Der Fall von Katara
fürchterlich, wobei ein anderer fleißiger Hyper-Nekrodont noch etwas Flüssigstickstoff in die Gefrierwanne nachfüllte.
Zum krönenden Abschluss wurde der Deckel mit zwei Klimaschläuchen von oben heruntergelassen, der schnell angepasst und versiegelt wurde. Dann hievte ein Seilzug die Einfriermaschine nach oben und beförderte sie in den Frachtraum des mayorischen Goldrochens. Alle konnten nun aufatmen. Die Schwarze Dame war für immer im weißen Nebel verschwunden. Die ganze Aktion hatte keine fünf Minuten gedauert, bis Frau Alonis nach dem Verschlucken der Zyankali-Kapsel in das kühle Bad eingetaucht worden war. Erek und Zardosch erschien es dennoch wie eine kleine Ewigkeit, weil die biologisch abbaubaren Schutzanzüge viel zu warm und stickig waren, obwohl die Klimaanlage der Anzüge bestens funktionierte. Sirius erhitzte schon am frühen Morgen den Teer der Landebahn und erschwerte das Arbeiten ungemein.
„Wie geht es dir, Uasa?“, fragte Zardosch, nachdem die Lage wieder entspannt war.
„Danke, es geht schon. Für kurz dachte ich, es wäre um mich geschehen“, sagte Uasa.
„Ohne deine Hilfe hätten wir nie diese Informationen bekommen. Wir Yakkis sind dir zu ewigem Dank verpflichtet“, meinte Zardosch aufrichtig.
„Lass es gut sein, du alter Schmeichler! Nicht der Rede wert“, entgegnete Uasa.
„Nein, nein. Du untertreibst. Ohne Doppelagenten wären wir doch aufgeschmissen. Du hast dein Leben für diese Sache aufs Spiel gesetzt“, sprach Zardosch.
„Ach, ohne Risiko wäre das Leben doch nur halb so lustig, oder?“, erwiderte Uasa.
„Ist das dein Mann?“, schaltete sich MSG-176-Simplex in die Unterhaltung mit ein.
„Ja. Das ist Uasa Isgahid. Ein guter Freund von mir“, sagte Zardosch.
„Er hat eine ordentliche Belohnung verdient. Er soll einen Wunsch äußern, und wir werden sehen, was sich machen lässt“, telepathierte MSG-176-Simplex.
„Gut. Und wie geht es mit uns weiter?“, fragte Zardosch den Kommodore.
„Ihr könnt jetzt nicht mehr in meinem Goldrochen zurückfliegen. Wir haben keinen übrigen Stickstoff mehr für die künstliche Atmosphäre mit an Bord. Der Cybernaut fliegt am besten alleine los und verfrachtet die Verschwörerin in die Krankenabteilung unseres Gesundheitsschiffs. Ich fahre im Goldrochen von MDA-915-Duplex mit“, erklärte MSG-176-Simplex.
„Wird sie es überleben?“
„Frau Alonis? Das ist kein Problem für unsere Ärzte. Das lässt die mayorischen Herzchirurgen kalt. Zur Not wird ihr Gehirn problemlos in einen Klon von ihr eingepflanzt. Das würde zwar eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, wir hatten aber schon schwerere Fälle“, versicherte MSG-176-Simplex.
„Und wir?“, fragten Erek und Zardosch.
„Ihr könntet mit dem Shuttle der Bio-Piraten in ein Fährschiff hineinfliegen, um zu unserem Alpha-Mutterschiff zu gelangen. Wir kommen später nach. Wir vier haben auf Tenemos noch etwas Wichtiges zu erledigen. Wir gehen nicht weg, bevor die katarischen Militäranlagen mitsamt Katharsis-V dem Erdboden gleichgemacht worden sind. Aber das dürfte in ein paar Stunden vollbracht sein. Außerdem müssen wir noch langweiligen Papierkram erledigen. Wir brauchen noch eine beglaubigte Kopie der katarischen Kapitulationserklärungen für unsere Akten, weil das Ganze vor ein mayorisches Ferngericht geht. Und sobald wir das alles erledigt haben, werden wir euch in unserem Alphaschiff treffen. Wisst ihr, wir treffen uns immer zuerst im Alphaschiff, bevor wir danach wieder in unsere Beta- und Gammaschiffe gehen. Nach einer erfolgreichen Schlacht veranstalten wir regulär eine große Party am Zyklotron mit heißem Buffet und elitären Wahlgesängen. Aber keine Angst! Ihr müsst nicht mitsingen. Ihr hattet doch vor, mit uns mitzukommen? Oder habt ihr vielleicht Probleme mit unserer Einfriertechnik?“, fragte der Kommodore nochmal nach.
„Wir kommen mit!“, sagten Erek und Zardosch energisch.
„Gute Idee. Woanders ist die Welt auch noch in Ordnung. Na also, das dachte ich mir schon. Und was sollen wir mit Uasa anstellen? Fragt ihn doch, was er jetzt vorhat? Er könnte auch mit uns mitkommen. Wir haben noch eine freie Schlafkammer und brauchen immer fähige Leute. Das dürfte übrigens die letzte Gelegenheit für ihn sein, dass er einmal etwas anderes sieht. Unsere Flotte kommt voraussichtlich erst wieder in, äh, circa siebenhundert Jahren hier vorbei, plus / minus hundert Jahre versteht sich. Das hängt von vielen Faktoren ab. Die Reiseroute ist
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