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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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im Orbit trieben, denen NZ-1-0-1 geschickt ausweichen musste. Etliche Fäkalien-Eisblöcke waren von der Erdanziehungskraft erfasst worden und sausten jetzt schmelzend auf Tenemos nieder. Aus heiterem Himmel prasselten übelriechende Regentropfen auf die arglosen Menschen herab, sodass viele Klimaforscher, Liebesgurus und andere Endzeitpropheten anfingen, die widerlichsten Theorien über den Weltuntergang zu spinnen, was man ihnen nicht verdenken konnte. Doch keine der Theorien war erwähnenswert, sodass sie alle in Vergessenheit gerieten.
    NZ-1-0-1 erklärte jetzt seinen Fahrgästen, dass er einen kleinen Umweg fliegen musste, weil unerwünschte Flugobjekte im Luftraum der Stratosphäre kursierten. So sollte es noch ein Weilchen dauern, bis sie das katarische Fährschiff erreichten, in dem mittlerweile die mayorischen Goldrochen warteten und von ihren Cybernauten auf Hochglanz poliert wurden. Zardosch, Erek und Uasa überbrückten die Zeit mit gepflegter Konversation.
    „Bald haben wir es geschafft, Uasa, und dann sind wir weg von hier“, verkündete Zardosch.
    „Das glaube ich erst, wenn es soweit ist“, meinte Uasa.
    „Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Planeten jemals wieder verlassen werde“, sagte Zardosch zu den anderen.
    „Ich hätte auch nie gedacht, dass ich Tenemos lebend verlassen werde“, entgegnete Uasa.
    „Weißt du schon, was du auf Ternasomnia anstellen willst, außer lange zu schlafen und dich in der Kunst des Träumens zu üben?“, wollte Zardosch von Erek wissen.
    „Nein. Ich habe keine Ahnung, was mich dort erwarten wird. Ich weiß nicht einmal, ob ich von Pasodias freundlich empfangen werde. Ich habe mich schließlich nicht angemeldet. Ich fliege jetzt einmal auf gut Glück dorthin“, antwortete Erek.
    „Dann bist du entweder mutig oder entmutigt?“, rätselte Uasa.
    „In erster Linie will ich nur weg von hier“, sagte Erek.
    „Das sagt er schon die ganze Zeit“, meinte Zardosch.
    „Weißt du, was du machen willst?“, erkundigte sich Erek bei Uasa.
    „Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mich entweder nach Terra-II bringen lasse, um dort eine martialische Brieffreundin zu besuchen, oder ob ich bis ins Padrevobiscum-III-System mitfliege, um dort nochmal ganz von vorne anzufangen“, antwortete Uasa.
    „Warum nur nach Terra-II? Du hast jetzt einmal die Möglichkeit, richtig weit wegzukommen, und willst beim nächsten Halt schon wieder aussteigen? Was ist, wenn es dir auf Terra-II nicht gefällt? Dann hängst du dort fest“, fragte Zardosch.
    „Was ist gegen Terra-II einzuwenden? Ich habe sogar noch afroallgäuer Verwandtschaft dort. Naja, vielleicht bleibe ich auch nur ganz kurz, borge mir von meiner Cousine etwas Geld und fliege mit den Mayoren gleich wieder weiter, um meine Eremitage auf Padrevobiscum-III zu eröffnen“, erklärte Uasa.
    „Meinst du echt, dass der Laden laufen wird?“, erwiderte Zardosch.
    „Wir werden es sehen. Und du, Zardosch? Wie geht es mit dir weiter?“, fragte Uasa.
    „Ich könnte mich auf den Planeten Phäaka im Teknogratis-System absetzen, wo die Organasen die wildesten Partys im ganzen interstellaren Raum veranstalten. Ich wollte schon immer einmal zehn Jahre durchfeiern. Ich weiß nur nicht, ob das überhaupt noch zeitgemäß ist?“, überlegte Zardosch.
    „Den Weg kannst du dir sparen! Nach meinen Informationen haben sie ein hundertjähriges Tanzverbot im gesamten Teknogratis-System eingeführt“, sagte Uasa.
    „Aber bis wir dort sind, sind hundert Jahre längst vorbei“, erwiderte Zardosch.
    „Du hast mir früher doch immer erzählt, dass du eines Tages nach Cavecanem auswandern wolltest, um dort ein Tierheim für schüchterne Katzen zu gründen?“, erinnerte sich Uasa, als wäre es gestern gewesen.
    „Auf Cavecanem im Alpha-Canis-II-System? Auf diese verruchte Ellenbogengesellschaft von Cavecanem möchte ich mich nicht mehr einlassen. Das ist lange her, dass ich das wollte. Diese Aussage muss noch aus einer Zeit stammen, bevor ich Soziopath geworden bin. Außerdem habe ich mittlerweile eine Hundephobie und versuche, alle Planeten, die nur im Entferntesten irgendetwas mit Hund zu tun haben, zu meiden“, sagte Zardosch.
    „Warum? Bist du einmal angepisst worden?“, fragte Uasa.
    „Weißt du noch nichts von diesem Hyper-Hundevirus, der auf Terra-Eins entstanden ist?“, entgegnete Zardosch.
    „Doch, das weiß ich. Wir waren sogar schon auf Terra-Eins und haben eine Ladung Hundeviren mit an Bord genommen im Auftrag einer

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