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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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erreicht hatte. Sobald der Mars schwer genug geworden war und sich durch das flüssige Gold in seinem Inneren ein planetarischer Magnetfeldgürtel bilden konnte, gründeten diese siedlungswütigen , steinreichen Steuerflüchtlinge mehrere Städte unter großen Kuppeln. Mittlerweile sind dort Großstädte unter freiem Himmel entstanden, und das interstellare Geschäft geht nur noch von Terra-Zwei aus. Die Bewohner von Terra-Eins wurden also schon vor langer Zeit zu Hundepflegern degradiert, während sich die Gesellschaft entzweit hat. Natürlich wird darum nicht viel Wind gemacht“, erklärte Zardosch.
    „Du meinst also, dass doch noch ein paar Ureinwohner von Terra-Eins überlebt haben? Das ist sehr erfreulich zu hören“, bemerkte Erek.
    „Klar. So leicht stirbt man nicht aus. Sicher ist ein Hyper-Hundevirus sehr schrecklich, und ich möchte nicht anwesend sein, wenn so etwas ausbricht, aber diese canophilen Ur-Terraner sind hart im Nehmen; und deswegen werden die Threber auch nicht aussterben, zumindest nicht auf diese Weise. Das mit dem Aussterben ist ein katarisches Märchen“, gab Zardosch zu verstehen.
    „Wie bitte?“, platzte es aus Erek heraus.
    „Ja! Du hast schon richtig gehört. Die Threber wären nie ausgestorben. Das ist die größte Lüge seit der Erfindung des Urknalls. Eure Medien und Wissenschaftler machen euch etwas vor, wenn sie behaupten, dass ihr keine Kinder bekommen könnt. Doch das ist eine dreiste Lüge“, bemerkte Zardosch.
    „Aber warum bekommen dann wir seit einer Generation keine Kinder mehr?“
    „Weil die Staatsmacht in Katara euer Leitungswasser, das Grundwasser und sämtliche Brunnen permanent mit Medikamenten impft, damit ihr alle unfruchtbar bleibt. Bei dir scheint das aber nicht funktioniert zu haben. Trinkst du Regenwasser?“
    „Nein“, sagte Erek.
    „Dann bist du tatsächlich immun gegen die medikamentöse Verunreinigung des Wassers“, meinte Zardosch.
    „Was du hier behauptest, schlägt dem Fass den Boden aus. Nenn mir nur einen plausiblen Grund, weswegen die Staatsmacht von Katara die Grundrechte des Landes und aller Bürger mit Füßen treten sollte!“
    „Weil die Staatsmacht von Katara de facto seit dreißig Jahren nicht mehr existiert. Andere Organisationen haben das System unterminiert und die Macht an sich gerissen. Es gibt in Katara keine demokratische Regierung mehr. Das hat der Hohe Rat von Nigidu, der nur aus den weisesten Männer und Frauen besteht, bedauerlicherweise schon vor etlichen Jahren feststellen müssen. Jede Aufklärungskampagne seitens der Yakkis oder anderer autonomer Völker Poligäas wurde von den katarischen Medienkonzernen vehement abgeblockt. Sie brachten ständig verlogene Gegendarstellungen der ursprünglichen Versionen, sodass wir es schon lange aufgegeben haben, euch über die wahre Situation aufzuklären. Wir Yakkis sind seitdem in den passiven Widerstand getreten. Und was haben die Macht-Eliten in Katara daraufhin gemacht, als sie den Informationskrieg gewonnen haben? Sie sind noch ein paar Stockwerke tiefer in den Untergrund gegangen. Nach Usiris-Zwei“, berichtete Zardosch.
    „Usiris-Zwei?“, fragte Erek.
    „Weißt du nicht, dass hundert Meter unter der Stadt Usiris noch eine zweite Stadt im Verborgenen liegt? Man nennt sie Usiris-Zwei?“, verriet Zardosch.
    „Nein, darüber weiß ich nichts. Aber so langsam wird mir einiges klar.“
    „In Usiris-Zwei hält sich die Macht-Elite von Katara versteckt und führt eine Art Doppelleben. Diese Stadt existiert todsicher, weil meine Quellen zuverlässig sind“, versicherte Zardosch.
    „Wer sind denn diese ominösen Gruppen, die die katarische Regierung wie einen Wackelpudding gestürzt haben sollen? Die Müllrecyclingmafia, die Optiker-Innung, das Militär oder der Heimatschutz?“, fragte Erek neugierig.
    „Das sind genau die Leute, die du aufgezählt hast. Aber die Köpfe dieser vernetzten Organisationen werden extern gesteuert. Sie sind die willfährigen Kreaturen eines universellen Gruselkabinetts, das wiederum von anderen kontrolliert wird.“
    „Von wem?“, fragte Erek.
    „Die Sache ist kompliziert und sehr verstrickt.“
    „Sag schon!“, bedrängte Erek ihn.
    „Angeblich ist es das Werk von Bio-Cyberspezialisten, Geostrategen, Hardcore-Politikern und Gendesignern, die ein Heer an Mathematikern beschäftigen, um jeden ihrer Schritte im Voraus zu berechnen. Aber wer hinter diesen Gruppen wiederum die Fäden zieht, kann nur spekuliert werden. Wenn wir uns fragen,

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