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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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was wir wissen, bringt den Schluss nahe, dass sich unsere Zielperson dem staatlichen Zugriff verweigert. Ich bin mir aber sicher, dass die Yakkis, die uns immer einen Schritt voraus sein wollen, ein uneingeschränktes Interesse an Ereks Genen besitzen. Vielleicht, um ihre eigene degenerierte DNA etwas aufzupäppeln?“, unterbreitete Frau Alonis den anderen. Es wurde so leise in dieser Runde, dass man eine Feder fallen gehört hätte.
    Frau Alonis konnte es sich wieder nicht verkneifen, allen Anwesenden im Raum ihre intimsten Gedanken kundzutun. Es war nicht zu überhören, dass sie sehr starke Ressentiments gegen die Yakkis hegte. Das lag wohl daran, dass ihr früherer Großmeister ein Yakki war. Sie hatte ihn abgöttisch geliebt, und alles hätte so schön sein können, wenn er nicht eines Tages verschwunden gewesen wäre, ohne ihr einen Abschiedsbrief zu hinterlassen. Danach empfand Frau Alonis nur noch Hass für Don Kobayaschy und auch für das Volk der Yakkis. Und damit war nicht zu spaßen. Man schätzte, dass bei zwanzig Prozent der Bevölkerung Rassismus latent vorhanden war, obwohl Gesetzesbücher und Staatenverträge anderer Meinung waren. Doch Frau Alonis machte sich nichts aus politischer Korrektheit. Sie gab das zum Besten, was jeder Fünfte heimlich dachte: Grenzen wieder schließen und regionale Produkte fördern. Das waren verbotene Gedanken; jedoch war in einer Denkfabrik jeder Gedanke durchaus denkbar. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass der Heimatschutz national-egoistische Absichten verfolgte. Doktor Pomase kehrte wieder zur Tagesordnung zurück.
    „Die traurige Tatsache ist fürwahr, dass wir viel zu wenig wissen. Wir wissen nicht, ob unsere Theorien stimmen. Das wissen wir erst, wenn wir sie in der Praxis überprüft haben. Fakt ist, dass unser Volk ausstirbt und dass wir diese Zusammenhänge immer noch nicht richtig begreifen. So könnte es auch die anderen Völker treffen. Und wenn uns nun ein Mann die Hoffnung gibt, dass wir das Schicksal nochmal wenden und die Sache zu einem guten Ende bringen könnten, sollten wir doch unsere Kräfte gemeinsam bündeln, um an diese Person heranzukommen. Ich appelliere an die Unfehlbarkeit dieser Runde und rufe nochmal zur Besinnung auf. Wir sollten sauber und diskret einen Kontakt zu Erek herstellen und ihn gegebenenfalls befreien. Wir müssen an ihn herankommen, bevor er im Gewimmel der Straßen Negidus verschollen geht. Vielleicht ist sein Leben in höchster Gefahr, und es liegt in unserer Verantwortung, das zu verhindern. Wir müssen ihn nach Katara zurückbringen! Wenn er dann wieder unter uns weilt, wird er uns noch dankbar dafür sein, und wir werden wahrscheinlich das von ihm bekommen, was wir wollen. Der heimkehrende Sohn wird bestimmt von selbst erkennen, dass er auf Abwegen war“, unterbreitete Doktor Pomase den anderen seine Strategie.
    „Ich könnte über die Medien eine große Suchkampagne starten“, meinte Ondit Schnader.
    „Nein, bitte nicht! Die Angelegenheit bleibt weiterhin inoffiziell!“, warnte Doktor Pomase alle Anwesenden.
    „Ich habe ein Spezialteam mit den besten Leuten zusammengestellt, die nur auf mein Kommando warten. Es sind geräuschlose Drohnenkämpfer, die fast unsichtbar für jeden Feind sind. Es sind versierte, psychologisch- und pädagogisch-geschulte Spezialeinsatzkräfte, die mit harmloser Betäubungsmunition Erek Misrati befreien könnten“, schlug Kotan Hariri vor.
    „Um ihn danach wieder laufen zu lassen? So wie beim letzten Mal?“, fragte Frau Alonis.
    „Das Problem ist vielleicht, dass Erek Misrati sich nicht befreien lassen will. Er könnte es als Angriff gegen seine Person auffassen“, meinte Professor Schegg.
    „Wir müssen das Team eher im Hintergrund halten. Ich schlage vor, dass wir eine unauffällige Kontaktperson in den Bus einschleusen, weil wir uns diesmal keine Fehler erlauben können, und ich kenne leider nur eine Person, der ich diese heikle Mission zutrauen würde“, sagte Doktor Pomase und richtete seinen Blick auf Frau Alonis.
    „Ich? Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Herr Pomase?“, sagte sie, obwohl sie schon ahnte, worauf die ganze Sache hinauslief.
    „Wer ist Ihrer Meinung nach befähigt, solch eine Spezialoperation durchzuführen?“, fragte Doktor Pomase. Er wusste, dass sie von der letzten Befreiungsaktion nicht sonderlich begeistert war. Frau Alonis rollte ihre Augen nach oben und dachte kurz nach.
    „Mir fällt niemand ein. Die Drohnenkämpfer sind meines

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