupps, die sich um sie geschart hatten, um die Nachrichten zu hören.
    „Sie haben also aus unseren Aktionen gelernt.“ Das war wenig verwunderlich. Die Zeit ihrer ersten Erfolge hatte schon zu lange angedauert. Sie hatten nicht nur Kundschafter und Erkundungstrupps des Nichtmenschenheeres abfangen können, sondern es waren ihnen auch ganze von der Hauptroute abweichende Abteilungen in die Falle gegangen. Dies alles war dem Umstand zuzuschreiben, dass die Nichtmenschen nach ihrem Sieg am Schinnachbruch mit keinem Widerstand auf ihrem Weg durch den Norden von Norgond gerechnet hatten, schon gar nicht mit einem, der gut organisiert war. Das, was ihm auf dem Marsch der Sechzehnten in den Norden wie ein logistischer Alptraum erschienen war, die Zerrissenheit und Unübersichtlichkeit des Landes, wirkte sich jetzt zu ihrem Vorteil aus.
    Doch die Kinvarda auf idirischer Seite kannten das Land, sie kannten alle Routen, die große Heereskörper auf dem Weg in den Süden nehmen konnten. Ihr Netz von Spähern meldete ihnen rechtzeitig, wenn Teile des riesigen Heerbannes sich zu Zielen einer Guerilla-Aktion machten, indem sie zu weit vorrückten, sich vom Rest entfernten, oder sich auf ihrem Weg in ein Territorium begaben, auf dem sie verwundbar wurden. Von einem Saphatrakenstamm, der zum Proviantmachen das Bergland durchstreifte, war ein großer Teil Opfer eines plötzlichen Steinschlags und des folgenden Angriffs eines Valgarentrupps der Sechzehnten geworden. Die Pferde, die aus der Hölle des Schinnachbruchs gerettet worden waren, leisteten ihnen jetzt bei solchen schnellen Aktionen gut Dienste.
    Dies konnte nicht ewig so gehen. Ihr Feind lernte, dass er einen neuen Gegner hatte und stellte sich auf dessen Methoden ein.
    „Jagnar lässt dir außerdem mitteilen“, meldete sich der von Jag ausgeschickte Surkenyare zu Wort, „dass Vortrupps des

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