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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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wissen.
    „Die lokale Gazette hatte den Anruf nicht abgespeichert, aber der Fernsehsender hat uns freundlicherweise den von ihnen gespeicherten Anruf überlassen.“ Noch während des Sprechens flogen Malcolms Finger über die Tastatur, um die richtige Datei zu öffnen. Er wirkte heute sehr aufgewühlt und überdreht, was auch Daniel auffiel. Sicher hätte er heute auch seinen freien Tag genießen können, aber im Moment gab es zu wichtige Ermittlungen. Jack hatte ihn freundlich überzeugt, dass seine speziellen Computerkenntnisse unerlässlich wären.
    „Da, jetzt hab ich es“, posaunte der Computerexperte. „So nun noch unser Anruf von gestern.“ Kurzes verschwiegenes Warten erfüllte den Raum. „Und da ist Anruf Nummer zwei.“ Malcolm spielte als Erstes den Mitschnitt des Fernsehsenders ab. Danach die kurze Aufzeichnung der zwei Worte vom Flughafengespräch.
    „Hoppla“, entfuhr es Daniel. „Sieh an. Unser Unbekannter hat den ersten Fehler gemacht.“
    „Ja, den kriegen wir“, frohlockte Malcolm und hippelte auf seinem Stuhl.
    „Was ist denn mit dir heute los?“ Daniel musste jetzt mal nachfragen.
    „Der ist noch ganz aufgeregt von heute Morgen“, sagte Thompson nebenbei, als er noch einmal das Protokoll vom Vorgang auf dem Flughafen in die Hand nahm.
    Daniel sah auf die Uhr. „Wieso? Was war denn heute Morgen passiert?“
    „Vizegouverneur Baker hat unseren Laden hier besucht“, erklärte Malcolm.
    „Wie jetzt?“ Monroe schaute seinen Chef schief an, so, als würde er Malcolms Worte nicht verstehen. „Der war hier, und schon ist er wieder weg?“
    „Ja, er wollte allen Beamten danken, die sich aufopferungsvoll auch an Feiertagen für den Staat den Arsch aufreißen“, sagte Thompson, während er in die Akte schaute. „So ähnlich jedenfalls hat er es gesagt.“
    „Ich habe ihm die Hand geschüttelt.“ Malcolm schob seine Brille zurecht. „Er hat sich für meine Arbeit interessiert.“
    „Pausenlos klingelte mein Telefon“, berichtete Thompson und setzte ein Lächeln auf. „Ich hatte keine Zeit für Small Talk, da habe ich ihm die wahren Arbeiterbienen in unseren Bienenstock gezeigt. Er fand es gut, trottete mit seinen drei Leibwächtern hier rein und Malcolm gab ihm Einblick in unsere Arbeit.“
    „Er fragte nach allen möglich Sachen. Ich gab ihm freundlich Auskunft.“
    Daniel lehnte sich an den alten Metallschrank, der einige Unterlagen beherbergt, in Erwartung, was Malcolm ihm noch so von dem Geschehen schildern würde.
    „Er fragte zum Beispiel, ob hier noch mehr an den vielen Geräten arbeiteten. Ich erwähnte dann unsere Kollegen, die heute aber den Feiertag bei ihren Familien verbringen dürfen. Dann erkundigte er sich über mein heutiges Hiersein. Ich erläuterte ihm, dass wir gestern einen wichtigen Schritt in dem Fall mit den toten Soldaten vorangekommen seinen und ein Menschenleben diesbezüglich gerettet haben. ‚Oh’ war sein Wortlaut“, Malcolm zeigte Daniel theatralisch, wie Baker neugierig und interessiert geschaut hatte. „Ich hätte ihm fast an den Kopf geworfen, dass es bei uns nicht so langweilig ist, wie am Politikerschreibtisch.“
    „Trage nicht so dick auf.“ Thompson blickte von seinem Lesematerial hoch.
    „Entweder er hat nur kleinkindisch gefragt, oder er weiß vieles nicht“, wehrte sich der Computerexperte.
    „Meistens ist es die Variante 2, die wissen nicht, was an der Basis passiert“, pflichtete Daniel ihm bei.
    „Ich erklärte ihm kurz, dass wir eine irakische Bürgerin vor dem Tod bewahrt haben und diese nun zur Sicherheit in einer sterilen Wohnung sei. Dann kam wieder sein ‚Oh’“, Malcolm zeigte wieder sein schauspielerisches Talent. „Solche Wohnungen hat unser FBI auch?“, er verdrehte dabei die Augen, „Natürlich sagte ich, wir haben auch noch ein sicheres Haus, aber in dem Fall war die Wohnung angebrachter. Manchmal sind diese Politiker wie von einem anderen Stern.“ Malcolm brach sich ein Stück von der Tafel Schokolade ab, die neben seiner Tastatur lag. „Entschuldigung, mein Nervenfutter.“ Er schob es sich in den Mund.
    „Na, wenn es hilft“, meinte Daniel.
    „Und diese sicheren Unterkünfte sind so richtig hier in der Innenstadt, unauffällig, fragte Baker kleinkariert.“ Wieder verdrehte Malcolm die Augen.
    „Mensch, was soll er denn sonst fragen, irgendwie musste er nun mal Interesse für unsere Arbeit zeigen. Oder soll er fragen, wie dein Kaffee und deine Schokolade schmecken?“ Thompson schüttelte leicht

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